Sicherheits-Pennadeln und -Lanzetten sorgen dafür, dass sich Anwender nicht versehentlich an der Nadel verletzen können. Das funktioniert über einen automatischen Sicherheitsmechanismus, der die Nadel nach Gebrauch einschließt. Hier gab es Anfang des Jahres 2020 eine interessante Änderung bei der Kostenübernahme durch die gesetzlichen Krankenkassen, die wir hier für euch zusammengefasst haben.
Für wen sind Sicherheitsprodukte interessant?
Einige Menschen mit Diabetes benötigen regelmäßig Hilfe bei ihrer Therapie, beispielsweise kleine Kinder sowie ältere Menschen, die nicht mehr in der Lage sind ihren Blutzucker selbst zu messen oder sich Insulin zu spritzen. In Pflegeeinrichtungen, Pflegediensten oder Krankenhäusern sind Sicherheitsprodukte wie Sicherheitslanzetten oder Sicherheitspennadeln Pflicht, um Nadelstich-Verletzungen und Infektionen zu verhindern. Zudem werden solche Produkte von Menschen mit Diabetes verwendet, die eine Nadelphobie haben.
Solche Sicherheitsprodukte sind allerdings teurer als die „herkömmlichen“ Produkte. Menschen mit Diabetes, die zu Hause von Angehörigen gepflegt werden, mussten bisher für die Kosten der Sicherheitsprodukte selbst aufkommen.
Kostenübernahme von Sicherheitsprodukten: Das ist neu!
Die Regelungen für die Kostenübernahme durch gesetzliche Krankenkassen hat sich 2020 geändert: Krankenkassen übernehmen bei hilfs- und pflegebedürftigen Versicherten nun komplett die Kosten für diese Sicherheitsprodukte. Voraussetzung ist, dass die Patienten nicht selbst Insulin spritzen und Blutzucker messen können und deshalb die Hilfe Dritter (Angehöriger, Pflegepersonal) benötigen.
Möglich wurde die Änderung durch das neue Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG). Für nicht pflegebedürftige Menschen mit Diabetes gilt weiterhin: Sicherheitspennadeln und Sicherheits-Lanzetten werden nur bei einer Nadelphobie von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt. Darüber muss ein psychologisches Gutachten ausgestellt werden.
Guten Morgen. Ich habe seit mindestens zwei Jahren die Nadeln BD Autoshield Duo. Nun habe ich die Krankenkasse gewechselt Bonn KKH zur BKK firmus. Nun wollen die für die Pennadeln nicht mehr zahlen. Diese Nadeln wurden mir in einem Krankenhaus angeboten, weil ich mich unregelmäßig gespritzt habe. Bei dem System spüre ich den Einstich nicht und das machte es mir wesentlich erträglicher und ich spritze regelmäßig. Nun habe ich Ihren Artikel gelesen mit der Nadelphobie. Ich habe nun die Frage ob es dazu auch Paragraphen gibt, die ich der Kasse zitieren kann?
Herzlichen Dank
Tankred Bark
Hallo Tankred, das ist in erster Linie eine Entscheidung der Krankenkasse. Hier gibt es keine rechtliche Regelung. Bei Nadelphobie benötigt man eine fachärztliche Bescheinigung, was in diesem Fall heißt, von einem Psychologen. Dann würden die Kosten übernommen werden.