Schnell oder langsam, das ist hier die Frage. Einen Überblick über die mehr als 100 verschiedenen Insulin-Präparate zu behalten, die in Deutschland erhältlich sind, fällt schwer. Dabei lassen sich diese Präparate, die von ihrer Zusammensetzung und ihrem Wirkungsgrad her weitestgehend identisch sind und sich zumeist nur in puncto Herstellernamen unterscheiden, ganz vereinfacht jeweils zwei Gruppen zuordnen. Wobei wir wieder beim Thema „schnell oder langsam“ angelangt wären.
Es wird zwischen kurz und lang wirksamen Insulinen unterschieden: Bei den kurz wirksamen Insulinen, auch Bolus-, Kurzzeit- oder Normal-Insulin genannt, setzt die Wirkung schnell ein, ebbt allerdings nach wenigen Stunden wieder ab. Diese Insulinart wird gewöhnlich vor der Mahlzeiteinnahme injiziert, um den Blutzuckeranstieg abfangen zu können.
Bei den lang wirksamen Insulinen, man spricht auch von Basal-, Verzögerungs-, Intermediär- oder Langzeit-Insulin, setzt die Wirkung verzögert ein, hält dafür aber länger an. Sie sind dafür verantwortlich, einen ausreichenden Grundvorrat an Insulin zu verschaffen und werden in der Regel zu festen Zeiten (morgens und abends) gespritzt.
Der zweite, wichtige Unterschied zwischen den Insulinen lässt sich auf deren chemische Strukturen zurückführen. Humaninsulin gleicht dem menschlichen Insulin zu hundert Prozent, obwohl es künstlich hergestellt wird. Bei Insulin-Analoga handelt es sich um chemisch veränderte Insuline, die in ihrer Wirkung optimiert sind.
Die einzelnen Gruppen im Überblick:
- schnell wirksames Humaninsulin
- schnell wirksame Insulin-Analoga
- lang wirksames Humaninsulin
- lang wirksame Insulin-Analoga
Nicht zu vergessen, die Mischinsuline, wobei Kurzzeit- und Langzeitinsulin miteinander kombiniert werden.