Vorteil DMP: Was es mit den Disease-Management-Programmen für Diabetiker auf sich hat

Aktive Mitarbeit ist das A und O: DMP-Teilnehmer müssen einmal im Quartal zu ihrem Arzt. ©GG-Berlin / pixelio.de
Aktive Mitarbeit ist das A und O: DMP-Teilnehmer müssen einmal im Quartal zu ihrem Arzt. ©GG-Berlin / PIXELIO

Wer mit Diabetes mellitus zu kämpfen hat, kann sich in ein Disease-Management-Programm (DMP) einschreiben lassen. Dabei handelt es sich um spezielle Programme der gesetzlichen Krankenkassen. Die DMP wurden 2002 mit dem Ziel eingeführt, arzt- und sektorenübergreifende Behandlungsabläufe bei der Versorgung von chronisch erkrankten Menschen zu verbessern. DMP gibt es unter anderem für Typ-1-Diabetiker und Typ-2-Diabetiker sowie für diejenigen, die an Asthma, Chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD), Brustkrebs oder Koronarer Herzkrankheit (KHK) leiden.

Im Detail dient das DMP Diabetes mellitus Typ 1 dazu, die Lebensqualität aller „Zuckersüßen“ entscheidend zu verbessern, typische Folgeerkrankungen zu vermeiden sowie die Lebenserwartung zu erhöhen. Die Teilnahme an diesem freiwilligen Angebot, das viele Vorteile bietet, ist kostenlos. Voraussetzung ist lediglich eine gesicherte Diagnose, die der betreuende Arzt gefällt hat, sowie die Bereitschaft des Versicherten, aktiv am DMP mitzuarbeiten – ein wesentlicher Erfolgsfaktor.

So können Patienten, nachdem sie gemeinsam mit ihrem Diabetologen ihre individuellen Therapiezielen abgestimmt haben, beispielsweise strukturierten Schulungen und Präventionsangeboten beiwohnen. Unumgänglich dafür ist es, die regelmäßigen Verlaufskontrollen, die einmal im Quartal stattfinden, wahrzunehmen. Kommt der Versicherte nämlich seiner Verpflichtung zur aktiven Mitarbeit nicht nach, kann ihn seine Krankenkasse aus dem Programm ausschreiben.

Immer mehr Typ-1-Diabetiker nutzen mittlerweile dieses Angebot: Waren es 2006 noch 29.000, konnten 2013 163.835 Teilnehmer verzeichnet werden. Ein solches DMP umfasst regelmäßige Arzttermine mit Beratungsgesprächen und Untersuchungen, die Vermittlung von Hintergrundinformationen sowie gegebenenfalls die Überweisung an einen zuständigen Spezialisten, wie Augen- oder Nierenarzt. Arztpraxen, die eine Behandlung im Zeichen des DMP offerieren, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllen und festgelegte Qualitätsanforderungen einhalten.

Die Inhalte der einzelnen Disease-Management-Programme orientieren sich übrigens an den Richtlinien des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA), dem obersten Beschlussgremium der gemeinsamen Selbstverwaltung der Ärzte, Zahnärzte, Psychotherapeuten, Krankenhäuser und Krankenkassen in Deutschland.

Weiterführende Infos könnt Ihr auf der Homepage der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) abrufen.

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