Zugegeben: meine Füße sind nicht mehr ganz so zart als im süßen Alter von 16 Jahren. Mit der Zeit „zieren“ sie schon ein paar verhornte Hautstellen. Kein Wunder: müssen sie uns doch jeden Tag tragen. Wie ich unlängst gelesen habe, legen wir im Schnitt zu Fuß etwa 40.000 Kilometer zurück, umrunden in unserem Leben quasi einmal den Erdball, indem wir 50 Millionen Schritte unternehmen. Meiner Ansicht nach haben es sich unsere „Quanten“ durchaus verdient, in bequemes Schuhwerk gesteckt und mit einer Extraportion Pflege bedacht zu werden. Dieses Credo habe ich verinnerlicht – und zwar schon lange bevor mich vor rund acht Jahren der Diabetes mellitus Typ 1 heimsuchte.
Trotz ein wenig Hornhaut: ich denke, meinen Füßen geht es im Großen und Ganzen gut. Das bestätigen mir auch mein Diabetologe und meine Diabetesberaterin, die meine Füße in regelmäßigen Abständen in Augenschein nehmen. Ein wenig aufgeregt bin ich dennoch, als ich mich einem Selbsttest, dem sogenannten Anhidrose- und Früherkennungstest des diabetischen Fußsyndroms, unterziehe.
Billig ist neuropad von Sanofi mit seinem Verkaufspreis um die 20 Euro nicht gerade, aber was soll’s: die Gesundheit meiner Füße ist es mir wert. Andächtig öffne ich die Pappschachtel, studiere in aller Ruhe die Gebrauchsanweisung des Testverfahrens, das mir visuell die Funktion der Schweißproduktion meiner Füße anzeigen soll, die entscheidend für eine elastische Haut ist.
Da ich keine Chrom-, Nickel- oder Kobalt-Allergie habe und meine Großzehenballen keinerlei Entzündungen oder Verletzungen aufweisen, kann ich direkt loslegen. Bevor ich allerdings die beiden Pflaster am Ort ihrer Bestimmung aufklebe, achte ich akribisch darauf, dass ich – wie in der Anleitung beschrieben – zwischen dem Ausziehen der Strümpfe und dem Aufbringen der beiden Pflaster mindestens fünf Minuten verstreichen lasse.
Geschafft, neuropad sitzt auf meinen Ballen wie eine Eins. Mittlerweile etwas entspannter, lege ich die Füße hoch und nehme mir vor, mir für die Dauer von zehn Minuten – so lange sollen die Pflaster „pappen“ bleiben – eine kleine Auszeit zu gönnen. Doch zehn Minuten können gehörig endlos sein. Wird sich das ursprünglich blaue Reaktionsfeld von neuropad verfärben? Rosa wäre perfekt, dann sind Zustand und Schutzfunktion der Haut intakt. Was aber, wenn das Reaktionsfeld marmoriert und somit die Belastbarkeit der Fußsohlenhaut eingeschränkt ist? Der absolute Super-GAU wäre es jedoch, wenn sich die Farbe der Fläche gar nicht wandelt, also unverändert blau bleibt. Dann würden laut beiliegender Beschreibung Störungen der Hautschutzfunktion vorliegen, das heißt: die Haut wäre zu trocken, unelastisch und mechanisch nicht ausreichend belastbar.
Endlich: der Zeitmesser piept. Vorsichtig entferne ich den Test, ohne das Reaktionsfeld zu berühren. Das Ergebnis ist eindeutig – komplett rosa! Erleichtert atme ich auf. Die Schweißdrüsen meiner Füße funktionieren also bestens. Beschwingt suche ich mein Badezimmer auf, um mir gründlich die Hände und Füße zu waschen. Kobalt-Rückstände auf der Haut müssen schließlich nicht sein…
Was mir das Ganze gebracht hat? Immerhin weiß ich jetzt, dass sich das regelmäßige Eincremen meiner „Quadratlatschen“ mit einem hochwertigen Fußschaum bewährt hat. Zudem habe ich meinen Füßen außerplanmäßig rund 20 Minuten meiner Aufmerksamkeit gewidmet. Ob ich jedoch in einem halben Jahr – so empfiehlt es der Hersteller – meine Füße erneut einer (nicht ganz billigen) neuropad-Screening-Untersuchung unterziehen werde, steht aber noch in den Sternen. Wobei: sicher ist manchmal eben doch sicher…
Mehr Infos über neuropad, den Anhidrose- und Früherkennungstest des diabetischen Fußsyndroms, könnt Ihr übrigens auf https://mein.sanofi.de/Therapiegebiete/Diabetologie/Neuropad/Neuropad abrufen.