Diabetes im Job, ein heiß diskutiertes Thema… Es fängt schon bei der Bewerbung an: Soll ich den Diabetes bereits in der Bewerbung angeben, erst im Vorstellungsgespräch erwähnen oder vielleicht doch erst, wenn ich den Job sicher habe? Oder gar vollkommen verschweigen, gar nicht drüber reden? Was aber, wenn ich eine Unterzuckerung habe, die Sache auffliegt? Kann ich es schaffen, unbemerkt meinen Blutzucker zu messen und Insulin zu spritzen? Möchte ich meinen Diabetes überhaupt verheimlichen?
Fragen über Fragen. Man kann sie leider nicht pauschal beantworten. Diabetiker müssen das je nach Situation, Anforderungen im Job und Unternehmen entscheiden.
Habe ich den Diabetes im Internet bereits publik gemacht?
Wenn der Diabetiker seinen Diabetes bereits im Internet, z. B. in den sozialen Netzwerken publik gemacht hat, sollte man seinen eventuell künftigen Arbeitgeber den Diabetes auf gar keinen Fall verschweigen, von Anfang an ehrlich und offen damit umgehen, denn es ist davon auszugehen, dass er es bereits weiß.
Typ-1-Diabetiker sind beliebte Arbeitskräfte
Es ist auch vom Beruf/Job und vom Chef abhängig, wie offen man tatsächlich mit seiner Krankheit umgehen sollte. In einigen Berufen kann es Vorteile habe, in anderen wiederum Nachteile. Oft sind insbesondere Typ-1-Diabetiker aber sehr beliebte Arbeitskräfte, da sie sehr diszipliniert sind und Eigenverantwortung übernehmen können. Immer mehr Diabetiker finden ihren Beruf im Diabetes-Bereich, weil sie aufgrund ihrer eigenen Erfahrung eben Experten sind. In einem solchen Fall, ist es durchaus sinnvoll, von Anfang an mit offenen Karten zu spielen.
Wie gut ist das Unternehmen über Diabetes informiert?
Sind die Unternehmen jedoch weniger über Diabetes informiert, oder haben sie sogar Angst, dass es „ansteckend“ sein könnte (was natürlich vollkommener Quatsch ist), ist es wohl weniger sinnvoll den Diabetes bereits in der Bewerbung anzugeben, ohne dass man darüber aufgeklärt hat. Da man das in der Regel nicht weiß, ist es durchaus sinnvoll, den Diabetes zumindest beim Erstkontakt außen vor zu lassen.
Es bleibt die Option, sich vorsichtig heranzutasten und erst nach der Einstellung, wenn man sich schon als sehr gute Arbeitskraft bewiesen hat, in einer passenden Situation den Diabetes zu erwähnen. Verpflichtet den Diabetes anzugeben, ist man in der Regel jedenfalls nicht. Über die Besonderheiten beim Besitz eines Schwerbehindertenausweises werde ich im Rahmen eines weiteren Beitrags ausführlich berichten.
Wenn das Unternehmen dich aufgrund deines Diabetes nicht einstellen möchte…
Möchte ein Unternehmen dich aufgrund deines Diabetes nicht einstellen, bleibt die Frage, ob es dann auch das richtige für dich ist? Auch darüber sollte sich jeder individuell Gedanken machen. Vielleicht auch gar nicht so verkehrt, wenn man eine Absage aufgrund des Diabetes, zum Anlass nimmt, um darüber aufzuklären?
Auf jeden Fall sollte man sich im Klaren darüber sein, dass sich Ehrlichkeit häufig auszahlt und zu einem vertrauensvollen Verhältnis zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber beiträgt.