All articles written by: Stefanie Blockus

camp d 2022 echt gut

Camp D 2022 – Echt gut?!? So haben wir es erlebt…

Vom 7. – 10. Juli fand (endlich) wieder Camp D, Europas größtes Zelt- und Erlebniscamp für junge Menschen mit Diabetes, live und in Farbe in Bad Segeberg statt. Organisiert wurde es wie immer von Novo Nordisk. Uns erwarteten spannende Workshops, Sport und intensiver Austausch. DIASHOP war mit einem Team und einem eigenen Zelt vertreten und kümmerte sich auch um die Notfallversorgung mit Hilfsmitteln vor Ort. Wir haben euch auf Instagram und Facebook in unseren Storys mitgenommen und möchten es nicht verpassen, auch an dieser Stelle nochmal zusammenfassen, was wir vor Ort erlebt haben.

Camp D 2022 – Quatschen, informieren, Sport machen

Donnerstag war der Anreisetag. Rund 300 Jugendliche und junge Erwachsene mit Typ-1-Diabetes wurden im Camp D auf dem Landesturnierplatz in Bad Segeberg herzlich in Empfang genommen. Aufgeregt und voller Vorfreude suchten sie ihre Zelte auf, lernten sich kennen und das Camp-Fieber hatte sie schon voll gepackt. Das anfangs noch etwas regnerische Wetter konnte ihnen nichts anhaben. Allein die wahnsinnig schöne bewaldete Location am See, die große Wiese, auf der die Schlaf-, Workshop-, Essen/Trinken-, Chill-, Hersteller- und Versorgungszelte aufgebaut sind und Sport-Workshops stattfinden begeistern einfach jedes Mal aufs Neue und sorgen für eine ganz besondere Atmosphäre. Alles so bunt, Fahnen wehen und Feuerkörbe sind aufgestellt. Hier fühlt man sich wohl, hier möchte man bleiben. Leckeres Essen, Snacks und Getränke gab es im Camp D übrigens rund um die Uhr. Auch wenn du dich vegan ernährst, glutenfrei oder laktosefrei, dein Essen vorzugsweise abwiegst, warst du hier gut versorgt. Begleitet wurden die Gruppen von erfahrenen, ehrenamtlichen Betreuerinnen und Betreuern, die sich extra Urlaub genommen hatten, um beim Camp D dabei zu sein.

Freitag ist Workshop-Tag

Freitags ist im Camp D Workshop-Tag. Da war für alle was dabei! Die Vorträge fanden teilweise auch zweimal bzw. zeitversetzt statt, einige wurden auch live gestreamt, so dass auch diejenigen, die nicht vor Ort sein konnten ein Stück weit dabei sein konnten. Folgende Themen standen auf der Agenda:

  • Diabetes und Mobbing: Umgang mit Stigmatisierung
  • The Highs and Lows of Lockdown – was die Pandemie uns gezeigt hat!
  • 5 Schlüssel für mehr Selbstvertrauen und Lebensfreude
  • Environmental Sustainability – Circular for Zero at Novo Nordisk
  • Therapieanpassung beim Sport – Tipps & Tricks
  • Therapie? – nicht ohne mich…
  • Diabulimie – mein Weg aus dem Teufelskreis
  • Mein Job, mein Auto, mein Diabetes …
  • Mit dem Diabetes auf Reisen
  • Diabetes und Sexualität
  • Neuigkeiten aus dem Bereich der Diabetes­technologie: AID­-Systeme
  • Feiern mit Diabetes – aber sicher doch!
  • Time in Range
  • Alles, was Recht ist
  • Einfach einfach loopen – geht das?

Samstag ist Sport-Tag

Der Samstag war dem Sport gewidmet. Die Teilnehmer konnten sich im Parcouring, auf der Slackline und im Stand-up-Paddling versuchen und sich beim Jumping Fitness (neu dabei), Kickboxen, Tanzen, Staffellauf (von Donnerstag bis Sonntag wird ununterbrochen gelaufen), Fußball, Radfahren oder Beachvolleyball austoben. Leistungssportler mit Diabetes waren vor Ort, gaben Insider-Tipps und zeigten, wie gut sich Diabetes mit Sport vereinbaren lässt. Auch ein Koch-Workshop wurde angeboten. Ein abwechslungsreiches Programm, bei dem jeder Teilnehmer auf seine Kosten kam. 

Ich (Steffi Blockus) durfte am Sporttag drei Outdoor Jumping Fitness Classes anbieten. Hatte nicht nur den Diabetes im Gepäck, sondern auch Trampoline für euch (Dank an bellicon). Auf Wunsch einiger Teilnehmer habe ich versucht 3 Stunden Jumping Fitness in 3 Minuten Video unterzubringen. Das Video findet ihr hier auf Instagram (Haha, am Ende der Regen kam zum Cooldown genau richtig, war so erfrischend). 

jumping fitness bei camp d

Team DIASHOP als Notfallversorger vor Ort

Damit der Blutzucker das alles gut mitmacht, hatte DIASHOPs Gesundheitsreferentin Ulrike Thurm (Autorin der Sportfibel) richtig gute Tipps für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Team DIASHOP hatte auch ausreichend Traubenzucker für alle Teilnehmer eingepackt. Die Dextro Drinks (Dank geht raus an Dextro Energy) gingen weg wie warme Semmeln. Klar, die wirken schnell…

Tipps, wie ihr Insulinpumpe und CGM-Sensor gut fixieren könnt, damit beispielsweise beim Jumping Fitness nichts verrutscht wurden bei uns zahlreich eingefordert ;). Den „Sensor-Fixierservice“ nahmen sehr viele in Anspruch. „Schön, wenn wir euch Halt geben können“ scherzten Heidi und Simone, die von Mittwoch bis Sonntag im Dauereinsatz bei #campd22 waren. Weiterhin gab es am DIASHOP-Stand neben aktuellem Insulinpumpen, AID-Systemen auch Diabetes-Sprüche, die das DIASHOP-Team euch nicht an den Kopf wirft, sondern die wir auf Bierdeckel gedruckt hatten ;).

DIASHOP camp d 2022

 

War es jetzt wirklich „Echt gut“? Mein Fazit

Ich bin emotional von dieser Energie und diesem Zusammenhalt bei Camp D einfach nur geflasht. Ich denke, da spreche ich für alle, die dabei waren. Was uns dort an Workshops, Sport und Austausch geboten wird und die ganze Orga und Betreuung, die Novo Nordisk da hineinsteckt… Das ist der WAHNSINN! Die Location, der Austausch und Umgang miteinander, als kenne man sich schon ewig… Aber auch wie man zusammenhält und füreinander da ist, sich gegenseitig aushilft und einfach unbeschwert zusammen eine Menge Spaß hat… Gemeinsam sportelt oder spannenden Workshops oder der Gitarrenmusik lauscht, zusammen singt oder tanzt, das ist einfach wunderbar. Tatsächlich habe ich ganz vergessen zu erwähnen, dass es auch einen Camp D Tanz gab, der uns Teilnehmer als Flashmob hin und wieder überraschte und zum Tanzen einlud.   

Ich bin sehr dankbar, dass ich das alles wieder miterleben durfte, denn eigentlich bin ich ja leider schon zu alt. Gewusst wie ;): Einige über 26-Jährige haben sich für Camp D auch als Tagesgast angemeldet, so dass sie diese MEGA EVENT Camp D eben doch noch echt und in Farbe mit erleben konnten.  Wer von auch war auch dabei? Wie habt ihr Camp D 2022 erlebt? Was ich bisher auf Instagram sehen und lesen konnte, hagelte es durchweg nur positives Feedback. 

Diabetestechnik Neuigkeiten Aktuelles

Diabetestechnik: Aktuelles vom DDG Kongress

Ende Mai 2022 fand in Berlin nach drei Jahren coronabedingter Pause wieder
ein großer Diabetes Kongress statt. Unser DIASHOP Team war – auch mit einem Messestand – vor Ort und hat sich nach Neuigkeiten zur Diabetestechnik umgeschaut. Wir geben einen kurzen Überblick. 

mylife YpsoPump

mylife YpsoPump kann ab sofort zum System zur Automatischen Insulin-Dosierung (AID-System mylife Loop) erweitert werden. Die neue Generation der mylife YpsoPump Insulinpumpen arbeitet dafür mit dem CGM Dexcom G6 zusammen und nutzt den Algorithmus mylife CamAPS FX (zunächst nur in der Version für Android, Ende des Jahres soll auch eine iOS-Version kommen). Das System ermöglicht die automatisierte Korrektur von hohen und niedrigen Glukosewerten. mylife CamAPS FX ist im Konzept von Ypsomed bereits integriert. Wer bereits eine mylife YpsoPump trägt, kann sie leider nicht „nachrüsten“.

Ein Update gab es auch zur mylife App: Die Einführung der Funktion mylife Dose zur Fernsteuerung der Insulinpumpe über die App ist für Herbst 2022 geplant (Android + iOS). Die Funktion mylife Assist für iOS soll 2023 kommen.

Dexcom G7

Dexcom gab beim Diabetes Kongress einen Ausblick auf das CGM-System mit dem neuen G7-Sensor. Als Termin für die Markteinführung wurde 2022 genannt. Dexcom G7 ist ein 1-Komponenten-Sensor, das bedeutet, ein extra Transmitter ist nicht erforderlich. Der Sensor ist 60 % kleiner als sein Vorgänger und kommt mit einem deutlich kleineren Inserter aus. Ein neuer Empfän- ger ist optional erhältlich.

Update: Dexcom G7 ist mittlerweile erhältlich. Alle Infos dazu: https://www.diashop.de/dexcom

Accu-Chek Solo

Roche Diabetes Care hat zurzeit keine Insulinpumpen im Angebot, bereitet aber die Einführung der Mikropumpe Accu-Chek Solo vor. Beim Diabetes Kongress wurde leider kein konkreter Termin genannt. Accu-Chek Solo ist eine schlauchlose Insulinpumpe, bei der die Bolusabgabe auch direkt an der Pumpe selbst erfolgen kann. Der Aufbau ist modular, sodass einzelne Komponenten wiederverwendet werden können. Damit bietet die Mikropumpe Accu-Chek Solo eine flexible Lösung, weil sie angebracht und abgenommen werden kann, wann immer es gewünscht ist.

Update: Die Insulinpumpe Accu-Chek Solo ist mittlerweile bei DIASHOP erhältlich. Alle Infos dazu: https://www.diashop.de/accuchek-solo  

Weitere News in Sachen Diabetestechnik: GlucoMen Day Pump, Kaleido, Omnipod 5 

Menarini zeigte beim Diabetes Kongress eine neue Patch-Pumpe: die GlucoMenDay PUMP. Die Insulinabgabe kann hier direkt über eine Smartphone-App gesteuert werden. Die Patch-Pumpe wird zweimal wöchentlich gewechselt und fasst maximal 200 I.E. Insulin. Ein konkreter Einführungs- termin für die neue Patch-Pumpe wurde nicht genannt, aber Menarini ist optimistisch und sagt „Demnächst verfügbar“.

Nichts Neues kam von ViCentra, dem Unternehmen, das die Insulinpumpe Kaleido in Deutschland auf den Markt bringen will. In diesem Jahr ist damit wohl nicht mehr zu rechnen. Gleiches gilt für das erwartete AID-System Omnipod 5, auch hier plant man eher mit 2023.

die geschichte der diabetesforschung

Buchtipp: Die Geschichte der Diabetesforschung – Vom Opium zum Insulin

Wir haben wieder einen Buchtipp für euch: Die Geschichte der Diabetesforschung – Vom Opium zum Insulin von Dr. med. Viktor Jörgens. 

Bevor ich mit dem Lesen des Buchs begann, war ich eigentlich der Meinung, die Geschichte der Diabetesforschung einigermaßen gut zu kennen. Das Buch sollte mich jedoch eines Besseren belehren. Der leicht übertriebene Hype um Banting und Best war mir geläufig, aber das Opium statt Insulin verabreicht wurde, war mir neu. Auch drastische Hungerkuren, Wasserkuren, Heilkräuter und Hülsenfrüchte kamen früher bei der Behandlung zum Einsatz, genau wie Morphium, Jodtinktur und Karbolsäure.

Auch wie Roche den Welterfolg knapp verpasst hat und die genauen Hintergründe des Streits um den Nobelpreis für die Entdeckung des Insulins sind in dem Buch erläutert. Bisher dachte ich auch, dass Adolf Kußmaul nur die „Kußmaul-Atmung“ (tiefe Atmung bei diabetischer Ketoazidose) beschrieb, wusste aber nicht, dass er die Magenpumpe entwickelte, sehr viele andere Dinge im medizinischen Bereich vorantrieb und Impfgegner bekämpfte (interessante Paralellen zur Corona-Zeit). Hättet ihr’s gewusst? Super spannend auch zu lesen, wie die Forscher über die Ursachen des Diabetes spekulierten. Man vermutete beispielsweise, dass im Magen durch eine Fehlfunktion der Verdauung bei Menschen mit Diabetes mehr Zucker entstünde, der dann im Magen aufgenommen werde.

Im Buch lest ihr auch, was sich nach dem zweiten Weltkrieg veränderte. Aber auch verrückt, dass man Insulin in Pflanzen suchte… Ihr merkt schon, das Buch muss man lesen. Anfang war ich skeptisch, ob mich ein „Geschichtsbuch“ wirklich so begeistern kann. „Nein, bestimmt nicht!“, dachte ich. Aber es ist eben kein klassisches Geschichtsbuch und tatsächlich hat es mich richtig gefesselt. Ich habe die 304 Seiten von vorne bis hinten verschlungen. Wer (so wie ich) selbst Diabetes hat oder auch Diabetesprofi ist oder werden möchte, der muss dieses Buch lesen!

Ich beschäftige mich sehr viel mit meinem Diabetes (Typ 1), das ist mir wichtig, nicht zuletzt um die für mich beste Therapie zu finden, bzw. weiter zu optimieren (so gut es eben geht). Okay, nachdem ich das Buch nun ausgelesen habe, werde ich es sicher nicht mit Opium statt Insulin versuchen ;), auch käme eine Hungerkur für mich nicht in Frage. Dennoch haben mich viele Gedankengänge der Forscher umdenken und einiges hinterfragen lassen. Lest das Buch, dann wisst ihr, was ich meine.

Es ist spannend zu erfahren, welcher kluge Kopf auf welche Art und Weise seinen Teil dazu beigetragen hat, uns Menschen mit Diabetes das Leben zu retten! Die Gedankengänge zu verstehen, warum welche Medikamente und Lösungsvorschläge entstanden und kläglich gescheitert sind, finde ich faszinierend. Der Autor beschreibt am Ende des Buches zudem den Weg von der Spritze zum Pen, über die Entwicklung der Insulinpumpe sowie den Fortschritt vom Urinzucker zum Blutzucker. 

Der Klapptest weckte übrigens schon meine Neugier: 

Bismarcks Arzt von Frerichs gibt bei Diabetes Opium. Claude Bernard streitet mit Tierversuchsgegnern, und Kußmaul bekämpft Impfverweigerer. Der Student Langerhans entdeckt die Inseln der Bauchspeicheldrüse. Minkowski und der Freiherr von Mering werden zu Großvätern des Insulins. Zülzer und Reuter, vergessene Entdecker. Übertriebener Hype um Banting und Best. Wer hat den Nobelpreis für die Insulinentdeckung verdient? Clowes revolutioniert bei Eli Lilly die Insulinherstellung. Vom Fleischwolf in Hagedorns Küche zur Weltfirma Novo-Nordisk. Tödlicher Aderlass: die besten Diabetesforscher werden von den Nazis vetrieben. Dunkle Zeiten: Parteigenossen beherrschen die deutsche Diabetologie. Stolte, verkannter Pionier moderner Insulinbehandlung. Von Blockbustern und Skandalen: die wechselvolle Geschichte der Diabetesmedikamente. Winnetous Eidechse erfindet was gegen Diabetes. Der lange Weg zu moderner Diabetesforschung.

Aufbau, Inhalt und Gliederung des Buches „Die Geschichte der Diabetesforschung“

In insgesamt 31 Kapiteln werden die wichtigsten Entdeckungen der Diabetologie beschrieben, die Lebenswege wichtiger Forscher und einiger Menschen mit Diabetes. Es ist ein Buch über die Geschichte des Diabetes, das nicht nur die Erfolge sondern auch die Irrwege der Forschung und Behandlung darstellt. Die Kapitel sind mit einigen Abbildungen bestückt, so dass man beispielsweise auch einen Eindruck davon gewinnen kann, wie etwa ein Mill-Hill-Infuser (frühe Insulinpumpe) aussah. 

Das Buch „Die Geschichte der Diabetesforschung“ müsst ihr nicht zwingend von vorne bis hinten lesen, ist aber zu empfehlen, da es größtenteils chronologisch aufgebaut ist und man so die Zusammenhänge besser versteht. 

Über den Autor

Dr. med. Viktor Jörgens begann bei seinem Freund und Lehrer Prof. Michael Berger an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf mit der Entwicklung von Therapie- und Schulungsprogrammen für Menschen mit Diabetes. Maßgeblich war er an der Einführung der Patientenschulung in Deutschland beteiligt. Später diente er als Direktor drei Jahrzehnte der Europäischen Gesellschaft für Diabetesforschung (EASD) und ihrer Stiftung EFSD. Er ist Ehrenmitglied der EASD und der Polnischen Diabetesgesellschaft.

Fazit und Bestellmöglichkeit

Das Buch „Die Geschichte der Diabetesforschung – Vom Opium zum Insulin von Dr. med. Viktor Jörgens“ kann ich jedem empfehlen, der selbst Diabetes hat oder auch Diabetesprofi ist oder werden möchte, der sich für die Diabetesforschung interessiert. Ich hatte beim Lesen des Buches viele Aha-Momente und war teilweise erstaunt, welche aufwändigen, umständlichen Irr- und Umwege und verrückte Gedankengänge der Diabetesforscher letztendlich doch zu unserem lebensrettenden Insulin geführt haben. Es ist ein Buch, das gut recherchiert ist, überrascht und richtigstellt.

Hier könnt ihr das Buch bestellen: Die Geschichte der Diabetesforschung – Vom Opium zum Insulin von Dr. med. Viktor Jörgens

 

Diabetes im Urlaub

Mit Diabetes in den Urlaub

Wenn der Diabetes im Gepäck ist, sollte der Urlaub gut vorbereitet sein. Vier in diesem Zusammenhang häufig gestellte Fragen beantwortet uns heute Valentina Hofmann, staatlich anerkannte Diabetesberaterin im Gesundheitswesen und in der Altenpflege aus Saarbrücken. 

Valentina, mit welchen Urlaubsthemen kommen die Patienten zu Ihnen in die Beratung?

Valentina Hofmann: „Kann ich mit dem Diabetes ins Ausland reisen?“ Diese Frage wird regelmäßig gestellt. Grundsätzlich spricht überhaupt nichts dagegen, wenn man vorher gut plant. Die Patienten möchten auch wissen, was sie alles mitnehmen müssen, wie sie vor Ort ihr Insulin bzw. ihren Diabetesbedarf kühlen und an wen sie sich im Notfall wenden können. Bei Ost-West-Fernreisen stellt sich zudem die Frage nach der Zeitverschiebung. Wie geht man damit um, sodass die Therapie nicht durcheinanderkommt? Manche Patienten planen im Urlaub eine Pause von der Insulinpumpe und möchten wissen, wie das funktioniert. Alle diese Fragen sind in der Diabetesberatung richtig aufgehoben. Wir freuen uns, wenn die Patienten rechtzeitig kommen und sich Tipps von uns holen – spätestens vier Wochen vor dem Urlaubsstart.

Was sollte auf Reisen unbedingt dabei sein?

Valentina Hofmann: Unbedingt eine Auslandskrankenversicherung und ausreichend Insulin, Blutzuckerteststreifen sowie bei Insulinpumpenträgern auch Infusionssets, Reservoire und Batterien. Wir empfehlen, die doppelte Menge mitzunehmen. Für den Diabetesbedarf gibt es nützliche Checklisten (bei DIASHOP erhältlich). Damit kann man eigentlich nichts vergessen.

Wichtig auch zu wissen, dass bei stundenlangem, verkrampftem Sitzen (Flugzeug, Bus und Bahn) Risikopatienten leichter eine Thrombose erleiden können. Deswegen sollte man an die Thromboseprophylaxe denken.

Welche Temperaturen vertragen Insulin und Diabetesbedarf?

Valentina Hofmann: Da Insulin ein biologisches Eiweiß ist, sollte es nicht zu warm und auch nicht zu kalt gelagert werden. Die empfohlene Lagertemperatur liegt allgemein zwischen 5°C und 30°C. Im Sommer kann es auch in Deutschland schnell heißer werden.

Ganz gefährlich wird es im Auto, hier sollte man das Messgerät oder den Insulinpen nie einfach so liegen lassen. Es gibt spezielle Taschen (z. B. der Firma FRIO, bei DIASHOP erhältlich), in denen Insulin, Pen und Teststreifen zuverlässig temperiert mitgenommen werden können. Bei Flugreisen ist wichtig zu wissen, dass Insulin und der gesamte Diabetesbedarf im Handgepäck transportiert werden sollten. Hier empfehle ich zudem eine ärztliche Bescheinigung, dass man den Diabetesbedarf wie Insulinpen, Spritze oder die Insulinpumpe mitführen muss. Damit erspart man sich Diskussionen an der Sicherheitskontrolle.

Wann muss die Therapie im Urlaub angepasst werden?

Valentina Hofmann: Jeder Mensch ist ein anderer „Urlaubstyp“. Der eine wird im Urlaub so richtig aktiv, der andere will sich einfach nur ausruhen und im Liegestuhl ein Buch lesen. Sobald sich der gewohnte Rhythmus ändert, kann sich der Insulinbedarf verändern. Dies muss man beobachten und die Insulinmenge entsprechend anpassen. Deshalb ist es so wichtig, vor allem am Anfang des Urlaubs häufiger Blutzucker zu messen, damit man ein Gefühl für den „Urlaubs-Stoffwechsel“ bekommt. Wer ein CGM-System hat, ist hier im Vorteil, denn die Glukosewerte und Trends sind einfach abrufbar. Das Diabetesteam berät Sie gerne zur Therapieanpassung. Die Urlaubszeit ist für die meisten Menschen die schönste Zeit des Jahres, genießen Sie es, mit einer guten Planung ist alles möglich.

Accu-Chek Guide Messwertmakierung

Entspannte Grillsaison: Messwerte markieren mit Accu-Chek® Guide

Der folgende Beitrag ist eine Service-Info der Roche Diabetes Care Deutschland GmbH und beinhaltet Werbung. Gemüsespieße, Steak, Baguette, Salate und erfrischende Getränke – unbeschwerte Grillabende sind kein Problem, solange man den Blutzucker im Auge behält. Praktisch: Durch die Messwertmarkierung des Accu-Chek Guide Blutzuckermessgerätes lässt sich angeben, ob vor oder nach dem Essen gemessen wurde – so verliert man nicht den Überblick. Doch warum wirkt Limonade eigentlich schneller auf den Blutzuckerspiegel als beispielsweise ein Stück Vollkornbrot? Und was bedeutet der glykämische Index? 

Schnelle vs. langsame Kohlenhydrate

Haben Sie schon einmal ein Stück Weißbrot so lange gekaut, bis es ganz süß geschmeckt hat? Kohlenhydrate bestehen aus Zuckerbausteinen, in die sie teilweise schon beim Kauen zerlegt werden. Im Verdauungsapparat werden die Kohlenhydratketten dann vollständig in ihre einzelnen Zuckermoleküle aufgespalten und in den Blutkreislauf transportiert. Bei Ketten aus Einfach- oder Zweifachzucker geht das schnell – sie gelangen rasch ins Blut und lassen den Blutzuckerspiegel prompt ansteigen. Langsame Kohlenhydrate hingegen bestehen aus langen Ketten mit mehreren Zuckermolekülen. Ihre Wirkung auf den Blutzuckerspiegel ist dementsprechend langsamer. Besonders langsam übrigens bei Vollkornprodukten: Hier sind die Kohlenhydrate mit Ballaststoffen „eingepackt“, was ihre Zerlegung in Glukose zusätzlich hinauszögert.

  • Schnelle Kohlenhydrate: z. B. Baguette, weißer Rundkornreis, Wassermelone, Eiscreme, Fruchtsäfte oder Limonaden
  • Mittelschnelle Kohlenhydrate: z. B. Mischbrot, Basmatireis, Haferflocken oder Ananas
  • Langsame Kohlenhydrate: z. B. Vollkornbrot, Wildreis, Hülsenfrüchte, Mandeln oder Äpfel

Der glykämische Index

Auskunft darüber, wie schnell bestimmte Lebensmittel den Blutzuckerspiegel ansteigen lassen, gibt der glykämische Index. Er kann als Orientierungspunkt für die Ernährung dienen: Lebensmittel mit Kohlenhydraten aus Einfach- und Zweifachzucker besitzen einen hohen Index und gelten als eher ungesund. Sie lassen den Blutzuckerspiegel meist schnell ansteigen und halten nicht lange satt. Gesunde Lebensmittel haben dagegen einen niedrigen Index. Für die Zerlegung der enthaltenen Kohlenhydrate braucht der Körper lange – sie sorgen für ein nachhaltiges Sättigungsgefühl und eine langsame Wirkung auf den Blutzuckerspiegel.

Blutzucker im Blick: Messwerte markieren mit Accu-Chek Guide

Ob schnelle oder langsame Kohlenhydrate – mit dem Accu-Chek Guide Blutzuckermessgerät können Sie ganz einfach den Überblick über Ihren Blutzucker behalten. Durch die Markierung von Blutzuckerwerten (nüchtern, vor oder nach einer Mahlzeit) nach dem Messen lassen sich die Werte später besser nachvollziehen und vergleichen. Zusätzlich können Sie auch kennzeichnen, um welche Mahlzeit es sich handelt (Frühstück, Mittagessen, Abendessen oder Snack) – so steht einer entspannten Grillparty nichts mehr im Wege!

Über Roche DiabetesCareDeutschland GmbH

Die Roche Diabetes Care Deutschland GmbH ist als eigenständige Vertriebsgesellschaft innerhalb der Roche-Gruppe verantwortlich für Marketing und Verkauf von Diabetesmanagement-Lösungen sowie Kundenbetreuung im deutschen Markt. Das Portfolio umfasst Lösungen zur Glukosemessung, Insulinabgabe sowie digitalen Dokumentation und Auswertung der Marke Accu-Chek. Bereits seit über 45 Jahren setzt sich Roche Diabetes Care dafür ein, die Versorgung von Menschen mit Diabetes zu verbessern: Gemeinsam Diabetes weiter denken – das ist unsere Mission. Als Marktführer arbeiten wir kontinuierlich daran, Menschen mit Diabetes und ihre Behandler zu unterstützen. Die Patienten stehen dabei im Mittelpunkt unseres Handelns: Mit der Vernetzung unserer Produkte zu integrierten Diabetesmanagement-Lösungen setzen wir uns dafür ein, ihren Alltag mit Diabetes zu erleichtern. Weitere Informationen zu Roche Diabetes Care Deutschland sowie zu unseren Produkten und Services finden Sie unter www.rochediabetes.de und www.accu-chek.deHilfreiche Tipps und Services für Menschen mit Diabetes bietet außerdem unsere Community www.mein-buntes-leben.de