Kategorie: Alltag

MiniMed 770G Insulinpumpensystem

Was leistet das neue MiniMed 770G Insulinpumpensystem von Medtronic?

Das neue MiniMed 770G Insulinpumpensystem von Medtronic ist seit Anfang Februar 2021 in Deutschland erhältlich und für Menschen mit Diabetes ab einem Alter von 7 Jahren zugelassen, die einen täglichen Insulin-Gesamtbedarf von mindestens 8 und höchstens 250 Einheiten haben.

Damit gesellt sich nun ein weiteres spannendes Insulinpumpensystem zu den bekannten Produkten. Zusammen mit dem rtCGM Guardian 3 wird die Insulinpumpe zum Hybrid-Closed-Loop-System und passt die Glukosewerte automatisch an, wie ihr das vermutlich schon vom MiniMed 670G-System kennt. Möglich macht dies der SmartGuard Auto-Modus, der auf Wunsch zugeschaltet werden kann.  Über den SmartGuard Auto-Modus passt das System individuell die basale Insulinabgabe an den Bedarf an – basierend auf den Glukosewerten, die alle 5 Minuten gemessen werden. So sollen die Werte automatisch in einem Bereich zwischen mindestens 70 und 180 mg/dl (bzw. 3,9 und 10,0 mmol/l) gehalten werden. Dabei arbeitet das System bei der basalen Korrektur mit einem Zielwert von 120 mg/dl (6,7 mmol/l), der zeitweise (z. B. beim Sport) auf 150 mg/dl (8,3 mmol/l) hochgesetzt werden kann.

Ganz allein übernimmt das System die Steuerung der Insulinversorgung nicht. Die aktive Mitarbeit des Verwenders ist weiterhin notwendig. So müssen u.a. die Kohlenhydrate nach wie vor eingegeben und das Bolusinsulin abgegeben werden. Eine Kalibrierung des Systems ist mindestens zweimal täglich erforderlich. Darüber hinaus werden mindestens zwei weitere Blutzuckermessungen empfohlen, damit das System sicher im Auto-Modus arbeiten kann. Der neue Bluetooth®-Transmitter überträgt beim MiniMed 770G Insulinpumpensystem die Werte nun direkt auf das Smartphone.

Wir fassen kurz für euch zusammenfassen, was denn das neue Minimed 770G-System ausmacht, was ist neu bei MiniMed 770G – im Vergleich zu Minimed 670G? Optisch hat sich nicht viel verändert: Die Insulinpumpe MiniMed 770G ist „baugleich“ mit MiniMed 640G und MiniMed 670G, die auch weiterhin erhältlich bleiben. 

Neue Features des MiniMed 770G Insulinpumpensystems

Es kommen ein paar neue Features ins Spiel, wenn die Insulinpumpe in Verbindung mit der kontinuierlichen Glukosemessung (rtCGM) als System genutzt wird: 

  • Das MiniMed 770G System kann mit dem Smartphone kommunizieren.
  • Der aktuelle CGM-Wert, Trends und Benachrichtigungen von zu hohen und niedrigen Werten sowie Insulingaben werden in der neuen MiniMed Mobile App für iOS und Android angezeigt (Hinweis: die App dient nicht zur Steuerung der Insulinpumpe).
  • Der neue Guardian Link 3 Transmitter nutzt dafür Bluetooth®.
  • Softwareaktualisierungen der Pumpe sind möglich, sobald diese verfügbar sind (möglicherweise mit Kosten verbunden; weitere Informationen bei Verfügbarkeit).
  • Als kompatibles Blutzuckermessgerät zur Kalibrierung dient Accu-Chek Guide Link (wird mitgeliefert).
  • Über die CareLink Connect App können Informationen aus Insulinpumpe und rtCGM mit bis zu fünf Personen geteilt werden.

Die Komponenten

Das MiniMed 770G System besteht aus folgenden Komponenten:

  • Die Insulinpumpe MiniMed 770G, sie ist auch separat erhältlich. Sie kann also auch ohne das passende rtCGM Guardian 3 verwendet werden. 
  • Sensor Guardian 3 und passender Transmitter Guardian Link 3. Mit diesen Komponenten ist eine kontinuierliche Glukosemessung (CGM) möglich. Der Sensor hat eine Tragedauer von 7 Tagen.
  • Blutzuckermessgerät Accu-Chek Guide Link (mitgeliefert), das automatisch zur Kalibrierung die gemessenen Blutzuckerwerte in das System übernimmt.

MiniMed_770G

Ihr habt Interesse am neuen Minimed 770G Insulinpumpensystem? Hier findet ihr alle wichtigen Infos, samt Praxistipps zur Genehmigung: Das MiniMed 770G Insulinpumpensystem

Last but not least: Falls ihr Fragen zu Insulinpumpen und CGM-Systemen habt, dann steht euch Diabetesberaterin Heike Göbel zur Seite. Sie berät euch Samstag, am 20. Februar von 9-14 Uhr unter der Telefonnummer: 089/89 55 67 9-888

Mit SPIBelt auf die Piste: So macht Wintersport Spaß!

Temperaturen unter Null vertragen Insulin, Blutzuckerteststreifen und Diabetestechnik nicht gut. Dennoch lässt man sich verschneite Wälder und Pisten sicher nicht entgehen. Wintersport macht so viel Spaß, durch idyllische Landschaften zu walken/laufen, mit dem Schlitten verschneite Hänge hinabsausen oder auf Skiern die Pisten erobern.

Die kritische Grenze für Insulin liegt bei etwa +2° C, darunter kann es seine Wirkung verlieren. Ich habe es selbst schon erfahren. Das Insulin ist in meiner Insulinpumpe gefroren. Gefrorenes Insulin lässt sich an Schlierenbildung, Ausflockungen und Verfärbungen erkennen.

Auch CGM-Sensoren oder/und Blutzuckerteststreifen mögen Kälte nicht sonderlich und es kann durchaus passieren, dass sie ihren Dienst verweigern. Es lohnt ein Blick auf den Beipackzettel. Der empfohlene Temperaturbereich, etwa für die Aufbewahrung der Blutzuckerteststreifen, liegt in der Regel bei mindestens +4° C. Für Diabetes-Technik kann Kälte auch deshalb zum Problem werden, weil sich die Batterien schneller entladen.

Die beste Lösung zum Schutz vor Kälte

Die beste Lösung ist für Blutzuckermessgeräte und -teststreifen, Insulinpens, Insulinpumpen sowie CGM-Empfänger/Lesegeräte für FreeStyle Libre definitiv Körperwärme.  Ich trage alles möglichst dicht am Körper. Praktisch sind Bauchgurte, Armbinden für Sensoren und spezielle Unterhemden sowie Sporttrikots mit Platz für die Insulinpumpe bzw. den Diabetesbedarf. Diese sind auch für Kinder erhältlich: www.diashop.de/mellitus-one

Wer auf Nummer sicher gehen möchte, dass der Diabetesbedarf im optimalen Temperaturbereich gelagert ist, dem sei MedAngel empfohlen. Der Sensor überwacht stets die Temperatur und kommuniziert mit dem Smartphone. Sensor und App synchronisieren sich kontinuierlich im Hintergrund. Die App warnt immer dann, wenn der optimale und sichere Temperaturbereich verlassen wird.

SPIbelt: Praktisch (nicht nur) beim Wintersport …

Ich kann auch den Bauchgurt „SPIbelt“ empfehlen, der eigentlich für Medtronic-Pumpen, wie die MiniMed 770G, vorgesehen ist… Denn wie praktisch: An der Hinterseite des SPIbelts befindet sich eine kleine Öffnung, durch die das Infusionsset der Insulinpumpe rausgeführt werden kann.

ABER in diesen Bauchgurt passen auch andere Schlauchpumpen, Pens, Schlüssel, Traubenzucker, der PDM vom OmniPod,  das CGM-Empfangsgerät, das Blutzuckermessgerät, Teststreifen, Stechhilfe, Smartphone, etc. pp. rein . Eben alles was wir Menschen mit Diabetes so mit uns rumschleppen . Ein ziemlich dehnfähiger Koffer… äh Bauchgurt also. 

SPIBelt

Auch im Wintersport hat er sich als sehr praktisch erwiesen: Unter der Kleidung nah am Körper getragen, kann man Insulin und Co. vor Kälte schützen. Zusätzlichen kann man auch noch Isolierfolie verwenden. Er sitzt fest (größenverstellbar) am Körper, so dass er beim Sport auch nicht stört. Übrigens auch im Sommer, wenn man kurz trägt und zu wenig Taschen an der Kleidung hat, bietet der SPIbelt genügend für den Diabetesbedarf und man kann in dem Fall noch ein Coolpack mit dazu stecken. 

Der Gurt ist größenverstelbar für einen Taillenumfang von 64 – 127 cm geeignet und mit Schnellverschluss ausgestattet und hier erhältlich: SPIbelt online bestellen.

Nicht ohne Handschuhe!

Außerdem trage ich immer Handschuhe, damit meine Hände nicht einfrieren. Warum? Weil sich der Blutzucker mit warmen, gut durchbluteten Händen besser messen lässt, auf dem Display ein korrekter Wert erscheint und meine Finger dann noch in der Lage sind, das Blutzuckermessgerät (oder die Insulinpumpe, andere Technik) überhaupt zu bedienen ;).

Das Langzeit-CGM-System Eversense® XL jetzt bei DIASHOP erhältlich

Eversense® XL kennt ihr sicher bereits? Falls nicht: Das Langzeit-CGM mit hoher Genauigkeit ist das weltweit erste System mit einem vollständig unter der Haut eingesetzten Sensor, der bis zu 180 Tage hält. Zum 1. Februar 2021 wechselte der Vertrieb des Eversense XL von Roche Diabetes Care zu Ascensia Diabetes Care, wie ihr vielleicht schon mitbekommen habt? Ascensia arbeitet bei der Versorgung von Eversense-Nutzern nun auch mit DIASHOP als Handelspartner zusammen. Was bedeutet das konkret? 

Das DIASHOP Insulinpumpen- und CGM-Team nimmt eure Rezepte für Erst- und Folgeversorgungen mit Eversense XL entgegen. DIASHOP begleitet Patienten bei der Genehmigung durch die gesetzlichen Krankenkassen und kümmert sich auf Wunsch auch um die technische Einweisung. Privatversicherte Kunden können das System ebenfalls über DIASHOP beziehen. DIASHOP ist Ansprechpartner für alle Verordner und Zentren, wenn es um die Verordnung und Insertion des Sensors geht.

Hier finden ihr dazu alle wichtigen Infos, samt Praxistipps zur Genehmigung und ein Kontaktformular, worüber ihr euch direkt mit DIASHOP in Verbindung setzen könnt: Für ein sicheres Gefühl – das einzigartige Langzeit-CGM System Eversense® XL

Über Eversense XL

Wir hatten über das Eversense® XL bereits hier im Diabetiker.info-Blog einige Erfahrungsberichte verfasst, da ich (Steffi) es vor geraumer Zeit testen durfte. Hier lest ihr über meine Erfahrungen, die ich mit dem System bisher sammeln konnte und auch ein Interview mit Matthias Steiner: 

Was zeichnet das Langzeit-CGM System Eversense® XL aus?

An dieser Stelle sei noch mal kurz zusammengefasst, was das Langzeit-CGM-System so besonders macht:

  • Bei anderen rtCGM-Systemen muss der Sensor alle 7 – 14 Tage oder häufiger getauscht werden. Der Eversense-Sensor wird im Rahmen eines kleinen ambulanten Eingriffs durch den Arzt ins subkutane Fettgewebe gesetzt und hält bis zu 180 Tage.
  • Der passende Smart Transmitter wird über dem Sensor außen auf der Haut platziert und sendet die empfangenen Glukosewerte an ein Smartphone mit passender App oder eine Smart Watch (von Apple).
  • Messungen alle 5 Minuten zeigen euch nicht nur eure aktuellen Glukosewerte, sondern auch, wie sie sich verändern. Trendpfeile und Alarme helfen euch, rechtzeitig auf Veränderungen zu reagieren, bevor die Glukosewerte zu hoch oder zu niedrig werden.
  • Mit dem Smart Transmitter könnt ihr duschen und Sport treiben – oder ihn nach Bedarf schnell abnehmen und wieder auf die Haut kleben.
  • Das Eversense XL System bietet individuelle Möglichkeiten, Alarme einzustellen: Pop-up-Meldungen in der App, akustische Alarme oder den diskreten Vibrationsalarm direkt auf dem Smart Transmitter.
  • Eversense® XL verwendet ein hautfreundliches Pflaster auf Silikonbasis, das die Haut nicht reizt. Dies macht das System auch für CGM-Nutzer interessant, die auf Pflaster anderer CGM-Systeme allergisch reagieren.
  • Über die Eversense NOW App könnt ihr eure CGM-Daten einfach mit eurer Familie und Ihren Freunden teilen.
  • Das System ist ab 18 Jahren zugelassen.
orsorgeuntersuchungen

Gute Stoffwechseleinstellung zählt: Vorsorgeuntersuchungen sind wichtig!

Vorsorgeuntersuchungen haben bei Menschen mit Diabetes normalerweise einen festen Platz im Terminkalender. Aus Angst vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus haben jedoch viele Patienten im vergangenen Jahr diese Termine abgesagt. Spätestens jetzt sollten sie nachgeholt werden.

Chronisch kranke Menschen stehen in diesen Tagen vor einem Dilemma: Einerseits hören sie immer wieder, dass sie zu den Risikogruppen gehören, bei denen eine COVID-19-Infektion schwer verlaufen kann. Kontakte sollen sie deshalb möglichst vermeiden. Andererseits zeigen die bisherigen Erfahrungen mit COVID-19, dass sich Menschen mit Diabetes durch eine gute Stoffwechseleinstellung selbst bestmöglich schützen können. Dafür brauchen sie allerdings den regelmäßigen Kontakt zu Ärztinnen und Ärzten sowie DiabetesberaterInnen. Manchmal geht das per Video- und Telefonsprechstunde, aber nicht alle Praxen bieten dies an, und im ländlichen Raum mangelt es noch zu oft an einer vernünftigen Internetverbindung. Wenn es um die empfohlenen Vorsorgeuntersuchungen geht, kann das Internet ohnehin den Gang in die Arztpraxis nicht ersetzen. Was also tun?

Das empfehlen die Experten der Deutschen Diabetes Gesellschaft

Mindestens alle drei bis sechs Monate den Hausarzt oder die diabetologische Schwerpunktpraxis aufsuchen, mindestens einmal jährlich zum Facharzt gehen: dies empfehlen die Experten der Deutschen Diabetes Gesellschaft. Der blaue (für Erwachsene) und grüne (für Kinder) Gesundheitspass Diabetes gibt den Rhythmus vor, und viele Menschen mit Diabetes halten sich daran. Leider hat Corona auch hier einiges aus dem Takt gebracht.

Aus Angst vor Ansteckung mit dem Virus SARS-CoV-2 haben viele Patienten im vergangenen Jahr ihre Termine abgesagt. Keine gute Lösung, denn eine gute Vorsorge schützt vor schweren COVID-19-Verläufen, betont der Verband der Diabetes Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland e.V. (VDBD). „Der regelmäßige Rhyth- mus der Kontrolltermine sollte keinesfalls ohne Absprache mit dem behandelnden Arzt bzw. der behandelnden Ärztin unterbrochen werden“, rät der VDBD. Dazu gebe es auch keinen Grund, denn Kliniken, Praxen und Beratungsstellen hätten schnell sehr gut wirksame Hygienekonzepte entwickelt und umgesetzt. Gerade im ambulanten Bereich sei es bislang nicht zu einer Häufung von Infektionen gekommen, erklärt Lars Hecht, Gesundheitswissenschaftler und Vorstandsmitglied des VDBD.

So könnt ihr euch schützen…

Fragt schon bei der telefonischen Terminvereinbarung nach Empfehlungen zur Hygiene beim Arztbesuch. Es kann zum Beispiel sein, dass die Praxis zum Tragen einer FFP2-Maske rät bzw. dies verlangt. Die meisten Arztpraxen haben inzwischen eigene Lösungen entwickelt, um eine Behandlung möglichst ohne Kontakt zu anderen Patienten zu ermöglichen.

Gerade für Patienten mit Diabetes-Folgeerkrankungen sollte Corona also kein Grund sein, Vorsorgeuntersuchungen aufzuschieben.

Welche Vorsorgeuntersuchungen sind wichtig?

Auf Diabetes-News findet ihr einen Vorsorgeplan: Diabetes-Vorsorgeplan für 2021 .

Wir fassen hier kurz zusammen, welche Untersuchungen zum dreimonatlichen Check-up gehören: 

  • Blutdruck messen
  • HbA1c-Wert ermitteln
  • Spritzstellen überprüfen

Diese Untersuchungen sind für Menschen mit Diabetes 1x jährlich vorgesehen:

  • Cholesterin-Werte bestimmen
  • Laborwerte für Albumin und Kreatinin bestimmen
  • Fußinspektion
  • Augenuntersuchung 

Je nach Befund sind auch Untersuchungen wie ein EKG oder eine Langzeit-Blutdruckmessung wichtig. Das müsst ihr individuell mit eurem Arzt besprechen. Einige Menschen mit Diabetes haben auch mit Depressionen zu tun. Der Diabetes kann außerdem die Sexualfunktion bei Männern und Frauen beeinträchtigen. Weiterhin kann, wenn auch nicht im Diabetes-Vorsorgeplan enthalten, eine Untersuchung der Schilddrüsenfunktion nötig sein. 

Die Mundgesundheit sollte bei Menschen mit Diabetes auch nicht zu kurz kommen. Die Empfehlung hier:  Zweimal jährlich zur Kontrolle – bei Beschwerden wie Zahnfleischbluten so schnell wie möglich.

In dem blauen Gesundheitspass notiert der Arzt eure Ergebnisse aller wichtigen Vorsorgeuntersuchungen, damit er und ihr alles im Blick habt. 

Gesundheitspass Diabetes.pdf

FFP2-Masken

Gute Frage: Kann man FFP2-Masken mehrfach verwenden?

FFP2-Masken sind (eigentlich) ein Einmalprodukt, das im Gesundheitswesen in Bereichen mit einem erhöhten Infektionsrisiko eingesetzt wird. In Corona-Zeiten begegnen sie einem überall – auf der Straße, in der Bahn, im Supermarkt. 

Warum sind FFP2-Masken besser als andere Masken?

FFP2-Masken bieten bei richtiger Anwendung einen besseren Schutz als medizinische Gesichtsmasken (OP-Masken) oder Stoffmasken, die am schlechtesten schützen. FFP2-Masken bestehen aus mehreren Lagen, in der Mitte befinden sich in der Regel 2-3 Lagen Filtervlies, der eine elektrostatische Ladung aufweist. So können feinste Aerosole festgehalten werden.

So legt man eine FFP2-Maske richtig an und ab

  • Vor dem Anlegen der FFP2-Maske die Hände mit Seife waschen.
  • Die Maske sollte man so dicht wie möglich an der Haut anbringen.
  • Den Nasenbügel fest an den Nasenrücken drücken.
  • Wenn die Maske nicht dicht sitzt, bietet sie keinen Schutz.
  • Nach dem Tragen die Maske so abnehmen, dass die Hand die Vorderseite nicht berührt. Sie kann dann am Gummiband an einen freien, trockenen Platz (unten erläutert) aufgehängt werden. 
  • Für unterwegs wird ein verschließbarer Gefrierbeutel (o.ä.) empfohlen, der nach dem Gebrauch jedoch entsorgt werden sollte.

Kann man FFP2-Masken wiederverwenden?

FFP2-Masken sind auf der Packung zur „Einmalverwendung“ gekennzeichnet. Da sie teurer sind als andere Masken, möchte man sie natürlich ungern nach einmal Tragen entsorgen. Daher habt ihr euch sicher schon gefragt: Kann ich die Maske nicht wiederverwenden? Das geht, und es gibt auch wissenschaftliche Untersuchungen dazu.

Das Team „Wiederverwendung von FFP2-Masken“ – bestehend aus Virologen, Mikrobiologen, Hygienikern, Chemikern, Physikern, Gesundheitsökonomen und Designern der FH Münster und WWU Münster hat dazu eine Broschüre erstellt, welche die Möglichkeiten und Grenzen der eigenverantwortlichen Wiederverwendung von FFP2-Masken für den Privatgebrauch beschreibt. 

Wir haben uns diese genauer angesehen und möchten an dieser Stelle die wichtigsten Infos daraus zusammenfassen.

Zwei Verfahren zur Wiederverwendbarkeit 

FFP2-Masken sind nur begrenzt verfügbar, deswegen ist es sinnvoll damit sparsam umzugehen. Beim Privatgebrauch, etwa wenn man damit Einkaufen geht, ist die Erregerbelastung geringer, so ist es möglich, die eigene FFP2-Masken mit zwei alternativen Vorgehensweisen, die wir gleich vorstellen werden, wiederzuverwenden. Vorab: Jeder Träger hinterlässt in der Maske Erreger der eigenen Nasen-, Rachen- und Hautflora. Diese lassen sich mit einfachen Verfahren NICHT vollständig inaktivieren. Daher kommt nur eine personenbezogene Wiederverwendung in Betracht. Kurz: Jeder darf nur seine eigene Maske wiederverwenden.

Es gibt zwei verschiedene geprüfte Verfahren, die es ermöglichen, die FFP2-Maske wiederzuverwenden:

  1. Trockene Hitze: 60 Minuten bei 80 Grad
  2. 7 Tage trocknen bei Raumluft

Trockene Hitze: 60 Minuten bei 80 Grad

Bei 80°C ist nach 60 Minuten SARS-CoV-2 vollständig inaktiviert, andere Erreger deutlich reduziert. Die Filterleistung bleibt dabei erhalten. Untersuchungen haben gezeigt, dass SARS-CoV-2 bei unter 80 Grad und einer Stunde trocknen noch nachweisbar ist. Bei über 80 Grad hingegen kann die Filterleistung deutlich beeinträchtigt werden oder es können nicht sichtbare Materialschäden entstehen. 

Die Temperatur von 80 °C trockener Hitze soll daher weder unter- noch überschritten werden. Die Masken solltet ihr NICHT zum Trocknen auf/über die Heizung legen oder hängen, denn 30 °C bis 40 °C sind für viele Bakterien und Pilze in feuchten Masken optimale Wachstumsbedingungen.

Das folgende Verfahren ist nicht für formstabile FFP2-Masken (Körbchenmodell) und Masken mit Atemventil geeignet. Die Maske sollte auf diese Art nur fünf Mal wieder aufbereitet und dann entsorgt werden.

Anleitung:

  1. Die FFP2-Maske müsst ihr vor der Ofentrocknung mindestens bis zum nächsten Tag an der Luft trocknen lassen.
  2. Ofen auf 80 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. 
  3. Maske aufs Backpapier legen, neben ein „Bratenthermometer“, mit dem ihr die richtige Temperatur von 80 °C ermitteln könnt.
  4. Nach der Vorheizzeit das Backblech mit Maske und Bratenthermometer in den Ofen schieben, dabei auf ausreichend Abstand von der Maske zu den Ofenwänden achten.
  5. 60 Minuten im geschlossenen Ofen bei 80 Grad Ober-/Unterhitze belassen, zwischendurch nicht die Ofentür öffnen. 
  6. Nach 60 Minuten Ofen ausstellen, die Maske außerhalb des Backofens abkühlen lassen. 
  7. Prüft die Maske auf sichtbare Schäden, bevor ihr sie wiederverwendet. 

7 Tage trocknen bei Raumluft

Untersuchungen haben gezeigt, dass die Infektiösität von SARS-CoV-2 im Zeitverlauf sinkt. Damit aber über 95% Infektionsrisiko minimiert werden kann, sollten FFP2-Masken frühestens erst ab dem siebten Tag wieder getragen werden. 

Wichtiger Hinweis vorab: Die Masken solltet ihr NICHT zum Trocknen auf/über die Heizung legen oder hängen, denn 30 °C bis 40 °C sind für viele Bakterien und Pilze in feuchten Masken optimale Wachstumsbedingungen.

Die Maske sollte auf die folgende Art nur fünf Mal wieder aufbereitet und dann entsorgt werden.

Anleitung: 

  1. Sucht euch für die Masken einen trockenen Ort, frei von weiteren Gegenständen, der ausreichend Platz bietet für sieben nebeneinander hängende Masken mit Abstand zueinander und zu anderen Oberflächen (nicht Küche oder Bad wegen der Luftfeuchtigkeit). Hierfür bieten sich 7 Nägel an oder eine Wäscheleine. 
  2.  Nun ist es sinnvoll, die Nägel oder Wäscheklammern mit Wochentagen und ggf. Namen zu beschriften, so wird ersichtlich, welche Maske als nächste getragen werden kann. 
  3. Hängt 7 neue Masken an die beschrifteten Nägel oder die Wäscheleine.
  4. Nehmt beispielsweise montags die erste Maske. Nach dem Tragen der Maske hängt ihr diese zum Trocknen wieder an diesen Nagel.
  5. Diese Maske bleibt dort bis zum nächsten Montag hängen. Am nächsten Tag geht es dann mit der Dienstags-Maske weiter. So verfahrt ihr die ganze Woche. Bis die Montags-Maske nach einer Woche getrocknet ist und ihr sie dann in der zweiten Woche wiederverwenden könnt. So könnt ihr 5 Wochen diesen Zyklus wiederholen. Dann sollten alle Masken entsorgt werden. 

Last but not least: Der in den Sozialen Netzwerken heiß diskutierten Frage, wer nun Anspruch auf „kostenlose“ FFP-Masken hat, ist Jan Twachtmann in seinem „Rechtsfragen zu Diabetes“-Blog nachgegangen. Hier findet ihr dazu Antworten: „Bekommen Typ-1-Diabetiker*innen FFP2-Masken?“