Kategorie: Alltag

Insulinpumpen- und CGM-System

Neue DIASHOP Hotline: Persönliche Beratung zu Insulinpumpen- und CGM-Systemen

Leider mussten die für 2020 geplanten DIASHOP RoadShows wegen Corona abgesagt werden. Das DIASHOP Team hat sich Gedanken gemacht, wie es euch dennoch persönlich beraten und zur Seite stehen kann, wenn ihr euch für eine Insulinpumpe und/oder ein CGM-System interessiert bzw. bei euch eine (Folge-)versorgung ansteht.

DIASHOP hat dafür eine neue Samstags-Hotline eingerichtet. An drei Samstagen im Oktober und November 2020 wird die Diabetesberaterin Heike Göbel euch telefonisch zur Auswahl der passenden Insulinpumpe bzw. des CGM-Systems beraten. Heike ist normalerweise bei den DIASHOP Roadshows live dabei und stellt euch die Systeme vor. Sie kennt alle gut aus ihrer täglichen Praxis und steht euch zur Seite, wenn es darum geht, die „Wunschpumpe“ oder das „Wunschsystem“ zu finden. Auch Einsteiger, die überlegen, von der ICT-Therapie auf eine Insulinpumpentherapie umzusteigen, können sich gerne beraten lassen.

Insulinpumpen- und CGM-System-Beratung über eine spezielle DIASHOP-Hotline

Die Samstags-Hotline ist an folgenden Terminen geschaltet:

  • 24. Oktober 2020,
  • 7. November 2020 und
  • 28. November 2020.

jeweils von 9.00 bis 14.00 Uhr, unter der  Telefonnummer 089 / 89 55 67 9-888.

Beratung zu Insulinpumpe und CGM-System

Parallel zur Hotline läuft ein Anrufbeantworter. Wenn die Leitung besetzt ist, könnt ihr gerne den Namen und die Telefonnummer hinterlassen. Heike Göbel ruft zurück, bei Bedarf kann dann für die Beratung auch ein Termin außerhalb der Samstags-Hotline vereinbart werden.

Noch ein Hinweis: Mit der Hotline möchten wir euch bei der Auswahl der passenden Insulinpumpe bzw. des CGM-Systems unterstützen. Heike Göbel wird an diesem Tag keine Diabetesberatung (zur Therapie) anbieten.

Neuigkeiten Insulinpumpen und CGM-Systeme DIY

News zu Insulinpumpen, CGM-Systemen und zum smarten Insulinpen

Da tut sich was: An diese Stelle fassen wir heute mal ein paar News zu Insulinpumpen- und CGM-Systemen zusammen. Weiterhin haben wir auch eine spannende Neuigkeit zum smarten Insulinpen von Medical Companion/Medtronic. Sicherlich habt ihr das ein oder andere auch schon mitbekommen oder gar noch andere Dinge aufgeschnappt? Ergänzt gerne in den Kommentaren.

News zu Insulinpumpen

Beginnen wir mit den Neuigkeiten zu Insulinpumpen.

Omnipod DASH®-Insulin-Managementsystem

Das neue Omnipod DASH®-Insulin-Managementsystem ist da!
Die Einführung hatte sich auf Herbst 2020 verschoben. Nun ist es aber erhältlich. Das System ist ohne Altersbeschränkung zugelassen. Das Omnipod DASH-System kommt mit neuen Features wie einem modernen PDM mit Touchscreen, 12 programmierbaren Basalratenprofilen, Null-Basalrate und Bluetooth-Kommunikation. Der neue PDM hat kein integriertes Blutzuckermesssystem mehr. Die Werte können jedoch manuell in den PDM eingetippt und gespeichert werden. Omnipod-Nutzer sollten wissen: Ein Austausch des bisherigen PDM gegen den neuen PDM von Omnipod DASH ist nicht vorgesehen, das DASH-System muss neu bei der Krankenkasse beantragt werden. Dies ist nach Ablauf der Garantiezeit von vier Jahren möglich. Dabei unterstützt euch gerne das DIASHOP Insulinpumpen- und CGM-Team (kostenfreie Servicenummer 0800/62 26 22 5). Siehe auch: www.diashop.de/omnipod-dash

In Kürze werden wir an dieser Stelle auch noch einen Erfahrungsbericht darüber verfassen. Seid gespannt :).

DANA RS

Für die Insulinpumpe DANA RS gibt es bald ein neues Infusionsset: Das DANA Inset II mit Softkanüle und integrierter Setzhilfe ist in den Kanülenlängen 6 mm und 9 mm mit verschiedenen Schlauchlängen erhältlich.

Die Insulinpumpe DANA RS arbeitet nun über die App „CamAPS FX“ mit dem CGM-System Dexcom G6 zusammen. Die App für Android-Smartphones verbindet Insulinpumpe und CGM-System zu einem System zur automatisierten Insulindosierung (AID). Damit kann die Insulinabgabe automatisiert an die Glukosewerte angepasst werden („Hybrid-Closed-Loop“). Die App ist ein unabhängiges, kostenpflichtiges Angebot, das direkt über den englischen Anbieter CamDiab Ltd. abgeschlossen wird. Die Kosten werden nicht von den Krankenkassen übernommen. Hier findet ihr dazu einen Erfahrungsbericht: CamAPS FX – Erste Erfahrungen mit dem Neuzugang auf dem Markt der AID-Systeme

t:slim X2

Seit Mitte Juli 2020 ist in Deutschland die Tandem-Insulinpumpe t:slim X2 erhältlich. Sie wird ausschließlich von der Firma VitalAire vertrieben. Das Unternehmen arbeitet nicht mit dem Diabetes-Fach- und Versandhandel zusammen, sodass DIASHOP beispielsweise die t:slim X2 leider nicht anbieten kann. Dies gilt auch für das Verbrauchsmaterial wie Infusionssets.

Last but not least…

Das Unternehmen Novo Nordisk hat vorgefüllte Fiasp PumpCart-Patronen auf den Markt gebracht. Sie sind kompatibel mit den Pumpensystemen „Accu-Chek Insight“ und „myLife YpsoPump“.

Der smarte Insulinpen von Medical Companion

Medtronic hat im September 2020 die amerikanische Firma Companion Medical übernommen und steigt damit in den Bereich der smarten Insulinpens ein. Diese wiederverwendbaren Insulinpens senden über Bluetooth Daten an eine Smartphone-App und erleichtern damit das Diabetes-Management. Der smarte Insulinpen von Medical Companion registriert Daten zur Insulindosierung, zum verwendeten Insulin und zum Zeitpunkt der Injektion. Er berechnet das noch aktive Insulin und macht Bolusvorschläge. Ob er in Deutschland auf den Markt kommen wird, ist offen. In Deutschland ist mit Pendiq bisher erst ein smarter Insulinpen verfügbar. Weitere werden in absehbarer Zeit erwartet. Ein spannendes Thema, über das wir weiter berichten werden.

News zu CGM-Systemen

Es gibt auch Neuigkeitem zu CGM-Systemen…

mylife Assist für die mylife App

mylife Assist ermöglicht eine Übersicht der Insulinabgaben aus der Insulinpumpe mylife YpsoPump und der Glukosewerte aus dem Dexcom G6 CGM-System. Das Dexcom-System überträgt den aktuellen Glukosewert alle fünf Minuten automatisch an die mylife App. Ebenso erscheinen Warnmeldungen direkt in der App, wenn der Glukosewert zu niedrig oder zu hoch ist. Ypsomed stellt allen Nutzern die mylife App mit ihren neuen Funktionen kostenfrei zum Herunterladen zur Verfügung.

Hier könnt ihr übrigens ab sofort mit der YpsoPump Explorer App die mylife YpsoPump ausprobieren: YpsoPump virtuell entdecken

FreeStyle Libre 3

Das FreeStyle Libre 3 System hat das CE (Conformité Européenne)-Kennzeichen erhalten und soll laut Abbott in den kommenden Monaten in Europa auf den Markt gebracht werden. Es liefert kontinuierliche Echtzeit-Glukosewerte minütlich auf das Smartphone.

GlucoMen Day CGM/Menarini

Menarini plant zeitnah die Einführung eines neuen CGM-Systems mit Namen GlucoMen Day CGM. Es handelt sich um ein Einzelgerät (Stand-Alone) – als Empfänger fungiert ein Smartphone mit passender App. Hier findet ihr alle wichtigen Informationen dazu: https://glucomenday.de/

Impfungen bei Diabetes

Interview: Dr. Udo Wegenast zu Impfungen bei Diabetes

Impfungen bei Diabetes, welche sind sinnvoll? Hand aufs Herz: Wann habt ihr das letzte Mal in euren Impfpass geschaut? Der Herbst ist die richtige Zeit für eine Auffrischung. Wir haben den Freiburger Diabetologen Dr. Udo Wegenast gefragt, welche Impfungen er bei Diabetes empfiehlt. „Diabetes schwächt das Immunsystem, daher gibt es keine Impfung, die unwichtig wäre“, sagt Dr. Udo Wegenast. In seiner Freiburger Diabetespraxis ist das Thema gerade sehr präsent. Zum einen, weil im Herbst die jährliche Grippeschutzimpfung ansteht, zum anderen, weil alle Welt über einen Impfstoff gegen das Coronavirus spricht. Diesen Impfstoff gibt es zwar Stand heute noch nicht, aber allein die Diskussion bringt Patienten dazu, mal wieder nach ihrem Impfpass zu schauen. „Da entdeckt man so manche Lücke“, sagt Dr. Wegenast. Gemeinsam mit seinen Patienten schaut er sich an, welche Impfungen eventuell aufgefrischt werden müssen und welche noch fehlen.

Impfungen bei Diabetes: Interview mit Dr. Udo Wegenast

Herr Dr. Wegenast, warum sollten Menschen mit Diabetes einen guten Impfschutz haben?
Wegenast: Eigentlich sollte jeder Mensch einen guten Impfschutz haben. Weil der Diabetes das Immunsystem schwächt, sind Impfungen allerdings hier umso wichtiger. Wenn mich ein Patient fragt, welche Impfungen er benötigt, gehe ich mit ihm die STIKO- Empfehlungen* durch und wir schauen anhand des Impfpasses – sofern vorhanden –, welche Impfungen fehlen.

Welche Impfungen gehören zum Basisschutz?
Wegenast: Bei Erwachsenen geht es vor allem um Auffrischungen: Tetanus und Diphterie müssen spätestens nach zehn Jahren aufgefrischt werden. Bei Diabetes ist dies besonders dringlich im Hinblick auf mögliche Wundinfektionen. Und dann gibt es zusätzliche Impfungen, die generell für Risikogruppen empfohlen werden.

Also auch für Menschen mit Diabetes?
Wegenast: Genau. Wichtig ist die jährliche Grippeschutzimpfung – hier fangen wir in jedem Jahr Ende September an. Man sollte nicht zu früh impfen, sonst reicht der Schutz nach hinten nicht aus. Die Pneumokokken-Impfung ist ein weiteres Thema, sie wird bei Diabetes in jedem Alter empfohlen. Hier genügt ggf. eine einmalige Immunisierung. Dann gibt es noch die Zweifach-Impfung gegen Herpes Zoster (Gürtelrose) – empfehlenswert, aber sehr intensiv. Hier kommt es häufiger zu Nebenwirkungen wie Gliederschmerzen und/oder lokalen Rötungen an der Einstichstelle, darüber kläre ich die Patienten vorher auf. Wenn man in einem Zecken-Risikogebiet wohnt, wie hier in Freiburg, dann empfehle ich zudem eine Impfung gegen Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME).

Da kommen schon einige Impfungen zusammen. Sind trotzdem noch Wünsche offen?
Wegenast: Dringend brauchen wir eine Impfung gegen bestimmte Hautkeime, die im Körper zu einer Wundinfektion mit Sepsis führen können. Leider ist es immer noch so, dass sich aus einer banalen Wunde eine gefährliche Infektion mit einer Blutvergiftung entwickeln kann, die (zu) spät erkannt wird.

*STIKO – Ständige Impfkommission Die ständige Impfkommission des Robert-Koch-Instituts gibt einen Impfkalender heraus, der in jedem Jahr aktualisiert wird. Im Netz unter: https://bit.ly/2R3LSqj

Kürbis-Fast-Food-Rezepte

Fast-Food-Kürbisrezepte: Zwei Klassiker auf Kürbis-Art

Es gibt schon wieder Kürbis, diesmal als Pommes und Spaghetti! Wir haben diesmal zwei einfache Fast-Food-Kürbisrezepte für euch ;). Es ist ja nun mal Kürbiszeit und die dauert bekanntlich nicht so lange. Also ran an den Kürbis! Das vielseitige Gemüse lässt sich braten, grillen, dünsten, (über)backen, kochen oder einlegen.

  • Kürbis besteht zu einem großen Teil aus Wasser und ist damit ein Sattmacher mit niedriger Energiedichte.
  • 150 g enthalten etwa 34 Kilokalorien und so wenige Kohlenhydrate, dass sie in der Mahlzeit nicht angerechnet werden müssen (na ja kommt natürlich darauf an, wie viel man isst ;)).
  • Beliebt sind die Sorten Hokkaido, Butternut und Muskatkürbis – auch weil die Schale hier mitgegessen werden kann.
  • Tipp zum Zerteilen: Wenn man den Kürbis bei etwa 100 Grad für ca. zehn Minuten in den Backofen legt, wird er etwas weicher und lässt sich besser schneiden.

Rezept für Kürbis-Pommes oder -Wedges

Für dieses Rezept haben wir Hokkaido-Kürbis verwendet. Butternut funktioniert aber auch.

Wenn du es extra crunchy magst, dann bereite dir vorab noch eine Panade zu: Ein Ei verquirlen, die Gemüse-Sticks eintauchen und dann in eine 50 Gramm Mandelmehl mit 50 Gramm geriebenen Parmesan-Mischung wälzen, bevor sie in den Ofen wandern.

Zutaten:

  • 750 Gramm Hokkaido-Kürbis
  • 3 Esslöffel Öl
  • Gewürze nach Belieben, wir haben Curry, Paprikapulver, Salz und etwas braunen Xucker verwendet

Zubereitung:

  1. Backofen auf 250 °C vorheizen.
  2. Kürbis waschen, halbieren, Kerne herauslösen. Kürbis vierteln und zu Pommes oder Wedges schneiden.
  3. Die Kürbis-Pommes oder Wedges mit dem Öl und den Gewürzen mischen und gleichmäßig auf ein mit Backpapier belegtes Backblech verteilen.
  4. Im Backofen auf der obersten Schiene ca. 15–17 Minuten backen, bis die Pommes leicht gebräunt sind.

Guten Hunger! Dazu können wir diesen zuckerfreien Ketchup sehr empfehlen:

Xucker Xylit-Ketchup – Tomatenketchup / 500 ml Flasche

 

Rezept für Kürbis-Spaghetti

Der Spaghettikürbis ist schon ziemlich faszinierend. Schon beeindruckend, wie sich das Fruchtfleisch während des Backens zu Spaghetti zerfasert. Er lässt sich einfach mit Hackfleisch, Ei, Spinat und Feta oder pur mit etwas Parmesan und Butter zubereiten. Eben wie man seine Spaghetti am liebsten mag. Ich mag ihn am liebsten mit Käse. An dieser Stelle für euch ein Grundrezept:

Zutaten:

  • 1 Spaghettikürbis
  • 1 EL Olivenöl
  • Gewürze nach Belieben
  • Tomatensoße, Käse, Spinat, Feta, …

Zubereitung

  1. Den Backofen auf 180 Grad vorheizen.
  2. Den Kürbis längst halbieren und die Kerne entfernen.
  3. Die Schnittseiten mit Olivenöl, Salz und Pfeffer (oder Kräutern) bestreichen.
  4. Mit der Schnittseite nach oben auf ein mit Backpapier belegtes Blech geben und etwa 50 Minuten backen.
  5. Mit einer Gabel oder einem Löffel leicht über das Fruchtfleisch kratzen und die Spaghetti-Stränge lösen.
  6. Die Spaghetti können direkt in der Kürbisschale weiterverarbeitet werden. Diese kann man später auch direkt als Schüssel (nicht essen ;)) verwenden, um sich den Abwasch zu sparen. Nun ist eure Kreativität gefragt: Entweder die Spaghetti-Stränge mit einer Tomatensoße, Kräutern, Salz und Pfeffer mischen und Mozarella oder Parmesan drüber geben, oder Spinat, Feta und Lieblingsgewürze verwenden. Oder oder oder…
  7. Dann noch mal im Ofen für weitere 10 Minuten backen und die Kürbis-Spaghetti direkt aus der Schale genießen.

Lasst es euch schmecken!

Buchtipp Anpacken statt Einpacken

Buchtipp: Anpacken statt Einpacken – Menschen mit Diabetes erzählen aus ihrem Leben

Kennt ihr schon das Buch „Anpacken statt Einpacken – Menschen mit Diabetes erzählen aus ihrem Leben“? Tatsächlich kannte ich es bis dato noch nicht, obwohl es schon 2014 erschienen ist. Es ist irgendwie völlig an mir vorbeigezogen. Aber glücklicherweise ist es mir nun „in die Hände gefallen“. Ich lese oder höre unheimlich gerne lebensnahe Geschichten, Erlebnisse, Gedanken und Erfahrungsberichte von anderen Menschen mit Diabetes. Ihr auch? Nicht selten findet man sich darin wieder oder bemerkt, dass man einige Dinge mit Diabetes im Alltag komplett anders empfindet, erlebt und handhabt. So soll es ja auch sein, denn wir sind alle Individuen, mit unterschiedlichen Plänen und Zielen.

Die Autorin Nicole Mattig-Fabian (ihr kennt sie sicherlich, sie ist die Geschäftsführerin und Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe) hat in diesem Buch 30 Kurzporträts von Menschen mit Diabetes zusammengetragen, um zu zeigen, wie ein Leben mit Diabetes gut gelingen kann. Ergänzt werden die Porträts durch medizinische Tipps der beiden erfahrenen Diabetologen Prof. Dr. Thomas Danne (Hannover) und Prof. Dr. Thomas Haak (Bad Mergentheim). 

Inhalt und Aufbau des Buches

In diesem Buch berichten Prominente, bekannte Gesichter aus der Diabetes Community, Kinder, Studenten, Großeltern, Sportler, Blogger, Menschen wie du und ich mit Diabetes Typ 1 oder Typ 2, wie sie unterschiedlicher nicht sein und leben könnten. Auf 74 Seiten erzählen sie kurzweilig über ihren Diabetes, mitten aus dem Leben: offen, authentisch, emotional und ehrlich. Genau das macht das Buch so spannend und lesenswert.

Mit dabei Udo Walz, der seinen Diabetes auf eine Schockreaktion (Selbstmord eines Freundes) zurückführt, Gewichtheber Matthias Steiner, der sich in seiner Olympia-Zeit über die Gegner geärgert hat, die meinten, das Insulin wäre verkapptes Doping und Diana D., die blind ist und ihr Leben dennoch in vollen Zügen genießt. Lebensstiländerer Hans Lauber kommt genauso zum Zuge, wie ein Diabetologe, der selbst Diabetes hat und sagt, der Diabetes sei so komplex, dass auch er jemanden braucht, der auf seinen Diabetes medizinisch aufpasst und ihn im Selbstmanagement motiviert.

Anpacken statt EinpackenBesonders hervorzuheben auch die Geschichte von Christa Uhlig, die 1937 die Diagnose Diabetes Typ 1 erhielt. Sie erzählt, wie sie durch den Krieg und die Nachkriegszeit kam. Kein Zuckerschlecken im wahrsten Sinne des Wortes: Nach dem Krieg gab es kein Insulin mehr, nur noch ungereinigtes Schweineinsulin, man versuchte aus der Not heraus das Insulin sogar durch Tabletten zu ersetzen, was natürlich nicht funktionierte. Viele weitere Erfahrungsberichte, die ins Staunen versetzen sollen folgen: Etwa wie einer Typ1erin fälschlicherweise der Blinddarm rausoperiert wurde, da man die richtige Diagnose Diabetes Typ 1 nicht gleich erkannte. Aber lest selbst, wirklich sehr zu empfehlen, nicht zuletzt, weil man vieles selbst als Mensch mit Diabetes sehr gut nachempfinden kann.

Ihr lest von Grenzen, Grenzenlosigkeit, von Motivation, Antriebslosigkeit, Ängsten, Depressionen, Vorurteilen, Emotionen, Einsamkeit und Zusammenhalt, Veränderungen, Unsicherheit, Hänseleien und Bestärkung, über Sonderstellung, versperrte Wegen, Einschränkungen, Lebensqualität und Lebensfreude, Wünschen im Zusammenhang und Alltag mit Diabetes Typ 1 und 2.

Die Menschen erzählen von ihren Hobbys und mitten aus dem Berufsleben, von Schwangerschaft, wagemutigen Reisen, Ernährung, Gewichtsproblemen, Klassenfahrten,  Hypos, Ketoazidosen, Leistungssport, Erfahrungen in der Selbsthilfe, von der Pubertät, Alkohol, Familie und Freunden, Folgeschäden, Kortisonbehandlugen, Krankenkassen, die ihre Hilfsmittel nicht zahlen möchten und lassen tief in ihre Seele blicken. Dieses Buch lässt nichts aus.

Auch wenn sie alle so unterschiedlich sind, eins ist den Erzählern aber allen gemein, sie sind Selbstmanager, die vermutlich ohne den Diabetes nicht so wären, wie sie heute sind, aber sich ihr Leben durch den Diabetes nicht vorgeben lassen. Sie machen Mut, sind weltoffen und zeigen, dass man mit seinem Diabetes nicht alleine ist.

Wie eingangs erwähnt werden die Geschichten und Erlebnisse durch Anmerkungen und Tipps von den Diabetologen Prof. Dr. Thomas Danne und Prof. Dr. Thomas Haak untermauert. Dazu ein Zitat aus dem Buch von Thomas Haak, das mir gut im Gedächtnis geblieben ist: „Der Diabetes sollte quasi wie das Virensuchprogramm auf einem Computer im Hintergrund laufen: Es soll da sein, wenn man es braucht, aber im Hintergrund bleiben, wenn man es nicht braucht.“

Hier könnt ihr das Buch bestellen: Anpacken statt Einpacken – Menschen mit Diabetes erzählen aus ihrem Leben

Fazit

„Anpacken statt Einpacken – Menschen mit Diabetes erzählen aus ihrem Leben“ ist ein Buch das Spaß macht, motiviert und Tipps bereithält, auch wenn (und das wäre mein einziger kleiner „Kritikpunkt“) es bereits ein paar Jahre auf dem Buckel hat. Es beschreibt noch Therapien, die heute glücklicherweise durch modernere abgelöst werden.

Aber die lebensnahen Geschichten und die Erfahrungswerte sind Hauptaugenmerk des Buches und einfach großartig. Die Kinder, Eltern, Studenten, Typ2er, Typ1er mit und ohne Folgeerkrankungen, Spitzensportler, Naschkatzen, Mediziner, Anwälte, Langzeitdiabetiker oder Neulinge auf ihrem Gebiet, … machen Mut und inspirieren mit dem was sie zu erzählen haben. Ich habe gelacht, war entsetzt, überrascht, erstaunt und erfreut beim Lesen der Erfahrungsberichte aus der Diabetes-Community, siehe auch genannte Beispiele oben.

Ein rundum gelungenes Buch, das unbedingt eine Fortsetzung braucht :-).

Hier könnt ihr das Buch bestellen: Anpacken statt Einpacken – Menschen mit Diabetes erzählen aus ihrem Leben