Kategorie: Alltag

Unterzuckerungen Konflikte vermeiden

Unterzuckerungen: Wie kann ich Konflikte vermeiden?

Unterzuckerungen führen nicht selten zu Konflikten. Doch wie kann ich das vermeiden?

Die Diagnose Diabetes kommt meist unverhofft und stellt das Leben erst einmal auf den Kopf. Gut, wenn man nicht alleine ist und sich auf die Unterstützung durch die Familie verlassen kann. Der Partner, die Eltern, Kinder und Geschwister erleben alle Höhen und Tiefen des Diabetesalltags mit, und dies ist nicht immer einfach.

Dass der Diabetes auch zu Konflikten führen kann, ist dabei kein Geheimnis.  Ein heikles Thema sind Unterzuckerungen. Manche Menschen mit Diabetes reagieren bei niedrigen Blutzuckerwerten abweisend und impulsiv, sie beschimpfen vielleicht sogar ihre Angehörigen und wehren den angebotenen Traubenzucker ab. Später, wenn die Blutzuckerwerte sich wieder normalisiert haben, können sie sich oft gar nicht mehr daran erinnern. Angehörige brauchen hier ein dickes Fell, um solche Reaktionen nicht persönlich zu nehmen.

Bedürfnisse ansprechen

Dr. Ulrike Löw, Diplom-Psychologin und Mitglied der Arbeitsgemeinschaft empfiehlt, solche Situationen mit Abstand zu besprechen. Sie rät Paaren zu Gesprächen, in denen sie genau beschreiben, was sie sich vom anderen in bestimmten Situationen wünschen. „Dabei gelten die allgemeinen Regeln gelungener Kommunikation, sprich: Ich-Botschaften formulieren sowie konkrete Anlässe und konkretes Verhalten ansprechen anstatt zu verallgemeinern“, sagt die Diplom- Psychologin.

Der richtige Weg: Auf Schuldzuweisungen verzichten und sich in die Situation des anderen hineinversetzen. Es kann sinnvoll sein, im Gespräch bestimmte Abläufe festzulegen. „Am Ende kann dann die Vereinbarung stehen, dass der Partner im Falle einer Hypo wortlos und ohne Kommentare oder Vorwürfe ein Glas Saft reicht, das der Diabetiker dann ohne Diskussionen austrinkt“, beschreibt Dr. Ulrike Löw die Lösung. Hilfreich kann es auch sein, wenn Angehörige gemeinsam mit dem erkrankten Familienmitglied eine spezielle Schulung zum Thema „Diabetes Typ F“ besuchen, wie sie inzwischen in einigen Diabetespraxen angeboten werden.

Dafür steht mit „DiaLife – zusammen leben mit Diabetes“ seit September 2018 ein neues Schulungsprogramm aus dem Kirchheim Verlag zur Verfügung.

frohe weihnachtszeit

Wir wünschen euch eine besinnliche Weihnachtszeit!

Wir wollen es nicht verpassen euch eine schöne, besinnliche Weihnachtszeit im Kreise eurer Liebsten zu wünschen. Lasst es euch gut gehen und genießt die Zeit bei eurer Familie und/oder mit Freunden. Na und lasst euch nicht vom Diabetes „ärgern“.  Sowieso nicht, oder?

Eigentlich spricht man ja von „Weihnachten mit der buckligen Verwandtschaft“, aber die Verwandtschaft ist gar nicht so „bucklig“, eher der Diabetes, oder ;)? Die kommenden Weihnachtstage wird das Display unserer Blutzuckermesssysteme gewiss nur anzeigen: „Frohe Weihnachten!“ In diesem Sinne wünsche wir euch allen eine besinnliche Weihnachtszeit. Kommt gut durch die Weihnachtstage, genießt die Leckereien und lasst euch nicht vom Diabetes ärgern. Machts euch gemütlich im Kreise eurer Familien und Freunde und genießt etwas Ruhe.

Wir hoffen, ihr seid schon ausreichend mit eurem Diabetesbedarf eingedeckt? Ansonsten an dieser Stelle noch eine Erinnerung:

Erinnerung an euren Diabetesbedarf zur Weihnachtszeit

Denkt daran, euren Diabetesbedarf zu bestellen und es nicht im Weihnachtstrubel ganz zu vergessen.  Zur Erinnerung aber auch über diesem Wege:  Wenn ihr bis zum 20.12. euren Diabetesbedarf bei DIASHOP bestellt, kann dieser noch in diesem Jahr geliefert werden.  Am 24.12. und 31.12. ist DIASHOP von 8-12 Uhr telefonisch für euch erreichbar, die Fachgeschäfte haben an diesen Tagen geschlossen.

Und noch eine Erinnerung: Denkt daran, DIASHOP eure Zuzahlungsbefreiung zu schicken oder beim nächsten Besuch mit ins Fachgeschäft zu bringen, falls ihr für 2019 von der gesetzlichen Zuzahlung befreit seid. Als Dankeschön gibt es einen 10 Euro-Gutschein (die Aktion gilt für Kunden und Neukunden bis 30.9.2019).

Also: Fröhliche, entspannte Weinachtstage im Kreise eurer Liebsten und ohne Blutzuckerärger!

Insulinpumpentherapie

Studienergebnisse belegen die Vorteile der Insulinpumpentherapie

In Deutschland nutzt mittlerweile über die Hälfte aller jungen Menschen mit Typ-1-Diabetes eine Insulinpumpe. Ein Grund ist vor allem die komfortable, sichere und erfolgreiche Therapie. Insbesondere bei Kindern konnten die Vorteile der Insulinpumpentherapie gegenüber einer Injektionstherapie mit Pen oder Spritze in etlichen Studien und durch Erfahrungen der Patienten und ihren Angehörigen selbst beschrieben werden. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) verweist darüber hinaus auf eine aktuelle hochrangige Publikation im JAMA (Journal of the American Medical Association), die den positiven Therapieeffekt unterstreicht. Eine weitere kürzlich veröffentlichte Untersuchung zeigt außerdem, dass auch die Lebensqualität der Betroffenen durch eine Behandlung mit Insulinpumpen steigt. Das gilt insbesondere für Kinder mit Typ 1 Diabetes.

CSII-Therapie: Wie viele Diabetiker nutzen bereits eine Insulinpumpe?

So genannte CSII-Systeme („continous subcutaneous insulin infussion“) wie die Insulinpumpe sind in Deutschland immer mehr verbreitet. 1995 haben knapp ein Prozent der Patienten mit Diabetes Typ 1 Insulinpumpen genutzt, heute sind es bereits über die Hälfte aller Betroffenen unter 20 Jahren und bei Kindern unter sechs Jahren sogar über 90 Prozent.

„Nach aktuellem internationalem Kenntnisstand in der Diabetologie sind Insulinpumpen bei Patienten mit stark schwankenden Blutzuckerwerten derzeit die sicherste Methode, den Langzeit-Blutzuckerwert HbA1c niedrig zu halten sowie Unterzuckerungen oder einen akuten Insulinmangel (Ketoazidose) – eine lebensgefährliche Komplikation – zu verhindern“, erklärt DDG Präsident Professor Dr. med. Dirk Müller-Wieland.

Studienergebnisse belegen: Weniger schwere Unterzuckerungen und diabetische Ketoazidosen dank Insulinpumpe

Auch die Ergebnisse einer kürzlich erschienenen Publikation im „Journal of the American Medical Association (JAMA)“ zeigen, dass Patienten von einer Insulinpumpe profitieren. Die Autoren dieser Studie untersuchten über fünf Jahre hinweg bei über 30 500 Patienten mit Diabetes Typ 1 den Mehrwert einer Insulinpumpentherapie, indem sie die jeweiligen Therapieergebnisse von Insulinpumpen-Trägern mit der klassischen Insulininjektion verglichen. Dabei bezogen sie ihre Informationen aus der Diabetes-Patienten-Verlaufsdokumentation (DPV), an der sich über 400 Einrichtungen aus Deutschland, Österreich, Luxemburg und der Schweiz beteiligen. Dieses System deckt etwa 80 Prozent aller Patienten mit Diabetes Typ 1 aus diesen Ländern ab.

„Die Ergebnisse sind eindeutig: Patienten mit Insulinpumpe weisen weniger schwere Unterzuckerungen sowie seltener eine diabetische Ketoazidose auf und hatten insgesamt bessere Glukosewerte als Patienten, die eine herkömmliche Injektionstherapie erhielten“, führt DDG-Vorstandsmitglied Professor Dr. med. Andreas Neu aus.

Weitere Vorteile der CSII-Therapie

Über den positiven metabolischen Effekt hinaus hat die Verwendung von Insulinpumpen zudem einen günstigen psychosozialen Effekt bei Kindern mit Diabetes und ihren Eltern. Dies zeigt eine Studie von Esther Müller-Godeffroy, Lübeck, et al.: „Die Lebensqualität der Betroffenen steigt erheblich, da Eltern bei der regelmäßigen Blutzuckerkontrolle und Insulin-Versorgung entlastet werden und deutlich mehr Sicherheit im Alltag haben“, erklärt Neu, der Oberarzt in der Diabetes-Ambulanz in der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Universitätsklinikum Tübingen ist. „Denn der Blutzuckerspiegel bei Kindern ist besonders häufigen Schwankungen ausgesetzt. Unregelmäßige Bewegung und Nahrungsaufnahme sowie Wachstumsschübe der jungen Patienten wirken sich erheblich auf den Zuckerstoffwechsel aus. Dies bedarf häufig schneller Insulinanpassungen, um schweren Nebenwirkungen vorzubeugen.“

Wichtige Voraussetzung für eine Insulinpumpentherapie

Auch in der S3-Leitlinie zur Therapie des Typ-1-Diabetes empfehlen die Experten insbesondere bei häufigen Unterzuckerungen, sehr schwankenden Blutzuckerwerten und unzureichender glykämischer Kontrolle eine Therapie mit Insulinpumpe. „Wichtige Voraussetzung, eine Insulinpumpen-Therapie erfolgreich umzusetzen, ist, dass der Patient und die Eltern die intensivierte Insulintherapie beherrschen – also gut geschult sind“, ergänzt Professor Dr. med. Thomas Haak, Chefarzt der Diabetes Klinik am Diabetes Zentrum Mergentheim und Koordinator der S3-Leitlinie. Auch sollte der behandelnde Arzt umfangreiche Erfahrungen mit dieser Therapie haben und dem Patienten eine umfassende Schulung anbieten können.

Quelle:

Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG)

www.ddg.info

Über die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG):

Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) ist mit mehr als 9.000 Mitgliedern eine der großen medizinisch-wissenschaftlichen Fachgesellschaften in Deutschland. Sie unterstützt Wissenschaft und Forschung, engagiert sich in Fort- und Weiterbildung, zertifiziert Behandlungseinrichtungen und entwickelt Leitlinien. Ziel ist eine wirksamere Prävention und Behandlung der Volkskrankheit Diabetes, von der mehr als sechs Millionen Menschen in Deutschland betroffen sind. Zu diesem Zweck unternimmt sie auch umfangreiche gesundheitspolitische Aktivitäten.

philipp lahm beitragsbild

Philipp Lahm engagiert sich für Diabetes: Video, Interview und noch mehr!

Ich hatte sehr viel Glück und wurde von Philipp Lahm zu einem Videodreh nach Schliersee in Bayern geordert.  Warum, wieso , weshalb und warum gerade ich? Die Antworten darauf und mehr könnt ihr hier nachlesen: Der Weltdiabetestag hat bitte was mit Philipp Lahm zu tun?  Oder hier: Behind the Scenes: Mein Video mit Philipp Lahm Read more