Kategorie: Tipps/Erfahrungen

Infusionssets Katheter

Was man über Infusionssets (Katheter) wissen sollte und welche zu welcher Insulinpumpe passen…

Wir gehen der Sache mit den Infusionssets mal auf den Grund. Softkanüle? Stahlkanüle? Welche Schlauchlänge? Welche Insfusionssets kann ich für meine Insulinpumpe nutzen, welche passen, welche nicht? Wie oft empfehlen Diabetesexperten, das Infusionsset zu wechseln und was muss ich beim Setzen beachten? Und überhaupt und sowieso ;)… Wir haben zu diesem Thema bei Diabetesberater/innen nachgefragt und berichten auch aus eigener Erfahrung (!). Es versteht sich von selbst, dass wir hier keine Therapieempfehlungen geben und ihr euch diesbezüglich bei eurem Diabetologen, bzw. medizinischem Fachpersonal des Vertrauens informieren und diese um Rat fragen solltet.

Wie oft sollte ich das Infusionsset wechseln?

Wie lange ein Infusionsset getragen werden sollte, ist auch in der beiliegenden Gebrauchsanweisung festgehalten. Bei einer Stahlkanüle sind es zwei Tage, bei einer Softkanüle drei Tage. Spätestens wenn die Einstichstelle schmerzt oder gerötet ist, sollte das Infusionsset gewechselt werden. Sollte das mehrfach vorkommen, oder das Material aus irgendeinem Grund nicht vertragen werden, ist es mit einem ständigen Wechsel sicher nicht getan. In diesem Fall sollte man sein Diabetesteam zu Rate ziehen und sich nach verträglichen Alternativen umschauen.

Wenn das Pflaster feucht ist und/oder ein Insulingeruch wahrnehmbar ist, solltet ihr überprüfen, ob der Übeltäter der Katheter oder Schlauch sein könnte, und das Infusionsset gegebenenfalls austauschen.   

Was ist beim Setzen des Infusionssets zu beachten?

Diabetesberater/innen empfehlen einen Bereich zum Setzen des neuen Infusionssets auszuwählen, der zuvor nicht gerade erst mit einem Katheter besetzt war, sondern schon etwas geschont wurde. Ihr solltet zwischen verschiedenen (empfohlenen und zugelassenen) Stellen wie Bauch, Hüfte und Gesäß rotieren und ihnen immer etwas Ruhe gönnen.

Am schnellsten wird das Insulin am Bauch resorbiert. Hier wird empfohlen, 3 cm Abstand vom Bauchnabel zu lassen. Generell sollten problematischen Stellen, Verdickungen sowie Leberflecke und Narben ausgespart werden. Vor dem Setzen empfehlen Diabetesberater/innen, die Hände gründlich zu waschen, die Einstichstelle mit Desinfektionsmittel einzusprühen, trocknen zu lassen und nicht abzuwischen, damit der Bereich steril bleibt. Danach kann die neue Kanüle gesetzt werden und dafür sollte man sich auch etwas Zeit nehmen.

Was ist nach dem Setzen des Infusionssets zu beachten?

Wichtig: Entlüften nicht vergessen! Bei vielen Insulinpumpen findet ihr im Menü die Funktion „Infusionssets (Katheter) entlüften“. Darüber sind – je nach Nadellänge – Minimengen an Insulin vorgesehen, etwa 0,4 I.E, welche die Nadel mit Insulin befüllen.  Auch bei Patch-Pumpen ist es laut Hersteller ratsam, die Kanüle zu entlüften, sonst könnte Insulin fehlen.

Empfehlungen können in den jeweiligen Gebrauchsanweisungen nachgelesen oder beim Insulinpumpenhersteller und medizinischem Fachpersonal eingeholt werden. Es ist tatsächlich schon vorgekommen, dass als Ursache für hohe Blutzuckerwerte nach einem Wechsel des Infusionssets fälschlicherweise das Infusionsset vermutet wurde, wobei der eigentliche Grund das Vergessen des Entlüftens war. Ärgerlich, wenn das Infusionsset dann grundlos im Müll landet. Das wird über kurz oder lang auch keine Krankenkasse mittragen.

Die Blutzuckerwerte solltet ihr die ersten Stunden nach dem Setzen und Entlüften desInfusionssets strenger beobachten. Kommt es zu Blutzuckerspitzen oder auffälligen Schwankungen, könnte das Infusionsset der Grund sein oder auch der Schlauch, in dem sich möglicherweise Luftblasen befinden. Letztere können bei abkoppelbaren Schläuchen „rausgespritzt“ werden.

Wer die Wahl hat die Qual: Material, Kanülen- und Schlauchlänge

Infusionssets unterscheiden sich etwa im Material der Kanüle. Hier sind persönliche Vorlieben gefragt. Auch der Lebensstil kann hierauf Einfluss nehmen. Softkanülen (Kunststoffkanülen) sind biegsam und bieten Flexibilität. Sie eignen sich etwa für einen aktiven Lebensstil oder auch für Kinder, die viel draußen toben. Stahlkanülen sind dünner und feiner, dafür starr und können nicht so leicht abknicken, einige Diabetiker fühlen sich damit sicherer im Alltag. Das muss jeder individuell für sich herausfinden.

Weiterhin gibt es Infusionssets die abkoppelbar sind, dies hat sich fürs Duschen oder im Sport, etwa beim Schwimmen oder Kraftsport als praktisch erweisen. Die Abkoppelstellen an den Kanülen gibt es in komplett starrer oder um 360° drehbarer Variante. Hier muss man schauen, welche Infusionssets für die Insulinpumpe vorgesehen sind und auch was sich individuell als praktisch für einen selbst herausstellt. Alles hat Vor- und Nachteile: Einige Diabetiker erfreuen sich an der Möglichkeit, ihre Insulinpumpe auch mal schnell abkoppeln zu können, andere wiederum äußerten, dass sich der Schlauch unbemerkt im Sport abgelöst hatte.

Die meisten Infusionssets sind mit einer Schlauchlänge zwischen 30 und 110 cm erhältlich. Abhängig davon, wo die Insulinpumpe am Körper liegt, sollte die Schlauchlänge nicht zu kurz, aber auch nicht zu lang gewählt werden.

Welche Infusionssets passen zu welcher Insulinpumpe?

Viele Infusionssets nutzen eine so genannte Luer-Lock-Verbindung. Sie haben ein standardisiertes Gewinde, das in den Adapter jener Insulinpumpen passt, die ebenfalls eine Luer-Lock-Verbindung besitzen. Obacht jedoch bei MiniMed, mylife YpsoPump, Accu-Chek Insight, Dana Diabetescare RS/R. Sie haben keine standardisierten Anschlüsse, Infusionssets mit Luer-Lock-Verbindung passen somit nicht.

Wir haben für euch eine Übersicht erstellt, die alle gängigen Insulinpumpenmodelle und Infussionssets erfasst. Hier könnt ihr euch dran orientieren, welches Infusionssets zu eurer Insulinpumpe passt:

Technische Übersicht Infusionssets
Frio Tasche Ulrike auf Reisen

Ulrike Thurm auf Reisen: 47 Grad Celsius, 90% Luftfeuchtigkeit und drei Zeitzonen

Ulrike Thurm auf Reisen, sie berichtet heute hier über ihren Urlaub – die schönste Zeit des Jahres und warum die Frio Kühltasche nicht fehlen durfte. Na dann erzähl mal, Ulrike: Dieses Jahr sollte es aus sehr speziellem Anlass mal was ganz Besonderes werden, vom deutschen Winter ab in den australischen Hochsommer. Klingt verlockend, aber für einen Typ 1 Diabetiker gilt es da im Vorfeld noch etwas detaillierter zu planen und zu organisieren. Ich habe also, wie empfohlen 😉, meinen ganzen Diabeteskrempel schon zwei Wochen im Vorfeld gepackt, denn dies sollte mein erster langer Urlaub, mit mehrfachem Wechsel der Zeitzonen werden. Diabetesutensilien wie Kathetermaterialien, Reservoire, CGM – Sensoren, Pflaster, zusätzliche Fixierung für die Hitze und die Feuchtigkeit, Insulin und mehrere Frio Kühltaschen wollten mit. Bloß nichts vergessen.

Ulrike auf Reisen: Die Zeitverschiebung

Nun, wie gehe ich vor bei einer Zeitverschiebung – die üblichen Tipps, die wir Autoren selbst auch in der CGM- und Pumpenfibel vorschlagen, etwa für den Urlaub eine konstante Basalrate einzuprogrammieren, die dann belastungsbezogen angepasst wird, funktionieren sehr gut.

Obwohl wir in wenigen Tagen mehrfach die Zeitzonen gewechselt haben, angefangen mit Hongkong (+ 7 Stunden), dann weiter nach Sydney (+ 10 Stunden), dann wieder nach Cairns (+ 9 Stunden) und zum Schluss nach Bangkok (+ 6 Stunden), hatte ich durchgehend sehr gute Blutzuckerwerte.

Urlaubs-Basalraten- und Sport-Basalratenprofile haben sich bewährt

An wirklich sehr bewegten Tagen mit teilweise mehr als 42.000 Schritten hat sich das dafür um 30 – 50% reduzierte Urlaubs-Basalratenprofil wunderbar bewährt. Selbst das morgendliche Joggen vor dem Frühstück zu einer sonst für mich völlig untypischen Uhrzeit verlief problemlos. (Als bekennende Nachteule pflege ich sonst NICHT morgens um 06.00 Uhr schon irgendwie aktiv zu sein, geschweige denn joggend ;)).

Das „Morgenstund hat Gold im Mund (geklaut von Steff Bockus😉) – Basalratenprofil hatte ich Abend zuvor „scharf geschaltet“. Es berücksichtigt eine Absenkung der Basalrate um 50 Prozent zwei Stunden vor Laufbeginn.

Also Bewegung, Sport und Zeitverschiebung hatte ich problemlos gemeistert, dann konnte ich mich nun den klimatischen Herausforderungen stellen.

Ulrike auf Reisen: Klimatische Herausforderungen

In Cairns erwarteten uns 30-38 Grad Celsius und 80-90% Luftfeuchtigkeit, ist ja nun mal der Regenwald. Ich war schon sehr gespannt, ob meine CGM – Sensorpflaster und mein Pumpenkatheter unter diesen Bedingungen noch standhaft auf der Haut festkleben würden – haben sie. Den Dexcom G6 hatte ich mit dem entsprechenden Dexcom Overpatsch und noch zusätzlich mit Kinesiotape fixiert, den Pumpenkatheter habe ich unter diesen Bedingungen täglich gewechselt und auch noch zusätzlich mit Kinesiotape gesichert.

Bei der Hitze habe ich auch dafür gesorgt, dass das Insulin nicht zu lange in der Pumpe verweilt, das heißt, ich habe das Reservoir und Schlauchsystem alle 2 -3 Tage erneuert und deshalb immer nur 80 – 100 Einheiten aufgezogen, damit komme ich locker 3 Tage aus.

Ankunft im Pizzofen: Härtetest bei 47 Grad!!!

Aber der echte Härtetest stand uns ja noch bevor, das Outback, also die Gegend um den Uluru (früher Ayers Rock), dort hatten wir eine dreistündige Wanderung am Rim des Kings Canyon gebucht, aktuell wurde Australien von einer der heftigsten Hitzewellen heimgesucht und bei unserer Ankunft im „Pizzaofen“ lagen die Temperaturen bei 47 Grad – das sind 10 Grad über der Körpertemperatur und 7 Grad über der Denaturierung des Insulins. Puh, das war ein echter Glutofen. In den Tropen war ich es gewöhnt, dass wir einfach auch schon durch die Anstrengungen des Ein- und Ausatmens völlig nassgeschwitzt waren, besser gesagt, wir waren nass, ob das nun bei 39 Grad vom Schweiß oder der permanent hohen Luftfeuchtigkeit kam, konnten wir nicht auseinanderhalten, war ja auch egal, wo es herkam, es war halt dauerhaft feucht klamm. Jetzt war es Glutofen trocken. Man schwitzt nicht, jegliche Feuchtigkeit verdampft quasi sofort, man merkt es abends an einer feinen Salzschicht auf der Haut.

Als wir uns abends um 21.00 Uhr den Sonnenuntergang am Uluru angeschaut haben, blies uns ein 42 Grad warmer Wind ins Gesicht, hat sich angefühlt, als würde einem ein mega heißer Fön die Luft ins Gesicht blasen. Hammer! Aber der Anblick, das Sternenzelt in der Wüste, der Stern des Südens, hm, Freudscher Verschreiber, das Kreuz des Südens haben für alles entschädigt. Aber bei diesen Temperaturen eine dreistündige Kraterwanderung mit heftigen Steigungen absolvieren ist nochmals eine andere Hausnummer.

Dreistündige Kraterwanderung, nicht ohne meine Frio Kühltasche!

Ich hatte mir ja im Vorfeld eine extra Pumpen Frio Kühltasche gekauft und wollte ganz auf Nummer sicher gehen und habe diese deshalb am Vorabend nochmals zum Auffrischen ins Wasser gelegt.

Hier findet ihr praktische Frio-Taschen

Meine nicht ganz schlanke Accu Chek Spirit Combo, ich war sehr dankbar für meine Schweizer Präzisionsinstrument, echt robust und haltbar unter all diesen Belastungen, wollte nun aber partout nicht mehr in das vollgesogene Frio Pumpentäschchen gezwängt werden. Ich hätte die Pumpe an sich zwar irgendwie da reingewürgt bekommen, aber ich musste ja auch noch das mit Insulin gefüllten Infusionsset vor der Denaturierung schützen.

Wenn Plan A nicht funktioniert, das Alphabet hat 26 weitere Buchstaben, habe ich in meiner Coaching Ausbildung gelernt, also, eine große Friotasche genommen, da rein die Pumpe inklusive dem Infusionsset gepackt. Das Ganze habe ich dann in meinen Nathan Laufgurt gesteckt, diesen so um den Bauch drapiert, dass die Frio Kühltasche mit Infusionsset genau über der Katheternadel lag, dass alles am hinteren Rücken. Darüber noch einen Rucksack gepackt, den brauchten wir, um die Mindestmenge von 3 Litern Wasser für die 3 Stunden zu transportieren, so dass der Rucksack etwas Schatten gespendet hat und damit ging es rauf auf den Kings Canyon.

Es hat funktioniert, weder wir noch das Insulin haben einen Sonnenstich bekommen, unsere Haut hatten wir, um nicht zu verbrutzeln, unter langer Kleidung verborgen, macht es zwar nicht kühler, reduziert aber das Risiko für Verbrennungen. Wir haben gesoffen wie die Kamele, also vor und bei der Wanderung 4-5 Liter, mussten aber nicht einmal aufs Klo, und die Aussicht hat, wie schon am Abend zuvor, für alles entschädigt.

Es war ein wundervoller Urlaub, mit ganz vielen einzigartigen Erlebnissen, unvergesslichen Eindrücken, die glücklicherweise Dank der guten Vorbereitung und Planung nicht durch irgendein Diabetes Problem getrübt wurden. Es zeigt mal wieder, auch mit einem Typ 1 Diabetes kann man alles erreichen!

YpsoPump

Klein aber oho! Ein Erfahrungsbericht zur mylife YpsoPump

Ich durfte die Insulinpumpe mylife YpsoPump testen. Für mich war es erstmals  wieder ungewohnt mit Schlauch unterwegs zu sein, denn seit nunmehr  7 Jahren nutze ich eine schlauchlose Insulinpumpe (auch Patch-Pumpe genannt). SportBra YpsoPumpNun musste ich etwa beim Duschen wieder dran denken, dass da ja noch ne Pumpe an mir baumelt, die ich abkoppeln oder irgendwo ablegen muss. Mit der Patch-Pumpe konnte ich ja einfach so unter die Dusche springen.

Springen… gutes Thema: Beim Jumping Fitness stellte sich mir ersteinmal die Frage, wohin mit meinem kleinen neuen Freund? Meine Sporthosen haben in der Regel keine Taschen. So habe ich die YpsoPump zunächst in einen Bauchgurt befördert. Letztendlich hat sich für mich nun aber ein SportsBra mit Tasche als beste Lösung herausgestellt. Wie dem auch sei: Mann oder Frau findet Wege 😉 und gewöhnt sich an Neues.  Trotz Umgewöhnung konnte mich die YpsoPump auch nach 7 Jahren Patch-Pumpe beim Test in vielen Punkten überzeugen. Warum? Nun, dafür gab es mehrere Gründe.

Was ist das Besondere am Insulinpumpen-System mylife YpsoPump? Klein aber oho?!?

Die kleine, leichte Insulinpumpe ist wohl bisher die stylischste unter allen in Deutschland erhältlichen Insulinpumpen und zieht damit erstmal die Aufmerksamkeit auf sich. Sie bietet alle wesentlichen und wichtigen Funktionen für eine sichere Insulinpumpentherapie. Nicht mehr und nicht weniger.

Die Flinke

Praktisch fand ich vor allem die Möglichkeit, vorgefüllte Insulinpatronen für den schnellen Patronenwechsel (160 I.E.) nutzen zu können. Aber auch die  mylife YpsoPump Reservoire (aus Glas, nicht Plastik!)  lassen sich schnell und einfach befüllen. Im oft viel zu stressigen Alltag ist es mir wichtig, dass es schnell geht. Und schnell ist sie auch in Sachen Bolus-Abgabe. Ich war erstaunt, wie schnell der Bolus im Vergleich zu meinen bisher getesteten Insulinpumpen durchsauste… Halleluja ;)!

Via Touchscreen lässt sich das sehr übersichtliche Menü bedienen, fix erreiche ich alle wichtigen Funktionen, etwa Bolusabgabe (auch Blindbolus möglich) oder Erhöhen und Absenken der Basalrate, etc. pp . Die Bildsymbole sind fast alle selbstzerklärend. Gewohnt bin ich da bisher eher schwergängige Tasten und deutlich mehr investierte Zeit zum Erreichen wichtiger Funktionen.

Klein aber oho! Sie kann mehr als erwartet!

Ich habe alle Funktionen ausgiebig getestet und war erstaunt, dass die YpsoPump doch mehr zu bieten hat, als ich eigentlich erwartet hätte. Beispielsweise ist es möglich, einen normalen Bolus oder Blindbolus abzugeben, während noch ein verzögerter oder kombinierter Bolus abgegeben wird (Stacked Bolus). Weiterhin kann etwa die Basalrate bis zu 24 Stunden (bis zu 200 Prozent) erhöht und  abgesenkt werden. Für den Sport oder im Krankheitsfall durchaus sinnvoll! Die YposPump erinnert durch Vibration daran, dass momentan eine temporäre Basalrate eingeschaltet ist. Sie nervt aber nicht wie andere Insulinpumpen durch lautes Piepen und Vibrieren bei weniger wichtigen auftretenden Ereignissen.

YpsoPump besonders für Kinder geeignet

Die minimal einstellbare Basalrate: 0,02 I.E macht sie, wie auch die Tastensperrfunktion von relevanten Therapiefunktionen, auch für Kinder mit Diabetes besonders attraktiv. In der mylife App können verschiedene Benutzerprofile angelegt und verwaltet werden. So können Eltern jederzeit und überall die aktuellen Therapiedaten ihrer Kinder einsehen.

Die mylife™ App

Mit der kostenfreien mylife™ App (für iOS und Android erhältlich) lassen sich die Daten aus der mylife YpsoPump via Bluetooth auslesen.

Die App stellt zudem einen Bolusrechner zur Verfügung, der unter Berücksichtigung folgender individueller Einstellungen und auf Basis aktueller Blutzucker- und Insulinpumpendaten Korrektur- und Mahlzeiten-Bolus berechnet. Dabei können für die BZ-Zielwerte, die Korrekturfaktoren und das Kohlenhydrat-Insulin-Verhältnis Zeitsegmente festgelegt werden. Auf diese Weise kann ein unterschiedlich hoher Insulinbedarf im Laufe des Tages berücksichtigt werden.

Er zeigt zudem das aktive Insulin (IoB = Insulin on Board) an.  Ich finde die App übersichtlich gestaltet und besonders den Bolusrechner sehr praktisch.

Ergänzend gibt es auch eine mylife Cloud. In dieser können die Therapiedaten der verschiedenen Systemkomponenten (mylife™ App , mylife ™ Software und mylife ™ YpsoPump) gespeichert und verwaltet werden. Es kann von verschiedenen Endgeräten darauf zugegriffen werden. Die YpsoPump lässt sich mit insgesamt fünf Bluetooth-fähigen Geräten zu verbinden.

Was sollte noch optimiert werden?

Keine Insulinpumpe ist perfekt! Wünschenswert wäre ganz klar, dass die mylife YpsoPump künftig auch mit CGM-Systemen kommunizieren und fernbedient werden kann, der Trend geht ja in diese Richtung. Leider ist die Kommunikation via Bluetooth bisher nur in eine Richtung (von der Pumpe zur App) möglich.

Noch in diesem Quartal wird von Ypsomed aber das mylife Unio Neva Blutzuckermessgerät als neue Systemkomponente verfügbar sein. Die Messdaten können problemlos und automatisch über Bluetooth® an die mylife™ App (iOS/Android)übertragen werden. Im Gegenzug können die Einstellungen des Blutzuckermessgeräts ganz einfach in der mylife™ App vorgenommen werden. Weiterhin konnte ich aus Gesprächen mit ypsomed auch das Wort CGM-System vernehmen ;). Lass wir uns überraschen, wie und was da noch kommt!

Schön wäre es auch, wenn mylife brauchbare Taschensysteme anbieten würde. Die Insulinpumpe ist mir im Alltag doch das ein oder ander Mal aus der Hand oder aus der Tasche gerutscht. Die mylife Silikon-Hülle sorgt zwar dafür, dass die Insulinpumpe besser in der Hand liegt und nicht so schnell aus der Hand oder Tasche rutscht, aber bietet keine Befestigungsmöglichkeit. Der mylife Bra Clip  hat bei mir bei Extrembelastung wie Jumping Fitness leider überhaupt nicht gehalten.

Ein Klicksystem für den Hosenbund etwa wäre sinnvoll. Diesbezüglich hat mir Yposmed aber verraten, dass im März ein 360° Clip auf den Markt kommt ;-). Besserung ist also in Sicht. Ich habe Hilfe aus der Community bekommen, einen SportsBra und einen Bauchgurt von mellitus One, den ich im Sport, aber auch im Alltag gerne nutze.

Das ist erstaunlich!

Schon länger und das ist mir bereits damals nach dem Wechsel von „mit Schlauch“ auf „schlauchlos“ aufgefallen, habe ich mit meiner Patch-Pumpe einen vergleichsweise „relativ“ hohen Insulin-Tagesbedarf. Damals mit der Schlauchpumpe war dieser geringer, das hatte ich sofort nach dem Wechsel gemerkt. Nun konnte ich auch diesmal erneut feststellen, dass mein Insulin-Tagesbedarf mit der Schlauchpumpe wieder gesunken ist.

Die YpsoPump gibt mir ein sichereres Gefühl, als bisher getestete Patch-Pumpen, weil ich eben sehe, dass das Insulin durch den Schlauch in den Körper läuft. Luftblasen sind schnell erkennbar.

Fazit

Die mylife YpsoPump ist klein aber oho! Sie kann mehr als erwartet und hat sich als treuer, verlässlicher Begleiter im Alltag und beim Sport bewiesen. Sie ist diskret, schick, lässt sich schnell und einfach bedienen und ist insbesondere auch für Kinder und Menschen, die es unkompliziert mögen, sehr geeignet. Bleibt nun noch zu hoffen, dass die mylife YpsoPump künftig auch mit CGM-Systemen kommunizieren kann, dann wäre sie sicherlich für viele Diabetiker die Insulinpumpe erster Wahl.

* Hinweis: Die YpsoPump wurde mir von Ypsomed im Rahmen meiner Tätigkeit bei DIASHOP unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Dies hindert mich nicht daran, meine freie und ehrliche Meinung zu äußern. Alle Meinungsäußerungen sind meine eigenen und repräsentieren nicht notwendigerweise die Meinung von DIASHOP oder Ypsomed.

Medtrum TouchCare A6 Patch-Pumpe CGM richtig kalibrieren