Die Weichen für Übergewicht und Diabetes könnten sich nach aktuellen Erkenntnissen schon im Mutterleib stellen. Eine Forschergruppe um Professor Hubert Preißl und Professor Andreas Fritsche vom Deutschen Zentrum für Diabetesforschung (DZD), dem Universitätsklinikum Tübingen und dem Institut für Diabetesforschung und Metabolische Erkrankungen des Helmholtz Zentrums München an der Universität Tübingen wies erstmals in ihrer kürzlich veröffentlichten Studie nach, dass Schwangerschaftsdiabetes die fetale Hirnreaktion nach einer Mahlzeit der Mutter verlangsamt.
Er bringt ans Tageslicht, wie hoch der Blutzucker im Schnitt in den vergangenen acht bis zwölf Wochen war: der Langzeitblutzuckerwert (HbA1c). Doch leider fällt dieser Wert bei etlichen Diabetikern höher aus, als er eigentlich sein sollte. Eine zufriedenstellende Blutzuckerkontrolle (HbA1c ≤ sieben Prozent) erzielt in Deutschland nur etwa die Hälfte der Diabetiker. Besonders dramatisch ist die Lage bei jungen Typ-1-Diabetikern: Von den an einer Studie teilnehmenden Teenagern erreichte nur etwa ein Viertel die Blutzuckerzielwerte. Aktuellen Daten zufolge bleibt auch bei den insulinbehandelten Typ-2-Diabetikern die große Mehrheit hinter den Erwartungen zurück: Nur 21 Prozent kamen auf einen HbA1c unter sieben Prozent.
Fast ein Fünftel aller in Deutschland lebenden Menschen hat einen Migrationshintergrund. Laut Schätzungen sind etwa 600.000 von ihnen an Diabetes mellitus erkrankt. Experten vermuten, dass die Dunkelziffer noch höher ist und wegen der derzeit hohen Zuwanderung von Flüchtlingen noch weiter ansteigen wird. Aufgrund von kulturellen, sprachlichen und häufig auch bildungsbedingten Barrieren lässt sich die tatsächliche gesundheitliche Lage von Menschen mit Migrationshintergrund nur schwer erfassen. Die Versorgung dieser Bevölkerungsgruppe sei jedoch schlechter als die der Gesamtbevölkerung. Darauf weist diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe hin.
Auf dem 51. Meeting der „European Association for the Study of Diabetes“ (EASD) ist die deutsche Diabetesforschung in herausragender Weise geehrt worden. Insgesamt vier von sechs EASD-Wissenschaftspreisen gingen an deutsche Wissenschaftler. Die EASD, die bereits im Herbst in Stockholm stattfand, ist mit etwa 20.000 Besuchern der weltweit größte Diabeteskongress. „Die Auszeichnungen belegen eindrucksvoll, dass die deutsche Diabetesforschung auf einem sehr guten Weg ist“, freut sich Professor Dr. med. Baptist Gallwitz, Präsident der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG).
Die Ergebnisse der Umfrage wurden nun dem Patientenbeauftragten der Bundesregierung, Staatssekretär Karl-Josef Laumann, in Berlin übergeben: 22 Prozent der Teilnehmer erhoffen sich mehr Erstattung von Teststreifen, Insulinpumpen und Messsystemen zur kontinuierlichen Glukosemessung (CGM), jeder sechste sehnt sich nach mehr Aufklärung – vor allem nach einer besseren Unterscheidung zwischen Typ-1- und Typ 2-Diabetes in der Öffentlichkeit. Jeder fünfte Diabetiker fühlt sich in seiner Lebensqualität eingeschränkt und 19 Prozent ärgern sich zusätzlich über die hohen Anforderungen an das tägliche Selbstmanagement. Staatssekretär Laumann zeigte sich tief beeindruckt von der Vielzahl der Einsendungen und von der offenkundigen Einigkeit aller „Zuckersüßen“ über ihre Hauptärgernisse und Wünsche. Read more