Kategorie: Wissen

Schwangerschaftsdiabetes und Vorsorge: Die DDG setzt sich für eine Lebensstil-Beratung ein

Schwangerschaftsdiabetes-und-Vorsorge
Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) nimmt die ermutigenden Ergebnisse einer Studie aus Finnland zum Anlass, um sich für die Integration einer Lebensstil-Beratung in die Schwangerschaftsvorsorge einzusetzen. © Halfpoint / Fotolia

Regelmäßige Bewegung und eine Umstellung der Ernährung können adipöse Frauen während der Schwangerschaft vor einem Diabetes schützen, der die Gesundheit von Mutter und Kind langfristig schädigen kann. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) nimmt die ermutigenden Ergebnisse einer Studie aus Finnland zum Anlass, um sich für die Integration einer Lebensstil-Beratung in die Schwangerschaftsvorsorge einzusetzen. Maßnahmen, die sich an persönlichen Vorlieben orientieren, können bei 39 Prozent der besonders gefährdeten Schwangeren einen Gestationsdiabetes (GDM) verhindern.

Immer mehr Schwangere sind übergewichtig oder fettleibig, wodurch bereits eine hohe Belastung des Glukosestoffwechsels vorliegt. Einige entwickeln aus diesem Grund während der Schwangerschaft vorübergehend einen Diabetes. „Dieser Gestationsdiabetes erhöht die Schwangerschaftsrisiken und führt nicht selten zu einer komplizierten Geburt, weil die Kinder oft sehr groß sind“, erläutert DDG-Präsident Professor Dr. med. Baptist Gallwitz, stellvertretender Ärztlicher Direktor am Universitätsklinikum Tübingen.
Read more

Durchbruch in der Diabetes-Therapie: Medikament schützt auch vor Herz-Kreislauf-Tod und Übergewicht

Empagliflozin
Vorteil Empagliflozin: Blutdrucksenkung, Gewichtsreduktion, Senkung der Harnsäure, Verringerung des Bauchumfangs und auch eine gewisse entwässernde Wirkung trägt das Diabetesmittel mit in seinem Gepäck. © Dreadlock / Fotolia

Der Blutzuckersenker Empagliflozin schützt Typ-2-Diabetiker vor Komplikationen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, welche eine häufige Todesursache bei dieser Stoffwechselstörung sind. Zudem nehmen die Patienten ab und ihr Blutdruck sinkt. Dies zeigt jetzt eine klinische Studie, die nach Ansicht der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) und der Deutschen Hochdruckliga e.V. DHL® die Behandlung des Diabetes mellitus Typ 2 maßgeblich verändern werde. Der Mehrfachschutz des Wirkstoffs sei bisher unerreicht und bringe den Patienten vielfach Vorteile, heißt es in einer Pressemitteilung der DDG.

In Deutschland erkranken etwa zwölf Prozent der Menschen an einem Typ-2-Diabetes, der auf einen Wirkungsverlust des Hormons Insulin zurückzuführen ist. Zu den Folgen gehören neben Schäden an Augen, Nieren und Nerven auch eine beschleunigte Verkalkung der Blutgefäße, die Atherosklerose. „Die Mehrzahl der Patienten mit Typ-2-Diabetes sterben frühzeitig an einem Herzinfarkt oder Schlaganfall“, erläutert Professor Dr. med. Martin Hausberg, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Hochdruckliga e.V. DHL®. Bisher gelinge es selbst bei konsequenter Senkung des Blutzuckers bei Diabetes nicht, dies vollständig zu verhindern.
Read more

25 Jahre nach der Wiedervereinigung: In Sachen Diabetes ist Deutschland nach wie vor geteilt

Nationale-Diabetesstrategie
25 Jahre Deutsche Einheit: vereint und doch geteilt? © sulupress / Fotolia

Auch 25 Jahre nach der Wiedervereinigung offenbart sich ein gesundheitliches Gefälle zwischen „Ost und West“, geben die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) und diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe zu bedenken. Die höhere Arbeitslosigkeit und das geringere Einkommen in den neuen Bundesländern führen laut Studien zu einem höheren Risiko, dort an Diabetes zu erkranken. Präventionsmaßnahmen sollten deshalb über die Aufklärungsarbeit hinausgehen, betonen die beiden Organisationen, die unter anderem eine Nationale Diabetesstrategie fordern.

Eine Analyse der Gesundheitsdaten des Bundes und des Statistischen Amts der Europäischen Union – kurz Eurostat – enthülle, dass die Gesundheit der Bundesbürger mit dem Wohnort und dem Einkommen in Verbindung stehe. Die Studie demonstriere, dass sich dieser Zusammenhang neben Erkrankungen, wie Alkoholsucht, Krebsleiden und Bluthochdruck, besonders in den Zahlen für Diabetes manifestiere.
Read more

Kann Diabetes eigentlich vererbt werden? Diabetiker.Info liefert Euch die Antwort auf diese Frage

Kann-Diabetes-vererbt-werden
Kann Diabetes vererbt werden? Ja und nein. © SSilver / Fotolia

Eine genetische Veranlagung allein führt nicht automatisch zu einer Diabetes-Erkrankung. Das ist wissenschaftlich erwiesen. Dennoch haben erstgradig Verwandte von Typ-1-Diabetikern ein durchschnittlich 20-fach höheres Risiko, von der Stoffwechselerkrankung heimgesucht zu werden. Das heißt im Detail:

  • Mutter oder Vater sind Typ-1-Diabetiker: Risiko bis zu fünf Prozent.
  • Mutter und Vater sind Typ-1-Diabetiker: Risiko zwischen 20 und 40 Prozent.
  • Schwester oder Bruder sind Typ-1-Diabetiker: Risiko zwischen fünf und zehn Prozent.
  • Kinder aus Nicht-Typ-1-Diabetiker-Familien: Risiko 0,1 bis 0,3 Prozent.

Beim Typ-2-Diabetes hingegen fällt die Erblichkeit stärker ins Gewicht. Schließlich kann die Veranlagung für eine Insulinresistenz über mehrere Gene weitervererbt werden. Allerdings hängt die Manifestierung eines solchen Diabetes von weiteren Faktoren ab. Beispielsweise steigern übergewichtige Menschen und „Stubenhocker“, die sich wenig bewegen, die Gefahr, an Diabetes mellitus Typ 2 zu erkranken. Wer also weiß, dass er eine erblich bedingte Anlage beziehungsweise Empfänglichkeit für Diabetes in sich trägt, weil bereits die Eltern oder Großeltern zum Kreis der „Zuckersüßen“ zählen, sollte möglichst schon in jungen Jahren auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung achten und sich sportlich betätigen.

Zwischenbilanz: Helmholtz Zentrum München liefert erste Zahlen zur Fr1da-Studie

Fr1da
Zogen eine erste Zwischenbilanz: Familie Sondermeier, Prof. Lange, Dr. Warncke und Prof. Ziegler (v.li.). Quelle: Helmholtz Zentrum München

Eine erste Zwischenbilanz zur bayernweiten Fr1da-Studie zogen unlängst Studienleiterin Professor Dr. Anette-Gabriele Ziegler und ihr Team. Sie haben Kinder zwischen zwei und fünf Jahren auf einen möglicherweise bevorstehenden Typ-1-Diabetes untersucht.

„Im ersten Halbjahr haben wir bereits 14.000 Kinder untersuchen können – das ist weltweit einmalig“, betonte die Direktorin des Instituts für Diabetesforschung am Helmholtz Zentrum München. Dies sei vor allem aufgrund der „exzellenten Zusammenarbeit mit den Kinderärzten“ möglich gewesen, die für die Studie hervorragende Arbeit leisten würden. Interessant war für das Studienteam auch, wie nah die ursprünglichen Schätzungen an den aktuellen Ergebnissen liegen. „Bisher wurden 49 Kinder positiv auf Typ-1-Diabetes getestet – das entspricht ziemlich exakt den von uns vorhergesagten 0,3 Prozent“, meinte Professor Ziegler.
Read more