Wie kann ich mein CGM richtig kalibrieren und warum ist das so wichtig? Genau diese Fragen möchten wir euch heute hier beantworten.
Mittlerweile nutzen sehr viele Typ-1-Diabetiker CGM-Systeme. Sie machen es möglich, die Glukoseschwankungen über 24 Stunden zu beobachten und damit das Glukoseverhalten lückenlos aufzudecken. Die Blutzuckermessung hingegen ist nur eine statische Methode, die eine Augenblickaufnahme ermöglicht.
CGM-Systeme messen im Interstitium (Unterhautfettgewebe) und nicht im Blut. Blutzucker und interstitielle Glukose stimmen jedoch nur im Zustand geringer Glukosedynamik überein. Sie müssen deshalb dann kalibriert werden, wenn die Werte möglichst stabil sind, d.h. ein konstanter Trendpfeil → im CGM Display zu sehen ist. Nur so können sie eine möglichst hohe Genauigkeit garantieren.
CGM richtig kalibrieren: Warum ist das so wichtig?
Jeder der ein CGM nutzt sollte unbedingt gut geschult sein und sich intensiv damit auseinandersetzen, sonst kann das Diabetesmanagement gewaltig schieflaufen. Insbesondere beim Kalibrieren machen einige Diabetiker entscheidende Fehler, die zu „falschen Werten“ führen. Denn von der exakten Kalibration hängt, die Genauigkeit der Werte ab. Sie sollte deshalb unbedingt exakt nach Vorschrift durchgeführt werden.
Die Kalibrierung geschieht in der Regel mit herkömmlichen Blutzuckermessgeräten. Wie oft kalibriert werden soll, variiert von CGM-System zu CGM-System (meistens alle 12 Stunden). Wird falsch kalibriert, etwa mit fehlerbehafteten Blutzuckerwerten oder in einer nicht zeitlich stabilen Zone, zu dem der Blutzuckerwert starken Schwankungen ausgesetzt ist, sprich nicht stabil ist, kann sich dieser Fehler fortpflanzen. Es kommt zu größeren Messwertabweichungen, die das CGM-Profil nach oben oder unten verschieben. Das kann fatale Folgen haben, etwa das Hypos nicht angezeigt werden.
Wir haben an dieser Stelle deshalb einige Tipps zur richtigen Kalibration für euch zusammengestellt:
Tipps zur richtigen Kalibration
- Es sollte dann kalibriert werden, wenn der Blutzucker stabil ist, weil zu diesen Zeiten Blutzucker und Gewebezucker „annährend“ übereinstimmen.
- Nach Mahlzeiten oder Sport besser nicht kalibrieren, dabei steigt oder fällt der Blutzucker oftmals stark.
- Am besten immer dasselbe Blutzuckermessgerät verwenden und die Finger vorm Messen waschen. Bedenkt auch, dass es Handwaschmittel gibt, welche die Messung verfälschen können, etwa Honig- oder Fruchtseifen.
- Das verwendete Blutzuckermessgerät möglichst einmal im Quartal mit dem Laborwert in der diabetologischen Praxis (z. B. bei der quartalsmäßigen Blutabnahme gegen messen). Denn ein Kalibrierung mit einem ungenauen Blutzuckermessgerät kann mit falschen Werten auch falsche CGM-Kurven produzieren.
- Der Blutzuckerwert sollte direkt dem Empfangsgerät des CGM übermittelt werden.
Die moderne Diabetes-Therapie ist ohne CGM kaum noch vorstellbar. Doch nur wer richtig kalibriert, wird sein System als zuverlässigen „Partner“ und großartigen Unterstützer im Alltag verstehen und dankbar für seinen Dienst sein können. Ich selbst habe so einige Therapiefehler damit aufdecken und korrigieren können. Mein CGM warnt mich rechtzeitig vor zu hohen und niedrigen Werten, das ist großartig. Ich habe meine Werte und den Verlauf damit immer im Blick. Allerdings ist es wirklich wichtig sich schulen zu lassen und sich mit seinem CGM-System auseinanderzusetzen, nur dann kann es einen auch viel abnehmen und mehr Lebensqualität schenken!
Hier haben wir dazu auch noch einen Buchtipp für euch: CGM interpretieren (von Andreas Thomas/Kirchheim Verlag)