Depression ist eine ernstzunehmende Krankheit! Immer noch wird sie von vielen Menschen „belächelt“. Kommentare wie „Reiß dich doch mal zusammen!“ sind völlig fehl am Platz. Depression hat wenig mit einem vorübergehenden grauen Gemütszustand zu tun, den wir alle kennen und der zu den Hochs und Tiefs des Lebens dazugehört. Nein, wer Depressionen hat, der kann sich etwa aus dem Gefühl der inneren Leere nicht mehr aus eigene Kraft befreien und benötigt oft dringend Hilfe.
Symptome einer Depression
Eine Depression geht mit vielen Symptomen einher. An dieser Stelle seien die wichtigsten genannt:
Die Stimmung ist gerdrückt, man hat keinen Spaß mehr an Hobbys, ist schwunglos, müde, energielos, ruhelos und hoffnungslos, das Selbstbewusstsein und das Selbstvertrauen schwinden. Zudem leidet man unter Konzentrationsschwäche, Grübelzwang, Schuldgefühlen, Selbstkritik, Schlafstörungen, vermindertem oder verstärktem Appetit, tiefer Verzweiflung und manchmal sogar unter Selbstmordgedanken.
Lass dich behandeln!
Sollten diese Symptome auftreten, ist es ratsam einen Arzt – auch wenn es zunächst schwerfällt – aufzusuchen. Dieser kann bei Bedarf an einen Psychologen/Psychiater/Psychotherapeuten überweisen. Ambulante und stationären Behandlungen sind etwa in Form von Verhaltenstherapie, Gesprächstherapie und tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie denkbar.
Auch medikamentöse Behandlungen mit Antidepressiva versprechen oftmals Erfolg. Hier muss man schauen, welche für Diabetiker bzw. individuell passen, da einige etwa Gewichtszunahme, Hyperglykämien oder Hypoglykämien verursachen können. Menschen mit Diabetes können sich auch an speziell qualifizierte Fachpsychologen wenden, siehe: www.diabetes-psychologie.de.
Depressionen <-> Diabetes
Bei Diabetikern treten Depressionen doppelt so häufig auf wie bei Stoffwechselgesunden. Der Diabetes ist im Alltag eine große Herausforderung und kann zur Belastung werden. 24 Stunden ohne Urlaub, ohne Pause, jeden Tag… Die Überlastung und eventuell damit zusätzlich einhergehende schlechte Blutzuckerwerte können zu Depressionen führen.
Andersherum können auch Depressionen schlechte Blutzuckerwerte auslösen und sogar die Entstehung von Diabetes Typ 2 begünstigen. Denn depressive Menschen neigen dazu, ihr eigenes Wohl zu vernachlässigen, sie achten weniger auf sich und ihnen fehlt der Antrieb. Außerdem ist bei ihnen meist der Cortisolspiegel erhöht. Cortisol reduziert die Insulinwirkung und begünstigt dadurch die Entstehung von Diabetes Typ 2.
Eine schnelle Behandlung der Depression ist nicht zuletzt deshalb wichtig, um auch die Stoffwechsellage wieder zu verbessern oder die Entstehung von Typ-2-Diabetes zu verhindern.
Was kann ich aktiv tun?
Wenn du dich während der vergangenen Wochen oder noch länger die meiste Zeit des Tages niedergeschlagen gefühlt hast und das Interesse oder die Freude an dem verloren hast, was dir bislang wichtig war, solltest du einen Arzt aufsuchen. Versuche dir selbst klarzumachen, dass eine Depression nichts mit persönlicher Schuld oder gar mit Versagen zu tun hat. Depressionen können jeden treffen!
Versuche aktiv zu bleiben: frische Luft, Sonne, Spaziergänge… das hebt die Stimmung und lässt auch das Insulin besser wirken, so dass bessere Blutzuckerwerte erreicht werden können. Sport, bewegung generell wirkt manchmal Wunder. Boxen ist etwa, ist auch eine super Möglichkeit sich vom Grübelzwang und Schuldgefühlen zu befreien.
Ein wirklich schöner Artikel über die Wechselwirkung zwischen Diabetes und Depression. Danke dafür. Es ist wichtig, das Bewusstsein für die Ernsthaftigkeit von Depressionen bei Diabetikern zu schärfen. Gut hervorgehoben wurde die Notwendigkeit einer frühzeitigen Behandlung und die speziellen Herausforderungen bei der Verwendung von Antidepressiva für Diabetiker, wie ich finde. Eine Ergänzung zu präventiven, nicht-medikamentösen Maßnahmen wie Ernährungsberatung und regelmäßige körperliche Aktivität wäre jedoch vielleicht noch hilfreich, um psychische Gesundheit und Diabetesmanagement zu unterstützen.