Eine neue Studie von Grassi et al. belegt, dass insulinpflichtige Diabetiker allein durch eine Korrektur der Injektionstechnik eine Verbesserung ihrer Blutzuckereinstellung erreichen können. Dafür unterzogen sich die „Probanden“ einer sogenannten multimodalen Intervention: Sie bekamen in einer gezielten und individuellen Injektionsschulung die korrekte Spritztechnik vermittelt, wurden hinsichtlich Spritzstellenrotation und Einmalverwendung von Nadeln beraten und benutzten ausschließlich Vier-Millimeter-Pennadeln zur Vorbeugung intramuskulärer Injektionen.
Bereits nach drei Monaten wurde bei den Diabetikern eine durchschnittliche Verringerung der HbA1c-Werte um 0,58 Prozent, des Nüchtern-Blutzuckers um 14 mg/dL und der täglichen Insulindosis um 2,0 IU festgestellt. Außerdem stieg die allgemeine Zufriedenheit mit den Therapiemaßnahmen. Die Ergebnisse lassen darauf schließen, dass eine signifikante Anzahl der „Zuckersüßen“ die Bedeutung einer guten Injektionstechnik erkannt hat.
Wichtige Tipps und Hilfestellungen zur korrekten Insulininjektion liefert übrigens der vom Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland (VDBD) herausgebrachte Leitfaden „Die Injektion bei Diabetes mellitus“.
Der VDBD-Leitfaden enthält die aktuellsten Empfehlungen zur Insulininjektion, die auf den neuesten Studien und Publikationen in diesem Bereich basieren. „Während in der Vergangenheit viel Augenmerk auf die pharmakokinetischen und pharmakodynamischen Eigenschaften von Diabetes-Therapien gelegt wurde, widmete man verhältnismäßig wenig Aufmerksamkeit der Art und Weise wie diese Substanzen verabreicht werden sollten, um eine komfortable und stets subkutane Applikation der Medikamente zu erreichen“, betont die VDBD-Vorsitzende Elisabeth Schnellbächer. Heute wisse man, dass insbesondere die richtige Injektionstechnik mitentscheidend für eine optimale Einstellung des Blutzuckers sei.