Er bringt ans Tageslicht, wie hoch der Blutzucker im Schnitt in den vergangenen acht bis zwölf Wochen war: der Langzeitblutzuckerwert (HbA1c). Doch leider fällt dieser Wert bei etlichen Diabetikern höher aus, als er eigentlich sein sollte. Eine zufriedenstellende Blutzuckerkontrolle (HbA1c ≤ sieben Prozent) erzielt in Deutschland nur etwa die Hälfte der Diabetiker. Besonders dramatisch ist die Lage bei jungen Typ-1-Diabetikern: Von den an einer Studie teilnehmenden Teenagern erreichte nur etwa ein Viertel die Blutzuckerzielwerte. Aktuellen Daten zufolge bleibt auch bei den insulinbehandelten Typ-2-Diabetikern die große Mehrheit hinter den Erwartungen zurück: Nur 21 Prozent kamen auf einen HbA1c unter sieben Prozent.
Die Gründe dafür sind vielfältig. So verhindern beispielsweise mangelndes Selbstvertrauen oder geringe Kenntnisse über die Erkrankung und ihre Behandlung eine effektive Insulindosis bei der Diabetes-Einstellung.
Die Krux: Liegt der Langzeitblutzuckerwert dauerhaft über sieben Prozent, können Gefäße und Nerven geschädigt werden. Diese Schädigungen schreiten schleichend voran und bleiben meist lange Zeit unbemerkt – führen jedoch langfristig zu Folgeerkrankungen, wie Herzinfarkt oder Schlaganfall, Erblindung oder Amputationen. Aus diesem Grund ist es wichtig, den „Langzeit-Blutzuckermesser“ stetig im Auge zu behalten. Der HbA1c-Wert sollte einmal im Quartal beim Arzt bestimmt werden.
Bei Typ-1-Diabetikern, die täglich Insulin spritzen müssen, sieht die Leitlinie zur Behandlung des Typ-1-Diabetes vor, den HbA1c-Zielwert individuell mit dem Patienten zu vereinbaren. Dieser liegt in der Regel im Bereich von < 7,5 Prozent. Bei Typ-2-Diabetikern sollte ein HbA1c-Korridor von 6,5 bis 7,5 Prozent unter Berücksichtigung individueller Therapieziele angestrebt werden.
Mehr Infos zum Thema liefert Euch auch unser Beitrag HbA1c-Wert: Was uns der „Langzeit-Blutzuckermesser“ verrät.
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