Tag: Diabetes-Forschung

Typ-1-Diabetes-Initiative: Helmsley Charitable Trust vergibt Fördergelder in Höhe von 8,7 Millionen Dollar

Eine Initiative zur Prävention von Diabetes mellitus Typ 1 hat der Leona M. und Harry B. Helmsley Charitable Trust ins Leben gerufen. © Rawpixel - Fotolia.com
Eine Initiative zur Prävention von Diabetes mellitus Typ 1 hat der Leona M. und Harry B. Helmsley Charitable Trust ins Leben gerufen. © Rawpixel – Fotolia.com

Eine Initiative zur Prävention von Diabetes mellitus Typ 1 hat der Leona M. und Harry B. Helmsley Charitable Trust, USA, ins Leben gerufen. Eine Startinvestition von über 8,7 Millionen Dollar soll Infrastrukturen schaffen, damit hunderttausende Neugeborene und Kinder mit Typ-1-Diabetes-Risiko in den USA, Europa und Australien an Beobachtungs- und klinischen Interventions-Studien teilnehmen können. Zu den involvierten Forschungsinstituten zählt auch das Helmholtz Zentrum München (HMGU) unter Projektleitung von Professor Anette-Gabriele Ziegler vom Institut für Diabetesforschung und Professor Ezio Bonifacio vom DFG Center for Regenerative Therapies der Technischen Universität Dresden.
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In niedriger Dosierung: Metformin jetzt auch bei leichter Nierenschwäche erlaubt

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Der Blutzuckersenker Metformin kann jetzt auch bei Typ-2-Diabetikern, die unter einer mäßigen Nierenfunktionsstörung leiden, eingesetzt werden.

Metformin, das bevorzugte Mittel zur Senkung des Blutzuckers beim Typ-2-Diabetes, kann jetzt auch bei Patienten mit mäßiger Nierenfunktionsstörung eingesetzt werden. Die Empfehlung beruht auf den Ergebnissen von neuen Untersuchungen. Die Deutsche Diabetes-Gesellschaft (DDG) begrüßt die Ausweitung des Einsatzgebietes, rät behandelnden Ärzten aber vor allem bei älteren Patienten zur Vorsicht. So sollte bei mäßiger Nierenfunktionseinschränkung eine Metformin-Tagesdosis von 1.000 Milligramm nicht überschritten und die Nierenfunktion regelmäßig überwacht werden. Sonst könnte das Risiko für eine Laktatazidose steigen, eine gefährliche Blutübersäuerung.

Metformin senkt den Blutzucker, indem es die Neubildung von Glukose in der Leber hemmt. Glukose wird dort vor allem aus Laktat, sprich Milchsäure, hergestellt. „Ein Übermaß an Metformin kann dazu führen, dass das Laktat in der Leber keine Verwendung mehr findet und folglich in der Konzentration ansteigt“, erläutert Privatdozent Dr. med. Erhard Siegel, Präsident der DDG. Damit wiederum drohe eine Übersäuerung des Blutes, die Laktatazidose. Eine solche Komplikation sei selten, könne aber tödlich enden.

Hintergrund: Da Metformin über die Niere ausgeschieden wird, ist eine Nierenfunktionsstörung ein wichtiger Risikofaktor für die Laktatazidose. Aus diesem Grund war der Einsatz von Metformin bisher schon bei einem mäßigen Rückgang der Nierenleistung untersagt. „Das Verbot galt bereits für Nierenschwäche Stadium 3a“, erklärt DDG-Experte Professor Dr. med. Dr. rer. nat. Hans-Georg Joost. „Es stellte eine reine Vorsichtsmaßnahme dar, die auf Modellrechnungen zur Metformin-Ausscheidung über die Nieren beruhte.“

Laut DDG zeigen nun neuere Studien, dass diese Einschätzung offenbar nicht zu halten ist. Darunter eine Untersuchung vom Hersteller eines Originalpräparats: Die Analyse einer Datenbank britischer Hausarztpatienten („Clinical Practice Research Datalink“) hatte ergeben, dass es bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion nicht zu vermehrten Komplikationen durch eine Laktatazidose gekommen war. Die Arzneimittelagenturen gaben daraufhin den Einsatz von Metformin auch bei moderater Niereninsuffizienz frei.

Diese Regelung gilt nicht nur für das Originalprodukt, sondern auch für andere Metformin-Präparate. So teilte das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) auf Anfrage des Pharmakotherapieausschusses der DDG kürzlich mit, dass „die Änderungen, die sich aus dem (…) Verfahren ergeben haben, auch für Metformin Generika gelten, unabhängig davon, ob sie in diesem Verfahren einbezogen waren.“ Für viele Typ-2-Diabetiker, die aufgrund ihres Alters eine leichte Nierenfunktionsstörung haben, sei dies eine deutliche Erleichterung, betont DDG-Präsident Siegel.

Allerdings rät die DDG zur Vorsicht: „Insbesondere bei älteren Menschen kann es schnell zu einer weiteren Verschlechterung der Nierenfunktion kommen, und bei Infektionen oder einer akuten Verschlechterung der Herzleistung droht ein Anstieg des Laktatspiegels“, warnt Siegel. Deshalb sollten Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion die Metformin-Dosierung grundsätzlich reduzieren. Die Fachgesellschaft empfiehlt, zu Beginn der Therapie täglich nur 500 oder 850 Milligramm Metformin einzunehmen und eine maximale Tagesdosis von 1.000 Milligramm nicht zu überschreiten. „Zudem muss die Nierenfunktion alle drei bis sechs Monate getestet werden“, unterstreicht der DDG-Präsident.

Die vollständige Stellungnahme der DDG, die vor der Auskunft durch das BfArM erstellt wurde, könnt Ihr übrigens hier nachlesen.

Durchbruch in der Diabetes-Forschung: Erste Hürde zur Insulin-Impfung erfolgreich genommen

Das Helmholtz Zentrum München verfolgt das Ziel, personalisierte Medizin für die Diagnose, Therapie und Prävention weit verbreiteter Volkskrankheiten, wie Diabetes mellitus, zu entwickeln. Copyright: Helmholtz Zentrum München Verlinkung: https://www.helmholtz-muenchen.de/
Das Helmholtz Zentrum München verfolgt das Ziel, personalisierte Medizin für die Diagnose, Therapie und Prävention weit verbreiteter Volkskrankheiten, wie Diabetes mellitus, zu entwickeln. Quelle: Helmholtz Zentrum München

Typ-1-Diabetiker aufgepasst: Laut einer Pressemitteilung des Helmholtz Zentrums München, haben Wissenschaftler des DFG Center for Regenerative Therapies Dresden an der TU Dresden sowie des Instituts für Diabetesforschung am Helmholtz Zentrum München gemeinsam mit Forschern aus Wien, Bristol und Denver den ersten Schritt hin zu einer präventiven Insulin-Impfung gegen Typ 1-Diabetes erfolgreich vollzogen: Wie die Diabetesforscher in der aktuellen Ausgabe des Magazins JAMA veröffentlichen, deuten Auswertungen der internationalen Pre-POINT-Studie auf eine positive Immunreaktion bei Risikopersonen hin, denen Insulin oral verabreicht wurde. Zu Nebenwirkungen, wie einer Unterzuckerung, sei es nicht gekommen. Im nächsten Schritt soll jetzt getestet werden, ob eine Insulin-Impfung den Ausbruch der Erkrankung dauerhaft verhindern kann.
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Diabetes Kongress 2015: Diabetologie maßgeschneidert – „innovativ, individuell, nachhaltig“

Diabetes-Kongress-2015
Im neuen CityCube Berlin findet vom 13. bis zum 16. Mai der diesjährigen Diabetes Kongress der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) statt. Quelle: CityCube Berlin

Unter dem Motto „Personalisierte Diabetologie – innovativ, individuell, nachhaltig“ steht der diesjährige Diabetes Kongress der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG), der vom 13. bis zum 16. Mai im neuen CityCube Berlin stattfindet. Maßgeschneiderte Behandlungskonzepte sind das Hauptthema der fünfzigsten DDG-Jahrestagung. Die führende Veranstaltung zur Stoffwechselerkrankung Diabetes im deutschsprachigen Raum zieht jedes Jahr rund 6.000 Ärzte, nichtärztliche Mitglieder des Diabetes-Behandlungsteams und Forscher an. Die Schwerpunkte bilden Prävention, Umweltfaktoren, Adipositas sowie genetische Einflüsse und zukünftige Diabetestherapien.
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Aktuelles aus der Diabetesforschung: Luftschadstoffe beschleunigen Entwicklung von Typ-1-Diabetes

Eine hohe Feinstaub- und Stickstoffdioxidbelastung führt zu einer früheren Manifestation von Diabetes mellitus Typ 1 bei Kleinkindern. ©GTÜ / pixelio.de
Eine hohe Feinstaub- und Stickstoffdioxidbelastung führt zu einer früheren Manifestation von Diabetes mellitus Typ 1 bei Kleinkindern. ©GTÜ / PIXELIO

Eine hohe Feinstaub- und Stickstoffdioxidbelastung führt zu einer früheren Manifestation von Diabetes mellitus Typ 1 bei Kleinkindern. Dies lassen Analysen von 671 Typ-1-Diabetes-Patienten vermuten, die zwischen April 2009 und Mai 2013 im Bayerischen Diabetesregister DiMelli (Diabetes Incidence Cohort Registry) erfasst wurden, heißt es in einer Pressemitteilung des Instituts für Diabetesforschung am Helmholtz Zentrum München.
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