Tag: Diabetes-Medikamente

Behandlungsqualität gefährdet? DDG: „Fragwürdige IQWiG-Entscheidung zum Wirkstoff Empagliflozin“

Nachdem das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) der Diabetes-Tablette Empagliflozin trotz wissenschaftlich belegter Überlebensvorteile keinen Zusatznutzen „verordnet“ hat, hält die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) die Behandlungsqualität der Diabetiker in Deutschland für gefährdet. So hätten Typ-2-Diabetiker nicht nur ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall, sondern noch mehr sogar für den sogenannten „plötzlichen Herztod“. „Patienten, die bereits an einer Herzkreislauf-Erkrankung leiden, haben eine besonders schlechte Prognose, wenn sie eine Herzschwäche beziehungsweise Herzinsuffizienz entwickeln; 50 bis 90 Prozent versterben dann innerhalb der nächsten fünf Jahre“, heißt es in einer Pressemitteilung der DDG. Das sei eine Prognose, die bedrohlicher sei als die vieler Krebserkrankungen.

Empagliflozin
Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) hält die IQWiG-Entscheidung zum Wirkstoff Empagliflozin für fragwürdig. © Sherry Young/Fotolia

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Disease-Management-Programm (DMP) für Typ-2-Diabetes: DDG drängt auf Fehlerkorrektur in den Richtlinien

In Kürze sollen aktualisierte Anforderungen an das strukturierte Behandlungsprogramm (Disease-Management-Programm, DMP) für Typ-2-Diabetiker rechtskräftig werden. Damit in diesen Richtlinien tatsächlich der neueste Stand des medizinischen Wissens abgebildet wird, mahnt die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) eine wichtige Korrektur an und fordert die Aufnahme des Medikaments Empagliflozin in die Rubrik der anerkannten Wirkstoffe. „Die Substanz verlängert nachweislich die Lebenszeit von Diabetespatienten“, erläutert Professor Dr. med. Baptist Gallwitz, Präsident der DDG. „Das Medikament sollte daher bei Bedarf ebenso einfach verordnet werden können wie Insulin oder Metformin.“

Disease-Management-Programm (DMP)
Wer mit Diabetes mellitus zu kämpfen hat, kann sich in ein Disease-Management-Programm (DMP) einschreiben lassen. © fovito/Fotolia

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Durchbruch in der Diabetes-Therapie: Medikament schützt auch vor Herz-Kreislauf-Tod und Übergewicht

Empagliflozin
Vorteil Empagliflozin: Blutdrucksenkung, Gewichtsreduktion, Senkung der Harnsäure, Verringerung des Bauchumfangs und auch eine gewisse entwässernde Wirkung trägt das Diabetesmittel mit in seinem Gepäck. © Dreadlock / Fotolia

Der Blutzuckersenker Empagliflozin schützt Typ-2-Diabetiker vor Komplikationen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, welche eine häufige Todesursache bei dieser Stoffwechselstörung sind. Zudem nehmen die Patienten ab und ihr Blutdruck sinkt. Dies zeigt jetzt eine klinische Studie, die nach Ansicht der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) und der Deutschen Hochdruckliga e.V. DHL® die Behandlung des Diabetes mellitus Typ 2 maßgeblich verändern werde. Der Mehrfachschutz des Wirkstoffs sei bisher unerreicht und bringe den Patienten vielfach Vorteile, heißt es in einer Pressemitteilung der DDG.

In Deutschland erkranken etwa zwölf Prozent der Menschen an einem Typ-2-Diabetes, der auf einen Wirkungsverlust des Hormons Insulin zurückzuführen ist. Zu den Folgen gehören neben Schäden an Augen, Nieren und Nerven auch eine beschleunigte Verkalkung der Blutgefäße, die Atherosklerose. „Die Mehrzahl der Patienten mit Typ-2-Diabetes sterben frühzeitig an einem Herzinfarkt oder Schlaganfall“, erläutert Professor Dr. med. Martin Hausberg, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Hochdruckliga e.V. DHL®. Bisher gelinge es selbst bei konsequenter Senkung des Blutzuckers bei Diabetes nicht, dies vollständig zu verhindern.
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