Ende September letzten Jahres stellte Novo Nordisk hierzulande den Vertrieb des Basalinsulins degludec (Handelsname: Tresiba®) ein. Der Hersteller hatte sich zum Rückzug vom deutschen Markt entschlossen, nachdem keine Einigung in den Preisverhandlungen erzielt werden konnte (Diabetiker.Info berichtete). Somit ist das Super-Langzeitinsulin seit Oktober 2015 nicht mehr verordnungsfähig. Die Folge: diejenigen Zuckersüßen, die täglich zu Tresiba® griffen, mussten sich umorientieren, auf ein anderes Basalinsulin ausweichen. Read more
Es war einmal, an einem sommerlichen Dienstagmorgen, irgendwo in Berlin. An einem Flughafen, der hoffentlich doch noch irgendwann fertig wird. Ich war auf dem Weg nach Rom zu einer Tagestour mit meiner Schwester. Abgesehen vom Aufstehen um 3 Uhr nachts hatte ich bis dahin noch gute Laune. Durch meine Zeit als College-Sportler in den USA und das viele Reisen innerhalb des Landes habe ich mittlerweile eine Menge Flüge mitgemacht, mich an die Strapazen gewöhnt. Die Sicherheitskontrolle war für mich bereits zur Routine geworden. Und doch gab es an diesem Tag etwas, das mich verwunderte und meine gute Laune schwinden lies: die Sicherheitsbestimmungen für Flugreisen in oder aus Deutschland.
Noch nie hatte ich Probleme, mit meinem Diabeteszubehör – Sensor, Pumpe oder Pen, Messgerät, Lanzetten, Einmalspritzen und Pen-Nadeln – durch die Kontrolle zu kommen, weder hier noch in den USA. Ich musste meist nicht einmal mein ärztliches Attest vorzeigen. Vor etwa einem Jahr begann ich dann, in Amerika selbst Getränke mit zur Sicherheitskontrolle zu nehmen. Ich dachte mir: „Möglicherweise reicht ja mein ärztliches Attest aus?!“ Und tatsächlich durfte ich, nach einer kurzen Untersuchung der Flüssigkeiten, meine Wasser- und Cola-Flasche behalten. Ich war überrascht, dass sowas in den USA, dem Land mit den wohl strengsten Sicherheitsbestimmungen im Flugverkehr, erlaubt war.
Als bei mir 2009 Typ-1-Diabetes diagnostiziert wurde, sagte mein Hausarzt, dass das Kapitel „Leistungssport“ für mich beendet sei. Akzeptieren wollte ich weder diese Aussage, noch die Diagnose an sich. Fast zwei Jahre hat es gedauert, bis ich mich endlich intensiv mit der Krankheit auseinandersetzen wollte. Mein Name ist Felix Petermann, Diabetiker und Leistungssportler aus Berlin. Seit über 17 Jahren spiele ich leidenschaftlich gern Fußball. Meine Karriere begann bei einem kleinen Dorf-Verein, bevor ich 2005 in das Nachwuchsleistungszentrum des 1. FC Union Berlin wechselte. Mit dem Profi-Fußball hat es nicht geklappt, dennoch entdeckte ich eine interessante Alternative – den amerikanischen College-Sport. Anders als in Deutschland kann man in Amerika Studium und Sport gut verbinden, ohne bei einem der beiden Abstriche hinnehmen zu müssen.
Steiner am Obst- und Gemüsestand. Steiner sinnierend über einer Tasse Kaffee. Steiner bei seinen täglichen Fitnessübungen im Park. Steiner auf seinem Fahrrad. Steiner mit seiner Insulinpumpe. Steiner als 150-Kilo-Koloss. Steiner – nun 45 Kilo leichter – mit nacktem Oberkörper. Als meisterlicher Selbstdarsteller präsentiert sich der Olympiasieger von 2008 im Gewichtheben (Superschwergewicht) in seinem Ratgeber „Das Steiner Prinzip – Vom Schwergewicht zum Wohlfühl-Ich“. Matthias Steiner, der im Verlauf eines guten Jahres 45 Kilo abspeckte, setzt auf die Macht der Bilder, die großen Raum in seinem Buch einnehmen. Besser gesagt: in seinem Fotoalbum, für das sich Steiner als „Privatmensch“ in vermeintlichen Alltagsposen ablichten ließ.
„Früher war alles besser“ – dieses Credo gilt für Wolfgang Fraas nicht. Als der Typ-1-Diabetiker vor rund 50 Jahren die Diagnose Diabetes mellitus erhielt, steckte die Therapie noch in den Kinderschuhen. Seinen Blutzuckerwert erfuhr er erst Tage nach dem Arztbesuch, wenn der Laborbefund eintraf. Insulin konnte er deshalb nur nach Gefühl dosieren. Heute ist die regelmäßige Blutzuckerselbstkontrolle ein zentrales Element jeder Diabetestherapie und bildet die Basis für sämtliche Therapieentscheidungen. Messgenaue Blutzuckermesssysteme ermöglichen Wolfgang Fraas und anderen Diabetikern ein hohes Maß an Therapiesicherheit: „Dadurch kann ich viel mehr unternehmen, bin flexibler und fühle mich kaum beeinträchtigt im Vergleich zur Anfangszeit meiner Therapie“, meint der Typ-1-Diabetiker.