Tag: Insulinpen

Pennadeln zur injektion

Pennadeln zur Injektion: von lang zu kurz

Besonders wichtig für die Insulininjektion mit dem Pen ist die Wahl der passenden Pennadel. Denn das Insulin soll in die Fettschicht direkt unter der Haut injiziert werden, wo es am besten wirkt.

Passend ist eine Pennadel, die lang genug ist, um die Haut zu durchdringen, aber kurz genug, um eine Injektion in den Muskel zu vermeiden. Kurze Pennadeln können das Risiko einer versehentlichen Injektion in den Muskel reduzieren, die zu Blutzuckerschwankungen führen kann.

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Kurze Pennadeln sind vielseitig

Ein weiterer Vorteil von kurzen Pennadeln wie BD Ultra FineTM 4 mm ist ihre Vielseitigkeit, denn: Es spielt keine Rolle, wo du spritzt oder welchen Körperbau du hast, die Hautdicke ist relativ konstant und beträgt im Durchschnitt nur 2 mm. Auch mit kurzen Pennadeln kannst du in das Unterhautfettgewebe injizieren. Ihr müsst auch beim Spritzen mit einer 4-mm-Pennadel keine Hautfalte bilden. In den meisten Fällen wird bei dieser Kanülenlänge eine Injektion ohne Hautfalte empfohlen.

Informiert euch in der Gebrauchsanweisung und/oder bei eurem medizinischen Fachpersonal über die richtige Injektionstechnik. Bei Menschen mit Diabetes im Alter von zwei bis sechs Jahren oder extrem schlanken Erwachsenen kann eine Hautfaltenbildung erforderlich sein.

Weitere Tipps zur Insulininjektion und die Quellen zu diesem Beitrag findet ihr hier: www.diashop.de/richtig-spritzen-mit-bd

Smarte Insulinpens

Smarte Therapie mit neuer Technik: Smarte Insulinpens und Kappen

Pens zum Spritzen von Insulin gibt es bereits seit fast 40 Jahren. Seitdem hat sich hier in Sachen Technik wenig getan. Doch nun kommt Bewegung in die Pentherapie – neue, smarte Insulinpens und smarte Kappen für Einmalpens halten Einzug. Wann habe ich das letzte Mal gespritzt? Auf diese Frage hatte der erste Insulinpen 1985 noch keine Antwort. Er konnte nur eines: Insulin abgeben. 2014 kam dann immerhin eine „Memory-Funktion“ dazu: Die zuletzt gespritzte Dosis und die Zahl der vollen Stunden seit der letzten Injektion konnten auf einem kleinen Display abgelesen werden.

Seither hat sich hier technisch wenig getan. Nun bringen neue, smarte Insulinens und Kappen Bewegung in die Therapie für alle, die Insulin spritzen. Sie zeigen nicht nur, wann zuletzt Insulin gegeben wurde und wie hoch die Dosis war. Sie übertragen die Daten auch in Smartphone-Apps, wo sie mit anderen Daten zusammengeführt werden können. Dies ermöglicht einen ganz neuen Blick auf die Stoffwechseleinstellung.

Wie diese Pens und Kappen funktionieren, welche bereits verfügbar sind und was der Fortschritt für die Therapie bedeutet, erklärt Diabetologe Dr. Ralf Denger. Dr. Ralf Denger ist niedergelassener Diabetologe mit Praxis in Friedrichsthal/Saarland (www.saarprax.de)

Was macht die neuen Insulinpens und die Kappen smart?

Die Daten zu den letzten Injektionen, also gespritzte Insulindosis mit Datum und Uhrzeit, werden über Wochen gespeichert. Die wirklichen Vorteile der smarten Technik zeigen sich allerdings erst in Kombination mit dem Smartphone. Die smarten Insulinpens und Kappen übertragen die Werte per NFC oder Bluetooth an Smartphone-Apps, die wiederum als elektronisches Tagebuch fungieren.

Welche Vorteile hat das für Patienten und Diabetesprofis?

Wer einen smarten Insulinpen oder eine Kappe für den Insulin-Fertigpen verwendet, steht nicht mehr vor der Frage: Habe ich nun gespritzt oder nicht? Ein Blick in die Smartphone-App genügt. Werden in die App auch Werte aus Blutzuckermessgeräten oder CGM-Systemen importiert, lassen
sich alle Daten anschaulich zusammenführen und analysieren. Wer möchte, kann die Daten an die Arztpraxis übertragen bzw. über eine Cloudlösung zugänglich machen. Diabetesprofis freuen sich über diese Lösung, denn es ermöglicht ihnen einen umfassenden Überblick über die Diabeteseinstellung. Viel besser als jedes Tagebuch, das per Hand geführt wird.

Gibt es schon smarte Insulinpens und Kappen?

Vor einigen Jahren gab es zunächst den Pendiq, der inzwischen wieder eingestellt wurde, weil die Technik nicht so funktioniert hat, wie man erwarten konnte. Seit etwa zwei Jahren gibt es von Novo Nordisk die wiederverwendbaren NovoPen 6 und NovoPen Echo Plus. Sie sind nur für Insuline von Novo Nordisk gedacht.

Ganz aktuell hat Sanofi angekündigt, dass sie im Frühjahr 2024 eine smarte Kappe auf den Markt bringen wollen. Diese Kappe kann auf Insulin-Fertigpens von Sanofi aufgesteckt werden. Sie speichert Daten zur Injektion und überträgt sie an eine Smartphone-App. Auch Lilly arbeitet an einer solchen Kappe für ihre Insuline, hier gibt es aber noch kein Datum für die Einführung.

Mit welchen Apps arbeitet die smarte Technik?

Das ist von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich. Beispiele sind Glooko, Esysta, mySugr sowie die interoperable Datenmanagement-Lösung Vivora diCare.

Was ist in Zukunft zu erwarten?

Smarte Insulinpens bzw. passende Apps merken sich, wann zuletzt Insulin gespritzt wurde und wie viel davon noch wirkt. Auf dieser Basis könnten sie Vorschläge für einen Mahlzeiten- bzw. Korrekturbolus machen. Daran arbeitet z. B. die Firma Medtronic. Dabei könnten Daten aus Apps einfließen, die automatisch Kohlenhydrate auf Grundlage eines Mahlzeitenfotos berechnen. Es bleibt also spannend.

Die neue SoloSmart-Kappe für Insulin-Fertigpens von Sanofi wird ab Frühjahr 2024 bei DIASHOP erhältlich sein.

sommer diabetes

Was wir neben Sonne, Strand + Meer für einen coolen Sommer benötigen

Was fällt euch als erstes zum Thema Sommer und Diabetes ein? Die meisten antworten, dass die Pflaster der Sensoren und Infusionssets/Patch-Pumpen bei Hitze nicht mehr gut halten oder denken als erstes an ihre kühlende Frio-Tasche, die sie besser nicht zu Hause vergessen sollten, um das Insulin vor Hitze zu schützen. Mittlerweile hat wohl fast jeder eine. Dazu gleich mehr, denn wir haben heute ein paar sommerliche Produkttipps für euch zusammengestellt… 

Produkttipps für den Sommer 

Starten wir doch direkt mit den allseits beliebten Frio-Taschen.

Frio-Taschen

Beschädigtes Insulin ist meistens an einer Eintrübung oder Ausflockung zu erkennen. Auch Katheterverschlüsse bei Insulinpumpen können durch eine Insulinausflockung verursacht werden.

Im Sommer, vor allem wenn es richtig heiß ist, sollte das Insulin nie ohne Kühlung transportiert werden. Dafür eignet sich z. B. eine Thermoskanne, wenn ihr das Insulin vor Hitze und Stürzen sichern wollt. Es lohnt sich auch, eine entsprechende Tasche für Diabetesbedarf mit Kühlfunktion anzuschaffen, die man lange verwenden kann. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten: Manche Taschen haben ein Kühlelement, das in eine isolierende Folientasche gelegt wird. Lange kühlt so ein Element allerdings nicht. Frio-Taschen sind da viel praktischer und es gibt nichts Vergleichbares. Sie halten Insulin ohne Strom und Batterien bis zu 45 Stunden kühl. Verschiedene Größen werden angeboten: für Insulinpens und Insulinpumpen bis hin zum Großformat, in das der Urlaubsvorrat Insulin passt. Bei DIASHOP gibt es momentan 10 Prozent auf die Frio-Taschen (Stand 30.Juli 2023). Hier geht es zur Rabatt-Aktion der Frio-Taschen

Hautschutz und Fixierung

Bei Sensoren kann starke Sonneneinstrahlung zu fehlerhaften Messungen oder einem kompletten Systemausfall führen. Ein weiteres Problem im Sommer, das Insulinpumpenträger und FGM-/CGM-Anwender haben: Infusionssets/Patch-Pumpen und Sensoren lösen sich vorzeitig durch Schwitzen. Hier haben wir deshalb für euch Praxistipps zu Hautschutz und Fixierung zum Download bereitgestellt. Weiterhin eine Übersicht verschiedener Möglichkeiten, Sensoren, Infusionssets und Patch-Pumpen clever zu fixieren:

Praxistipps zum Thema Hautschutz und Fixierung

Temperataurschutzkappen für Insulinpens

Es gibt Temperaturschutzkappen für Insulinpens: VIVI Cap1 etwa ist eine wiederverwendbare Kühlkappe für Insulinpens, welche die Originalkappe des Pens ersetzt. Passend für FlexTouch, aber auch erhältlich für: FlexPen, KwikPen und SoloStar. 

Die Funktionsweise von VIVI Cap1-R ist passiv und basiert auf der Kombination von einzigartigen Materialien aus der Weltraumforschung, die wärmeisolierend und gleichzeitig hitzeabsorbierend wirken. Ein sogenanntes Phasenwandlermaterial reagiert, sobald die Umgebungstemperatur auf über 29 °C steigt. Das Material ändert dann sehr langsam seinen Aggregatzustand von fest zu flüssig. In dieser Zeit hält die Kühlkappe das Insulin auf einer stabilen Temperatur von 28 °C, und zwar bis zu 12 Stunden lang!

Temperaturschutzkappe Insulinpen

 

Blutketonwerte messen

Dass man an heißen Sommertagen viel trinken sollte, versteht sich von selbst. Dazu kommt: Bei hohen Blutzuckerwerten (> 180 mg/dl oder 10 mmol/l), die bei hohen Temperaturen keine Seltenheit sind, verliert der Körper mehr Flüssigkeit. Deshalb sollten Typ-1-Diabetiker bei Hitze noch mehr als sonst ein Auge auf den Blutzucker bzw. die Glukosewerte haben und  am besten ein Gerät mitnehmen, mit dem Blutketonwerte gemessen werden können.

Ab einem Wert von 240 mg/dl (13.3 mmol/l) empfiehlt sich vor allem für Insulinpumpenträger ein Ketontest. Erhöhte Blutzuckerwerte (> 0,6 mmol/l) in Verbindung mit einem positiven Ketontest müssen Ernst genommen werden! Wichtig ist es dann, sich körperlich nicht anzustrengen und Ruhe zu bewahren. Wer sich nicht sicher ist, wie die Behandlung einer Ketoazidose durchgeführt wird, sollte einen Termin mit dem Diabetesteam vereinbaren.

INSTICK-Getränkepulver

INSTICKWem es schwerfällt viel zu trinken, dem können wir INSTICK empfehlen. INSTICK ist ein zuckerfreies, veganes, gluten- und laktosefreies, kalorienarmes Instant-Getränkepulver, das weder Aspartam noch Stevia enthält. Es ist in vielen leckeren Sorten erhältlich und schmeckt beispielsweise in Wasser, Eis, Milch, veganem Milchersatz, Shakes, Joghurt, Magerquark, Desserts, Torten, Kuchen und vielem mehr.

Die kleinen INSTICK Getränkepluver-Beutel sind sehr praktisch für unterwegs, wenn man sein Wasser, seinen Kaffee, Joghurt oder was auch immer damit pimpen möchte. Der Inhalt eines Beutels ist sehr ergiebig und kann einfach in 0,5 – 1 Liter Wasser oder Milch (je nach Geschmacksrichtung) aufgelöst werden. Damit hat man ruckzuck ein leckeres Getränk zur Hand. Die Sortenvielfalt reicht von Erdbeere, Honigmelone über Cola, Radler, Eistee, Piña Colada, Eiskaffee bis hin zu Vanille, Schoko und Karamell. Alle Sorten sind bei DIASHOP erhältlich. Ihr könnt auch ein INSTICK Mix-Paket bestellen, falls ihr euch bei der Sortenvielfalt nicht entscheiden könnt. 

Zur INSTICK Sortenvielfalt…

Schutz vor Wasser und Sand am Strand: AquaPac oder DiCaPac Keykeeper

82466_Aquapac_Beutel_1Für den Spaß im Wasser und am Strand: Diabetesbedarf wie der PDM des Omnipod, die Insulinpumpe oder das Lesegerät des FreeStyle Libre kann in den Aquapac-Taschen verstaut werden. Etwa in diesem Beutel (3 Liter Füllvolumen) kostet 17,00 €. 100 % wasserdicht! 85957_Aquapac_Insulinpumpe_1

Weiterhin gibt es für die Insulinpumpe auch die Aquapac Tasche mit Kabelführung. Kabel und Schläuche (der Insulinpumpe) bis 2,5 mm können aus dem Aquapac herausgeführt werden, ohne dass Wasser in die Tasche eindringen kann. Der Gürtel ist verstellbar und mit einem Schnappverschluss ausgestattet. Auch DiCaPac Keykeeper ist eine gute Wahl: schwimmt mit Inhalt durch ein spezielles, integriertes Luftpolster, auch geeignet für die wasserdichte Aufbewahrung von Medikamenten, Asthma-Inhalator oder PDM/OmniPod. Nutzbar auch als Telefontasche für kleine Handys wie iPhone 4 oder Geräte vergleichbarer Größe. Empfang (auch Bluetooth), Sprechen, Hören, Klingelton, GPS-Signal, Bedienung und auch Touchscreen sind durch die Folie kein Problem. Das spezielles Folienfenster auf der Rückseite ermöglicht es mit der Handy-Kamera zu fotografieren. 

Sommerzeit ist Grillzeit: HelloTaste!

Last but not least… Wer etwa beim Grillen ein paar Kohlenhydrate, Fette und Kalorien sparen möchte, dem können wir die HelloTaste-Soßen empfehlen. Sie sind vegan und enthalten kein Aspartam. Auf unserem Instagram- und Facebook-Account haben wir auch ein leckeres Rezept für knusprige (!!!) Gemüsepommes für euch. Schaut da unbedingt mal rein. 

 

Was zahlt die Krankenkasse

Was zahlt die Krankenkasse?

In Deutschland gibt es 97 Krankenkassen. Die Frage „Was zahlt die Krankenkasse für meinen Diabetesbedarf?“ lässt sich daher nicht pauschal beantworten. Es gibt Regeln für die Kostenübernahme, manchmal kommt es auf den Einzelfall an.

Im Vergleich zu vielen anderen Ländern hat Deutschland ein komfortables Gesundheitssystem. Menschen mit Diabetes sind in der Regel gut versorgt, sowohl mit Medikamenten als auch mit Hilfsmitteln. Es kommt trotzdem immer wieder vor, dass Leistungen abgelehnt werden. Willkürlich passiert das nicht, denn es gibt Regeln für die Kostenerstattung. Produkte, die im Hilfsmittelverzeichnis gelistet sind, können von den Krankenkassen bezahlt werden. Andererseits schließen die Krankenkassen Verträge mit Herstellern und dem Diabetes-Fachhandel. Und da spielen die Kosten für Hilfsmittel eine große Rolle.

Was steht mir zu, wenn es um Blutzuckerteststreifen, Insulinpens, Insulinpumpen und Zubehör, und CGM-Systeme geht? 

Von Cornelia Sund, Krankenkassen-Expertin bei DIASHOP

Hier haben wir die Eckdaten zu den wichtigsten Produkten zusammengestellt, basierend auf Vereinbarungen der Krankenkassen und langjährigen Erfahrungen. Die ganze Übersicht lest ihr unter: www.diashop.de/was-zahlt-die-kasse

Blutzuckerteststreifen

Der Richtwert für die Verordnung beträgt 600 Blutzuckerteststreifen pro Quartal. Dies gilt für Menschen mit Typ-1- und Typ-2-Diabetes, die mit Insulin behandelt werden und kein CGM-System tragen. Die Entscheidung über die Menge liegt allerdings bei der Ärztin/dem Arzt. So können im Einzelfall, zum Beispiel für Kinder oder Schwangere, auch größere Mengen verordnet werden.

Menschen mit Typ-2-Diabetes, die nicht mit Insulin behandelt werden, können bei einer instabilen Stoffwechsellage 50 Blutzuckerteststreifen pro Quartal erhalten – darüber entscheidet ebenfalls die Ärztin/der Arzt.

Insulinpens

Insulinpatrone und wiederverwendbare Insulinpen sind immer aufeinander abgestimmt. Für das Insulin eines bestimmten Herstellers gibt es den jeweils passenden wiederverwendbaren Insulinpen. In der Regel übernehmen gesetzliche Krankenkassen die Kosten für einen Insulinpen pro Jahr.

Werden für die Therapie mehrere Insulinpens verwendet, z. B. für Basal- und Bolusinsulin, dann die entsprechende Menge. Neu sind Smartpens (digitale Insulinpens), die Datum und Uhrzeit der Injektion sowie die Insulindosis speichern und z. B. an Smartphone-Apps übertragen können. Steht die Verordnung eines neuen Insulinpens an, kommt auch ein Smartpen in Frage.

Pennadeln

Pennadeln sind Einmalprodukte, die nach jeder Verwendung gewechselt werden. Die Kosten für diesen Verbrauch werden von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.
Das gilt nicht für Sicherheits-Pennadeln. Sie können nur für pflegebedürftige und schwer sehbehinderte Menschen mit Diabetes verordnet werden bzw. wenn beim Spritzen die Hilfe einer dritten Person notwendig ist.

Insulinpumpen

Insulinpumpen gehören nicht zu den Regelleistungen der gesetzlichen Krankenkassen. Die Kosten werden nur für Menschen mit Typ-1-Diabetes bei begründeter medizinischer Indikation über- nommen. Hier entscheidet jede Krankenkasse individuell. Für den Antrag muss eine umfangreiche Dokumentation vorbereitet werden, die der Medizinische Dienst der Krankenkasse (MDK) kurzfristig anfordern kann. Meist wird die Insulinpumpe zunächst nur für drei Monate zur Probe genehmigt und danach der Erfolg der Therapie geprüft, bevor die endgültige Genehmigung erteilt wird.

Wenn die Insulinpumpe bewilligt wurde, werden auch die Kosten für das Zubehör (Infusionssets, Reservoire) übernommen. Ausnahme: Batterien.

CGM-Systeme

CGM-Systeme gehören ebenfalls nicht zu den Regelleistungen der gesetzlichen Krankenkassen. Auch hier prüft die Krankenkasse genau die Voraussetzungen für eine Kostenübernahme. Einen Antrag stellen können Menschen mit Diabetes, die mit Insulin behandelt werden, also Typ-1- ebenso wie Typ-2-Diabetiker.

Aktuelles zum Guardian CGM

Basis für die Versorgung mit rtCGM-Systemen sind Verträge zwischen Herstellern und den gesetzlichen Krankenkassen bzw. Fachhändlern für Diabetesbedarf. Hier sind die Preise festgesetzt, zu denen die Versorgung erfolgen darf. Medtronic geht leider mehr und mehr dazu über, mit einzelnen Krankenkassen Verträge zu schließen, die den Fachhandel ausgrenzen. Dies kann dazu führen, dass Fachhändler (wie DIASHOP) ihre Kundinnen und Kunden nicht mehr mit Guardian Sensoren beliefern dürfen.

DIASHOP nimmt weiterhin gerne Rezepte für Guardian CGM-Systeme entgegen und leitet sie – wenn notwendig – an Medtronic weiter. Wer neu ein MiniMed 780 G System beantragt sollte sich aber darauf einstellen, dass zwei getrennte Termine für die technische Einweisung erforderlich sein können: einmal mit DIASHOP (für die Insulinpumpe) und einmal mit Medtronic (für das CGM-System).

Die Versorgung mit Insulinpumpenzubehör wie Infusionssets und Reservoire ist davon nicht betroffen, sie läuft weiterhin wie gewohnt über DIASHOP.

Segelfliegen mit Diabetes Typ1?! Julia will auch weiterhin abheben

Julia Kaiser hat kürzlich auf der Veranstaltung „Von der ICT zur Insulinpumpe“ von DIASHOP von ihren Erfahrungen berichtet. Sie liebt das Segelfliegen, doch mit Diabetes Typ 1 ist das in Deutschland nicht möglich. Sie hat eine spannende und zugleich sehr emotionale Geschichte zu erzählen. 

Unser Interview mit Julia Kaiser übers Segelfliegen

Julia, magst du dich kurz vorstellen?

Ich bin 30 Jahre alt, komme gebürtig aus Engelskirchen, wohne (Job- und Fortbildungsbedingt) in Rösrath. Ich bin im Luftsportverein Bergische Rhön Lindlar e.V aktiv. Ich arbeite als Entwicklungsingenieurin bei einem Kunststoffhersteller und interessiere mich sehr für das Thema Kunststoff Spritzguss, aber auch für die Technik der Segelflugzeuge, das jedoch im privaten Bereich. Meine absolute Leidenschaft und meine Freizeit ist definiert durch mein liebstes Hobby, das Segelfliegen. Jede freie Minute habe ich vor meiner Diabetes-Diagnose dem Flugplatz gewidmet.

Julia, seit wann und wie wurde der Diabetes bei dir diagnostiziert?

Das war 2019, wenige Tage nach der Prüfung meiner Segelfluglizenz. Vier Jahre lang ließ ich mich im Luftsportverein Lindlar zur Segelfliegerin ausbilden. 2019 bestand ich dann mit 28 Jahren die Prüfung. Mir kamen vor Freude fast die Tränen. Ich fühlte mich allerdings schon wenige Tage vor der Prüfung nicht wohl. Ich hatte Sehstörungen, Harndrang und Durst. Ich dachte an eine Grippe. Nach der Prüfung kamen Halsschmerzen, Erbrechen und schwere Atemnot hinzu. Letztendlich fand ich mich dann auf der Intensivstation wieder und bekam die Diagnose: Diabetes Typ 1. Zu diesem Zeitpunkt war meine Lizenz gerade irgendwo in der Post auf dem Weg zu mir nach Hause.

Das war sicherlich ein großer Schock?! Wie bist du damit umgegangen?

Ja, damit hatte ich nicht gerechnet. Ich war vor allem geschockt, als meine Fliegerärztin mir mitteilte, dass ich nicht mehr fliegen darf. Das ist meine größte Leidenschaft! Man teilte mir mit, dass Menschen mit Typ-1-Diabetes in Deutschland grundsätzlich die Flugtauglichkeit, das sogenannte Medical, aberkannt wird. Aber so schnell lasse ich mich nicht unterkriegen. Schließlich ist die Diabetestechnologie und das Diabetesmanagement schon weit fortgeschritten, Dank CGM-Systemen, Insulinpumpen und AID-Systemen ist das Risiko von Hypo- und Hyperglykämien deutlich reduziert.

Ich habe erst einmal etwas Abstand vom Flugplatz genommen, da ich das ganze verarbeiten musste. Ich hatte nämlich große Pläne geschmiedet: eigenes Flugzeug, Streckenfluglehrgänge besuchen, an Wettbewerben teilnehmen und einfach jede freie Sekunde in der Luft verbringen. Und von einem auf den anderen Tag sollte das alles passé sein. Das braucht Zeit und der Abstand hat mir erst einmal gutgetan. Jetzt bin ich aber wieder voll und ganz bereit für die kommende Saison. 

War das der Grund, warum du von der ICT auf die Insulinpumpe (Accu Check Insight Loop) umgestiegen bist, auch in der Hoffnung schneller wieder fliegen zu dürfen? Welche Vorteile bringt die Insulinpumpentherapie für dich? 

Mitunter, die Hoffnung stirbt zuletzt. Aber die Insulinpumpentherapie bringt generell viele Vorteile mit sich. Ich hatte nachts/in den Morgenstunden erhöhte Werte und die habe ich mit der Insulinpumpe gut in den Griff bekommen. Ich schätze die Flexibilität, beispielsweise für die Bewegung im Alltag und bei den Mahlzeiten sehr. Ich kann den Bolus einfach und diskret per Knopfdruck abgeben und es sind keine Insulininjektionen mit dem Pen mehr notwendig. Mein Blutzucker bzw. meine Glukosewerte sind auch stabiler als bei der ICT-Therapie. Ich konnte schon im manuellen Betrieb (ohne Loop-Modus) deutliche Verbesserungen meiner Blutzuckerkurve verzeichnen.

Mit dem Einschalten des Loop-Modus, musste ich zwar sehr viel meiner Verantwortung und Überlegungen dem Manager übergeben und natürlich dem ganzen auch Vertrauen. Seitdem Loop-Modus gebe ich nur noch meine Kohlenhydrate in Gramm ein und meine sportlichen Aktivitäten. Alles andere übernimmt das AID-System und das braucht am Anfang viel Überwindung und Vertrauen. Solange ich dem System möglichst genaue und richtige Informationen übermittle, kann es die Blutzuckerwerte deutlich optimieren. Für mich ist das Loop-System eine große Bereicherung und es gibt mir viel Lebensqualität zurück. Wenn ich dann irgendwann noch wieder ins Cockpit dürfen sollte, hätte ich alles erreicht, um möglichst wieder ein Leben wie vor der Diagnose zu haben.

Was genau hast du unternommen, damit du deinem Traum vom Segelfliegen weiterhin nachgehen kannst?

Ich habe auf meinem Instagram-Account das Segelfliegen thematisiert und auf die Problematik aufmerksam gemacht, dass Menschen mit insulinpflichtigem Diabetes aus dem Cockpit ausgeschlossen sind. Daraufhin erhielt ich viele Nachrichten von anderen Typ-1-Pilot:innen. Wir haben uns vernetzt, eine Petition gestartet und diese bei der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA) eingereicht. Mit Erfolg: Die EASA hat ein Forschungsprojekt ausgeschrieben, welches dazu beitragen kann, die Flugtauglichkeit in Zusammenhang mit Diabetes grundsätzlich neu zu bewerten. Im besten Fall entsteht dadurch ein Regelwerk zur Erteilung von Fluglizenzen an Menschen mit Diabetes.

Vielen Dank für das spannende Interview, Julia. Wirklich beeindruckend. Seid ihr selbst am Segelfliegen interessiert oder habt ihr noch weitere Fragen an Julia? Dann schreibt das doch gerne in die Kommentare.