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Erfahrungen mit dem CGM-System MyGuard CT-14

Die Firma Yuwell hat mir das CGM-System MyGuard CT-14 im Rahmen meiner Tätigkeit bei DIASHOP kostenfrei zum Testen zur Verfügung gestellt. Wichtiger Hinweis vorab: Meine im Folgenden beschriebenen Erfahrungen mit dem System und meine Meinung zu dem System stimmen nicht zwingend mit den Interessen der Firma Yuwell überein. Euch erwartet ein unabhängiger Erfahrungsbericht.

MyGuard CT-14 ist ein kontinuierliches Glukosemesssystem, das ab 18 Jahren zugelassen ist und am Oberarm und Bauch bis zu 14 Tage getragen werden kann. Die Werte können über die POCTech App auf dem Smartphone (iOS- und Android-Version verfügbar) oder über das mitgelieferte Empfangsgerät eingesehen werden. Alle drei Minuten wird ein Wert übermittelt. Der Sensor muss nur nach Neusetzen und in Ausnahmesituationen mit einem Blutzuckermessgerät kalibriert werden.

Unboxing MyGuard CT-14

Zum Lieferumfang des MyGuard CT-14 gehören ein Sensor samt Applikator und Batterie, ein Transmitter (2 Jahre nutzbar) mit Batterie und 2 Batteriefachdeckeln sowie ein Empfangsgerät. Ich nutze bei meinem Test nicht das Empfangsgerät sondern die POCTech CGM App. 

Wichtig zu wissen ist, dass die Batterie für den Transmitter 14 Tage (sprich eine Sensorlaufdauer) hält. Bevor ihr einen neuen Sensor setzt, müsst ihr also zunächst eine neue Batterie in den Transmitter einlegen. Der Transmitter kann bis zu zwei Jahre wiederverwendet werden. Auch gut zu wissen: Im Boden der Transmitter-Verpackung versteckt sich ein Ersatz-Batteriefachdeckel. Deshalb Obacht: Die Verpackung des Transmitters nicht aus Versehen wegwerfen ;). Generell fällt mir direkt nach dem Unboxing auf, dass das System weniger Plastikmüll verursacht als mancher Mitbewerber. 

Unboxing MyGuard CT-14

Setzen des Sensors/Transmitters

Das Setzen ist ziemlich einfach, wenn man erst mal den Dreh raus hat. Wie bei anderen Systemen auch, verlief der erste Versuch noch etwas holprig. Schon beim zweiten Mal ging es sicher von der Hand. Der Sensor (Stiftform) wird mit Hilfe eines integrierten Applikators in der Haut platziert. Der voreingestellte Winkel sorgt dabei für schmerz- und fehlerfreies Setzen. In der zugehörigen  Anleitung ist das Setzen des Sensor sehr gut erklärt. Es hat auch auf Anhieb geklappt. Der Transmitter wird in den Sensor eingeklickt. Obacht: Lieber nochmal prüfen, ob der Transmitter wirklich eingerastet ist, sonst liefert das System keine Werte. Der Sensor ist mit dem Transmitter 4,6 cm lang, 2,3 cm breit und 1,1 cm hoch. 

Aufwärmphase, Genauigkeit, Werteverlauf, Signalverlust und Alarmeinstellungen

Die Aufwärmphase dauert 60 Minuten, danach empfängt man die ersten Sensorwerte. MyGuard CT-14 übermittelt alle drei Minuten Werte. Ich war neugierig, wie genau diese sein würden und habe das beim ersten Sensor in regelmäßigen Abständen mit dem Blutzuckermessgerät und einem anderen rtCGM-System überprüft.

Es wird empfohlen alle drei Tage und nach Bedarf zu kalibrieren. Ich war erschrocken wie ungenau die Werte am ersten Tag waren. Dreimal so hoch wie mit dem Blutzuckermessgerät gemessen. Ich habe erstmal nicht kalibriert, damit sich der Sensor „einfinden“ kann. Erst am zweiten Tag haben sich die Werte angeglichen und waren genau. Mein Fehler: Eine Kalibrierung zum Sensorstart ist erforderlich! Beim zweiten Testsensor war ich schlauer 😉 und die Werte haben dann auch von Beginn an gepasst. Wer lesen kann, ist klar im Vorteil ;). 

Nach etwa drei Tagen habe ich das erste Mal kalibriert. Bis auf den ersten Tag meines ersten Testsensors, der völlig aus dem Ruder lief, was auf meinem Fehler beruhte, war ich von der Wertegenauigkeit des Systems positiv überrascht. Bis auf wenige Ausnahmen, wie man das auch von anderen CGM-Systemen hin und wieder kennt, stimmten die Werte mit der Referenz überein. Am letzten Sensortag, bzw. gegen Ende der Sensorlaufzeit, hatte ich wie ich das auch von allen anderen rtCGM-Systemen bei mir kenne, zu niedrig gemessene Werte. Einige von euch werden dies kennen, bei vielen Menschen mit Diabetes tritt das Phänomen am ersten Tag auf (bei mir am letzten).  

Überraschenderweise hatte ich keinen einzigen Signalverlust bei allen Testsensoren! Selbstverständlich war mein Smartphone auch nie außer Bluetooth-Reichweite. 

Gut zu wissen: Die Alarmeinstellungen sind frei wählbar (36 mg/dl – 360 m/dl) und individuell konfigurierbar! Das finde ich richtig angenehm. Und selbst bei dringendem Alarm kann ich „nur Vibration“ zulassen. 

Mein zweiter Testsensor lief auch ohne ständiges Kalibrieren (mit Ausnahme direkt nach Setzen des Sensors, ich habe ja aus meinem Fehler gelernt) sehr genau. 

Wasserresistent? Und hält das Pflaster?

MyGuard-CT-14 ist wasserresistent bis 1 Meter Tiefe (IP27) dank spezieller Gehäuseabdichtung. Das Pflaster ist vergleichbar mit dem vom Dexcom G6. 

Ich persönlich muss leider immer mit Tapes/Pflastern nachhelfen, damit die Sensoren die 10-14 Tage sicher halten. Gleichgültig welches CGM-System ich nutze. Das ist Hauttypen-abhängig und somit individuell unterschiedlich. Ich schwitze täglich viel beim Sport, so dass bei mir trotz Einhalten aller Hautschutz- und Fixierungstipps ohne zusätzliches Pflaster, bzw. Trageband kein Sensor hält. 

App/Empfangsgerät/Daten

Wie eingangs erwähnt nutze ich die POC Tech App. Die grafische Darstellung der Messwerte im Verlauf des Tages gefällt mir sehr gut: Übersichtlich, man hat alles im Blick. Das Empfangsgerät kann aber genauso gut als Alternative zur App genutzt werden. Auch hier erhält man wie auch an anderen CGM-Systemen gewohnt, eine grafische Darstellung aktueller Werte, Trends und Berichte. Die Daten sind bis zu drei Monate verfügbar und können einfach angezeigt und gesendet werden. Gut zu wissen: Es gibt auch eine Cloud zur App: www.protechcloud.de

Über (inoffizielle) Umwege ist es auch möglich sich die Werte auf der Smartwatch anzusehen, bzw. diese in einem DIY-Loop einzubinden (bluetooth-fähig). Darauf möchten/dürfen wir an dieser Stelle aber nicht weiter eingehen. 

POC Tech App

Pro und Contra/Fazit

Anfangs war ich etwas skeptisch, aber so ist es oft bei neuen Systemen. Nach den ersten 3 Tagen habe ich jedoch schnell bemerkt, dass MyGuard CT-14 eine Chance verdient hat und durchaus mit den Marktführern mithalten kann. MyGuard-CT-14 liefert mir verlässliche Werte in einer übersichtlichen App und lässt sich auch in meinen DIY-Loop einbinden. Gut finde ich auch, dass vergleichsweise wenig Verpackungsmüll anfällt. Insgesamt handelt es sich also um eine gelungene Alternative zu den bekannten Playern auf dem Markt. 

Weitere Informationen zum rtCGM-System myGuard CT-14 bekommt ihr hier: https://www.diashop.de/myguard