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Selbsthilfegruppen

Selbsthilfegruppen sind systemrelevant! Petition noch bis 30. Juli verfügbar

Vor einigen Wochen hat das Selbsthilfezentrum München die bayernweite Petition „Selbsthilfegruppen sind systemrelevant!“ gestartet. Bisher sind  über 2.700 Stimmen gesammelt worden und es dürfen gerne noch mehr werden :). 

Die Hintergründe

Vielleicht haben es einige von euch schon mitbekommen, dass die Selbsthilfe (SH)-Kontaktstellen in ganz Bayern sich seit Wochen vehement dafür einsetzen, dass Treffen von SH-Gruppen wieder ermöglicht werden. An vielen Orten ist dies auch schon erreicht worden. Es ist für sie schwer nachvollziehbar, dass die Selbsthilfe, gerade vor dem Hintergrund zahlreicher Lockerungen in der Coronakrise, so lange ausharren musste und teilweise immer noch muss.

Sie sehen den Grund hierfür darin, dass die Selbsthilfe in dieser einmaligen Situation auf dem „Radar“ vieler Entscheidungsträger einfach noch nicht als systemrelevanter Bestandteil des Zivillebens vorhanden ist und daher bei Entscheidungen nicht mitbedacht wird.

Dies wollen sie nachhaltig ändern, indem sie eine Petition an die Bayerische Staatsregierung richten mit dem Anliegen, Selbsthilfe und ihre Träger als systemrelevant einzustufen, auch für die Zukunft! Bisher konnten über 2700 Stimmen gesammelt werden. 

Hauptanliegen weiterhin nicht im Fokus

So erfreulich es ist, dass das Selbsthilfezentrum München aufgrund der Lockerungen vom 19.6. das Haus für Selbsthilfegruppen und Initiativen wieder öffnen konnte, steht leider das Hauptanliegen der Petition weiterhin nicht im Fokus: auch in den letzten Verordnungen wurde Selbsthilfe nicht explizit erwähnt. 

Sie scheint, nach wie vor, abseits des Sichtfeldes der Entscheidungsträger zu liegen. Die Erkenntnis, dass die Wichtigkeit von Selbsthilfe gerade in Krisenzeiten zunimmt und einfache Isolation von SH-Aktiven keine befriedigende Antwort auf die Herausforderungen sein kann, muss also an die Politik noch weiter herangetragen werden.

Aus diesem Grund setzt das Selbsthilfezentrum München weiterhin auf eure Unterschriften und das starke Instrument der Petition.

Unterschriftensammlung bis 30.7 verlängert

Die Dauer der Unterschriftensammlung wurde bis 30.7.verlängert. Bei geschätzten 11.000 Selbsthilfegruppen allein in Bayern sind 2.700 Stimmen zwar ein sehr guter Start, zeigen aber sicherlich noch nicht das volle Potenzial der Selbsthilfelandschaft. Gleichzeitig scheint es keineswegs unrealistisch, 24.000 Stimmen zu sammeln und damit das Quorum zu erreichen, damit die Petition zu dem 1% der am meisten unterstützten zählt.

Hier könnt ihr die Petition online unterzeichnen: 

https://www.openpetition.de/petition/unterzeichner/selbsthilfegruppen-und-selbstorganisierte-initiativen-als-systemrelevant-einordnen#petition-main

Last but not least: Datenschutz, wie es funktioniert und wichtige Hinweise

Als Instrument für die Unterschriftensammlung hat das Selbsthilfezentrum München nach eingehender Recherche die Online-Plattform Openpetition ausgewählt: diese erfüllt all die strengen Anforderungen, die an eine Digitalplattform in Fragen des Datenschutzes etc. gestellt werden. Selbstverständlich werden eure Daten ausschließlich an die Bayerische Staatsregierung weitergegeben – und nur zum Zwecke der Legitimation eurer Unterschrift.

Zugleich macht es die Plattform für euch denkbar leicht, die Petition zu unterstützen: Ihr braucht lediglich bis zum 30.7.2020 euren Namen, Anschrift und E-Mail Adresse einzugeben, könnt einige optionale Angaben machen und müsst dann nur noch eure Unterstützung in der Bestätigungs-E-Mail bestätigen.

Dabei habt ihr die Wahl, ob Ihr Name und Wohnort als UnterstützerIN der Petition für andere Nutzer der Plattform sichtbar sein sollen oder nicht. Auf Wunsch könnt  ihr eure Unterschrift auch im Nachhinein anonymisieren oder gar zurückziehen.

Gerne könnt ihr den Appell über eure Kanäle auch weiterverbreiten: ob per E-Mail, über soziale Netzwerke oder persönlich mit papierhaften Unterschriftenlisten (auf der Petitionsseite zum Ausdrucken jederzeit erhältlich), die ihr dann postalisch an das Selbsthilfezentrum München sendet.

Hinweis: Es gibt keine Mindestzahl an Unterschriften, die gesammelt werden muss; jede Unterschrift verleiht dem Anliegen aber mehr Gewicht. 

Diabetes-Community: Zusammen ist man weniger allein

Ich erinnere mich an 1997 zurück. Damals wurde bei mir Diabetes Typ 1 diagnostiziert. Ich habe in einem Dorf gewohnt mit etwa 250 Einwohnern. Von denen hatte niemand Diabetes Typ 1. Auch zwei, drei, vier, fünf Dörfer weiter war mir zumindest niemand bekannt. Der nächste Diabetologe saß in Gifhorn, etwa 20 Minuten Autofahrt von meinem Heimatdorf entfernt. Von einer Diabetes-Community konnte ich nur träumen. Doch heute sieht alles ganz anders aus…

Diabetes-Community
Von einer Diabetes-Community konnte ich damals nur träumen. In einer Selbsthilfegruppe suchte ich den ersten Kontakt zu anderen Typ-1-Diabetikern.

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Selbsthilfegruppe DiaBolinus aus Hannover warnt: „Es fehlt an Verständnis für kleine Typ-1-Diabetiker“

Selbsthilfegruppe-DiaBolinus
Wenn Kinder an Diabetes mellitus Typ 1 erkranken, wird in der Regel das Leben der Familie komplett auf den Kopf gestellt. © S.Kobold / Fotolia

Wenn Kinder an Diabetes mellitus Typ 1 erkranken, wird in der Regel das Leben der Familie komplett auf den Kopf gestellt. Es geht nicht nur ums Blutzuckermessen, um das Berechnen von Kohlenhydraten und um die richtige Insulindosis. Viele kleine Diabetiker haben arg damit zu kämpfen, ein wenig „anders“ zu sein als ihre „gesunden“ Spielgefährten. Die Selbsthilfegruppe DiaBolinus – Elterninitiative für diabetische Kinder und Jugendliche in Hannover e.V. nimmt jetzt ihr zehnjähriges Bestehen zum Anlass, um darauf aufmerksam zu machen, dass in der allgemeinen Bevölkerung nach wie vor das Verständnis für die chronische Krankheit Diabetes mellitus Typ 1 fehlt.

„Kinder mit Typ-1-Diabetes und deren Eltern müssen sich nach wie vor ständig in der Öffentlichkeit erklären, weil Aufklärungskampagnen für Erzieher, Lehrer und die Bevölkerung fehlen“, betont Cordula Sewing, erste Vorsitzende von DiaBolinus e.V. „Die Kinder sind einem permanenten Druck ausgesetzt, sie müssen den Mut haben, in aller Öffentlichkeit Blutzucker zu messen und Insulin zu spritzen, egal, was um sie herum passiert, und immer wieder erklären, was und warum sie das tun.“

Familien sehen sich tagtäglich vor diese Herausforderungen gestellt. Hier hilft ärztlicher Rat oft nur eingeschränkt weiter. Genau da setzen Selbsthilfegruppen, wie DiaBolinus, an. 2005 von einer Gruppe betroffener Eltern gegründet, deren Kinder allesamt im Kinderkrankenhaus AUF DER BULT in Hannover betreut wurden oder noch werden, zählt der Verein mittlerweile 418 Mitglieder (118 Familien) aus einem Gebiet im Umkreis von etwa 100 Kilometern rund um Hannover. Der Verein bietet Betroffenen die Möglichkeit, sich bei gemeinsamen Aktivitäten auszutauschen. Die Erfahrung, mit der Erkrankung nicht allein zu sein, stärkt die Kinder ebenso wie ihre Familien.
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Die Selbsthilfe hat Zuwachs bekommen: Neuer Landesverband der DDH-M gegründet

Der DDH-M Landesverband Mitteldeutschland umfasst Selbsthilfegruppen von Diabetikern in Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt.
Der DDH-M Landesverband Mitteldeutschland umfasst Selbsthilfegruppen von Diabetikern in Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt.

Im Zuge des Weltdiabetestages, zu dessen zentraler Veranstaltung diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe und Deutsche Diabetes-Hilfe – Menschen mit Diabetes (DDH-M) am Sonntag, 23. November, ins Congress Center Leipzig (CCL) eingeladen hatten, wurde ein neuer Landesverband der DDH-M gegründet: der DDH-M Landesverband Mitteldeutschland, der Selbsthilfegruppen von Diabetikern in Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt umfasst. Aktuell wartet der DDH-M Landesverband Mitteldeutschland mit drei Selbsthilfegruppen auf. Mit den Quedlinburger Zuckerwürfeln, den süßen Quernetalern in Querfurt sowie der SHG Heiligenstadt.
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Selbsthilfegruppe Sinsheim: Herzlich willkommen bei den „Sweeties“

Treffen sich an jedem ersten Montag im Monat: die "Sweeties" aus Sinsheim.
Treffen sich an jedem ersten Montag im Monat: die „Sweeties“ aus Sinsheim.

Sie nennen sich die „Sweeties“. Die Rede ist vom „spritzigen“ Stammtisch aus Sinsheim, der im März 1992 das erste Mal zusammenkam. Die einstmals dreiköpfige Selbsthilfegruppe zählt mittlerweile 20 Mitglieder, die regelmäßig an den Treffen teilnehmen. Egal, ob Typ-1-Diabetiker mit Pumpe oder intensivierter Insulintherapie (ICT) oder Typ-2-Diabetiker mit und ohne Insulin – die „Sweeties“ bilden eine Super-Gemeinschaft.
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