Tag: Übergewicht

Übergewicht

Übergewicht ist für immer mehr Menschen mit Typ-1-Diabetes eine Herausforderung – aber man kann sie erfolgreich bewältigen

Übergewicht ist (nicht nur) in Deutschland weiterhin ein großes Thema und auch ein dringendes Gesundheitsproblem. Je älter wir werden, desto mehr legen wir zu. So weit so ungut. Das höchste Gewicht im Leben erreichen wir zwischen 60 und 79 Jahren. Zum Thema Übergewicht, auch im Zusammenhang mit Diabetes Typ 1, hatte ich in der Januar-Ausgabe des Diabetes Journal einen interessanten Artikel gelesen. Darin heißt es:

„Aktuelle Studienergebnisse aus Deutschland und anderen Ländern belegen, dass auch immer mehr Menschen mit Typ-1-Diabetes übergewichtig sind, im Vergleich zu Personen ohne Diabetes sogar deutlich häufiger. Übergewicht verstärkt auch bei Typ-1-Diabetes die Insulinresistenz; es muss mehr Insulin gespritzt werden, da der Bedarf an Insulin durch erhöhtes Körpergewicht steigt – und das Insulin aufgrund der Insulinresistenz nicht mehr so gut wirkt. […] Das ist einer der Gründe, warum Tabletten der Klasse der SGLT-Inhibitoren, die ursprünglich für die Therapie des Typ-2-Diabetes entwickelt wurden, seit Kurzem auch bei Typ-1-Diabetes eingesetzt werden dürfen.“

Besonders interessant fand ich den Aspekt, dass immer mehr Menschen mit Typ-1-Diabetes übergewichtig sind, im Vergleich zu Personen ohne Diabetes sogar deutlich häufiger. Ehrlich gesagt, habe ich mir dazu schon viele Gedanken gemacht, weil ich oft als Typ-1-erin das Gefühl hatte, mehr auf mein Gewicht achten zu müssen als Menschen ohne Diabetes. Ich habe überlegt, ob das fehlende Amylin der Grund sein könnte, oder doch eher Blutzuckerschwankungen, zu wenig Schlaf sowie vermehrter (Diabetes-)Stress und habe noch viele andere Theorien aufgestellt.

Energieaufnahme und Energieverbrauch ins Gleichgewicht bringen – so easy ist das nicht!

Nun klar, wir wissen doch alle, dass Energieaufnahme und Energieverbrauch im Gleichgewicht bleiben müssen, wenn wir unser Gewicht halten wollen. Dass eine erhöhte Energiebilanz langfristig zu Übergewicht und eine verringerte zur Gewichtsabnahme führt, sollte auch jedem bewusst sein.  Ob man diese nun durch eine geringere Energieaufnahme oder einen erhöhten Energieverbrauch erreicht, ist dabei so ziemlich egal. Nun muss man dazu den persönlichen Grund- und Leistungsumsatz näher betrachten und hier fängt es an komplizierter zu werden…

Ursachen für Gewichtszunahme/Übergewicht

Faktoren wie Gene (bist du ein Energiesparer und verbrauchst weniger Energie für deinen Grundumsatz als andere Menschen), Körperbau, Muskelmasse, Gewicht, Größe, Geschlecht (der Grundumsatz von Männern ist durchschnittlich 10 Prozent höher), Alter (im Alter sinkt der Grundumsatz), vorausgegangene Abnehmversuche mit drastischer Gewichtsabnahme (Grundumsatz erniedrigt), Hormonhaushalt, Stress, Erkrankungen, Schlafmangel, Psyche, Raucherentwöhnung, Schwangerschaft, fehlende Bewegung oder Medikamente können den Grundumsatz beeinflussen. All das hat somit Einfluss auf das Körpergewicht.

Weiterhin muss dazu auch der Leistungsumsatz betrachtet werden. Wie sportlich bist du und welchen Sport betreibst du, wie oft und lange? Wie viel Energie verbrauchst du damit zusätzlich pro Tag?

Bei uns kommt noch der Diabetes hinzu: Das Prinzip funktioniert natürlich genauso, nur gestaltet sich das alles etwas schwieriger. Durch Korrekturen der Blutzuckerwerte mit Essen und/oder Insulin spritzen, gerät der Stoffwechsel außer Balance, dies wirkt eine Gewichtsabnahme entgegen. Die Fettverbrennung funktioniert dabei nur subotimal. Hier muss sich erst wieder „Ruhe“ einstellen bevor Pfunde purzeln können.

Gegen die Ursache ansteuern

Nun, wenn man die Ursache kennt, kann man gegen die Gewichtszunahe besser ansteuern. Oft ist letztere aber nicht nur einer Ursache geschuldet, sondern einer Kombination aus vielen der oben genannten.

An einigen der Ursachen kann man auch nichts ändern, genetische Veranlagung oder Diabetes Typ 1 beispielsweise, aber an anderen kann man doch etwas schrauben: Stress reduzieren ist ein wichtiger Punkt. Aber auch genügend Schlaf ist wichtig! Menschen mit Diabetes sind nicht selten gestresster als Menschen ohne Diabetes. Wir haben mit dem Diabetes einen 24-Stunden-Job zu berwerkstelligen, der viel Aufmerksamkeit erfordert und einem keinen Urlaub gönnt. Nicht selten bringt dieser negative Emotionen mit sich, die sich widerum auf die Blutzuckerwerte auswirken und aufs Gewicht auswirken können. Ein Teufelskreis. Auch der Schlaf kommt manchmal, etwa durch Blutzuckerchaos, nächtliche Alarme o. ä. zu kurz.

Last but not least: Auch beim Thema Körpergewicht spielt eine optimale Diabetes-Einstellung eine wichtige Rolle. Führt man sich mehr Insulin zu als notwendig, wirkt sich dies negativ auf das Gewicht aus. Noch ein Grund mehr, seine Therapie genauer unter die Lupe zu nehmen.

Was können wir gegen den Stress tun?

Bei Stress und Schlafmangel essen wie oft mehr und anders. Das liegt beispielsweise daran, dass Essen ein Stresspuffer ist, wir impulsiver sind, wir uns damit etwas Gutes tun möchten oder einfach die Kontrolle verlieren. Nun gibt es viele Stressstrategien, Möglichkeiten, um besser mit negativen Emotionen umzugehen. Sicherlich ist die beste Stress erst gar nicht entstehen zu lassen. Das ist allerdings leichter gesagt als getan.

Mir hat es geholfen den Stress zu hinterfragen und meine Einstellung dazu zu ändern. So frage ich mich in Stresssituationen: „Muss ich mich jetzt deshalb wirklich gestresst fühlen oder ist das vielleicht alles halb so wild?“… Ich stecke meine Energie dann lieber in die Lösung des Problems, das diesen Stress hervorruft. Ich habe mittlerweile gelernt auch mal „nein“ zu sagen, um damit den Stress abzupuffern. Jeder Tag hat nunmal nur 24 Stunden, diesen plane bzw. strukturiere ich und setze mir Prioritäten, so gut es eben geht. Dazu gehört auch Zeit für mich, für mein Hobby, damit ich ausgeglichen bin und bleibe.

In der Theorie klingt das alles einfacher, als es in der Praxis umzusetzen ist. Oft steht einem doch wieder der Perfektionismus im Weg. Es ist im Prinzip auch nichts verkehrt daran, wichtige Ziele im Leben möglichst zufriedenstellend erreichen zu wollen, aber alles immer perfekt machen zu wollen, zermürbt und das wird auch niemand schaffen. Wir sollten lernen, uns über Erfolge zu freuen, die positive Energie als Ansporn nutzen statt uns gestresst direkt übermütig auf die nächste Aufgabe zu stürzen.

Nun, wie sieht das bei euch aus, könnt ihr gut mit Stress umgehen? Habt ihr auch das Gefühl, dass der Diabetes samt Stress auch euer Körpergewicht verändert hat?

Übergewicht APP

Leichter „App-nehmen“? Nicht-Insulinpflichtige (!) Übergewichtige für interessante Studie gesucht

Leichter „App-nehmen“? Das LWL-Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum und die Otto-Friedrich-Universität Bamberg starten in diesem Sommer eine Studie mit Frauen und Männern, die unter Übergewicht bzw. starkem Übergewicht (Adipositas) leiden und motiviert abnehmen möchten, es bisher aber langfristig nicht mit herkömmlichen Abnehm-Programmen allein geschafft haben. Besonderheit dieser Studie: Die Teilnehmenden werden während des Abnehmprozesses individuell psychologisch in Form der „I-GENDO-App“, einer Anwendung auf dem Smartphone, unterstützt. I-GENDO steht dabei für „Interaktiv Gewicht erfolgreich reduzieren – nachhaltig durch optimale psychologische Unterstützung“.

Eine Verschlechterung der Ernährungsgewohnheiten sowie mangelnde Bewegung haben in den vergangenen Jahrzehnten in weiten Teilen der Bevölkerung zu erheblichen Gesundheitsproblemen aufgrund von Übergewicht und Adipositas (starkes Übergewicht) geführt.

Gedanken und Gefühle können neben Essverhalten zum Übergewicht beitragen

„Obwohl viele Betroffene sich dieser Gesundheitsgefahren bewusst sind und versuchen, mit Hilfe von Diäten und Sport abzunehmen, schaffen es nur wenige, langfristig ihr Gewicht erfolgreich zu reduzieren“, skizziert Studienkoordinatorin und Psychologin Magdalena Pape das Dilemma. „Ein möglicher Grund dafür könnte sein, dass herkömmliche Gewichtsreduktionsprogramme nur das Ess- und Bewegungsverhalten der Betroffenen bearbeiten.“

Experten sind sich einig, dass es für eine langanhaltende Gewichtsabnahme notwendig ist, die Gedanken und Gefühle zu verstehen, die zum Übergewicht beitragen. Denn Stress oder Traurigkeit verleiten dazu, mehr zu essen, mehr Kalorien aufzunehmen und schließlich an Gewicht zuzunehmen.

Negative Gedanken und Überzeugungen können ebenfalls das Gewicht ungünstig beeinflussen, indem sie zum Beispiel erfolgreiche Gewichtsreduktionsmaßnahmen verhindern. Die jeweiligen Gedanken und Gefühle fallen aber von Mensch zu Mensch unterschiedlich aus.

I-GENDO-App bietet psychologische Unterstützung, basierend auf individuellen Stärken und Schwächen

„Hier setzt die I-GENDO-App an und bietet psychologische Unterstützung, basierend auf individuellen Stärken und Schwächen der Teilnehmenden“, erklärt Magdalena Pape. „Durch eine regelmäßige Selbstbeobachtung und durch Vertiefungsübungen können erlernte Inhalte reflektiert und verinnerlicht werden.“

Die Studie richtet sich an Frauen und Männer mit Übergewicht und starkem Übergewicht. Ausgenommen sind Betroffene, die eine Adipositas-Operation hinter sich haben oder planen. Auch ein insulinpflichtiger Diabetes oder eine Schwangerschaft dürfen nicht vorliegen. Bei vollständiger Teilnahme an der Studie erhalten die Probanden bis zu 400 Euro Aufwandsentschädigung.

Zur Studie anmelden

Interessierte können sich melden per E-Mail: igendo@lwl.org oder auf den Anrufbeantworter unter Tel. 0234 5077-3232 sprechen. Ansprechpartnerin für Rückfragen und Anfragen ist die Studienkoordinatorin des Projektes in Bochum, Magdalena Pape von der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie des LWL-Universitätsklinikums, E-Mail: magdalena-maria.pape@lwl.org, Tel. 0234 5077-3206.

Quelle: https://psychosomatik.lwl-uk-bochum.de/die-klinik/aktuelles/leichter-app-nehmen-wissenschaftler-suchen-uebergewichtige-frauen-und-maenner-fuer-studie

„Tricktherapie“ mit Schilddrüsenhormon T3: Die Leber bekommt ihr Fett weg

Ein neu entwickelter Wirkstoff benutzt ein natürliches Hormon, um ein anderes gezielt in Leberzellen einzuschleusen – um dort den Stoffwechsel ankurbeln und damit die sogenannte Fettleber zu beheben. Zu den durchaus erwünschten „Nebenwirkungen“ gehören vermindertes Körpergewicht, verbesserter Cholesterinstoffwechsel und weniger Gefäßverkalkung. Basierend auf einem neuartigen Konzept der Präzisionsmedizin hält es sich aber gleichzeitig von solchen Geweben fern, wo unerwünschte Effekte auftreten könnten. Wie Wissenschaftler am Helmholtz Zentrum München im Journal „Cell“ berichten, könnte der neue Wirkstoff in der Zukunft schnell und schonend gegen Fettlebern wirken.

Schilddrüsenhormon T3
Neues aus der Welt der Forschung und Wissenschaft: Jetzt bekommt sogar die Leber ihr Fett weg. © Eisenhans/Fotolia

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Studie: 60 Prozent von 463 getesteten Erfrischungsgetränken sind überzuckert

Die Verbraucherschutzorganisation foodwatch hat Ergebnisse einer Marktstudie veröffentlicht, wonach 60 Prozent von 463 getesteten Erfrischungsgetränken überzuckert sind. Demnach enthalten zuckergesüßte Limonaden, Schorlen und Co. im Schnitt mehr als sechs Stück Würfelzucker pro 250 Milliliter. „Diese Ergebnisse sind erschreckend“, unterstreicht Professor Dr. med. Baptist Gallwitz, Präsident der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG). „Sie demonstrieren wieder einmal auf deutliche Weise, dass die Mehrheit der Hersteller am Übergewicht verdient und Krankheitsfolgen, wie Diabetes, Herzkreislauf- und Krebserkrankungen, in Kauf nimmt.“ Die Fachgesellschaft fordert daher die Bundesregierung auf, dem Beispiel anderer Länder zu folgen und eine Steuer oder Herstellerabgabe auf stark zuckerhaltige Getränke einzuführen.

überzuckerte Erfrischungsgetränke
Überzuckerte Erfrischungsgetränke: im Schnitt enthalten zuckergesüßte Limonaden, Schorlen und Co. mehr als sechs Stück Würfelzucker pro 250 Milliliter. © stockphoto-graf/Fotolia

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Das Deutsche Diabetes-Zentrum im Blickpunkt: Diabetes erforschen, aktiv sein und Folgen vermeiden

„Die Anzahl an Menschen mit einer Diabetes-Erkrankung in Deutschland steigt nach wie vor an“, warnt Professor Michael Roden, Vorstand des Deutschen Diabetes-Zentrums (DDZ). Laut der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) leiden hierzulande mehr als sechs Millionen Menschen an Diabetes mellitus, 300.000 davon haben Diabetes Typ 1. Epidemiologen am DDZ haben herausgefunden, dass in Deutschland bereits jeder vierte Mensch ab 80 Jahren einen Typ-2-Diabetes aufweist. Bei einer Prävalenz von rund 24 Prozent der über 80-Jährigen leben ungefähr eine Million Menschen mit Typ-2-Diabetes in dieser Altersgruppe in Deutschland.

Diabetes-Erkrankung
Volkskrankheit Nummer eins: Immer mehr Menschen leiden an Diabetes mellitus. © Robert Kneschke/Fotolia

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