Eine Initiative zur Prävention von Diabetes mellitus Typ 1 hat der Leona M. und Harry B. Helmsley Charitable Trust, USA, ins Leben gerufen. Eine Startinvestition von über 8,7 Millionen Dollar soll Infrastrukturen schaffen, damit hunderttausende Neugeborene und Kinder mit Typ-1-Diabetes-Risiko in den USA, Europa und Australien an Beobachtungs- und klinischen Interventions-Studien teilnehmen können. Zu den involvierten Forschungsinstituten zählt auch das Helmholtz Zentrum München (HMGU) unter Projektleitung von Professor Anette-Gabriele Ziegler vom Institut für Diabetesforschung und Professor Ezio Bonifacio vom DFG Center for Regenerative Therapies der Technischen Universität Dresden.
Die gemeinnützige Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, die frühen Entstehungsstadien des Typ-1-Diabetes zu erforschen und neue Präventionsstrategien zur Verhinderung oder Verzögerung der Erkrankung zu entwickeln. „Während der Fokus der Forschung viele Jahrzehnte lang auf der Heilung von Typ-1-Diabetes lag, sind wir von diesem Ziel leider immer noch weit entfernt“, kommentiert David Pazirer, einer der Kuratoren der Helmsley Stiftung die Entscheidung, in die Erforschung der Primärprävention zu investieren. „Der Anstoß für diese Initiative steht für die ersten Schritte unserer dauerhaften Bemühungen, um diese chronische Erkrankung zu verhindern.“
Die „Black Box“ des Typ-1-Diabetes knacken
Möglichkeiten für Präventionsansätze in der aktuellen Typ-1-Diabetes-Forschung sollen ausgelotet werden: „Wissenschaft, Technologie und die Möglichkeiten der Probandenauswahl im Hinblick auf die Erforschung des Typ-1-Diabetes sind jetzt hinreichend entwickelt, um uns eine reelle Chance zu geben, die Black Box, die die Entwicklung dieser Erkrankung beim Menschen noch darstellt, zu knacken“, sagt Gina Agiostratidou, Koordinatorin der Initiative und Senior Program Officer für Typ-1-Diabetes des Helmsley Charitable Trust. „Wir sind optimistisch, dass eine großzügige Investition in die Primärprävention uns dramatische Schritte zum Verständnis und langfristig zur Verhinderung dieser Erkrankung voranbringen wird.“ Neben dem Institut für Diabetesforschung am Helmholtz Zentrum München sind die University of Cambridge, die University of South Florida, die JDRF Australia sowie Keck Medicine der University of Southern California (USC) beteiligt.
Gemeinsam mit der University of Cambridge werden Professor Ziegler und Professor Bonifacio die Infrastruktur für bevölkerungsweite klinische Präventionsstudien aufbauen, einschließlich der Entwicklung von klinischen Studienprotokollen, der Identifizierung und Durchführung von sicheren und kosteneffektiven medizinischen Interventionen sowie der Errichtung einer Biobank zur Sammlung von Proben.
Hintergrund: Seit 2008 hat der Leona M. und Harry B. Helmsley Charitable Trust mehr als eine Billion Dollar – unter anderem für Gesundheitsorganisationen – bereitgestellt. Das Helmsley Typ-1-Diabetes-Programm ist die größte private Stiftung für Diabetes mellitus Typ 1 in den USA, die sich dem Verständnis um die Krankheitsmechanismen und der Entwicklung besserer Behandlungsmethoden widmet.