Rund 2.000 Menschen erblinden jedes Jahr infolge ihres Diabetes. Für diejenigen, die unter einer Sehbehinderung leiden, gestaltet sich das Messen des Blutzuckers und das Injizieren des Insulins als extrem schwierig, da es so gut wie keine barrierefreien Insulinpens, Pumpen und Blutzuckermessgeräte auf dem Markt gibt, die mit akustischen Signalen arbeiten.
Auf diese Krux haben bereits in der Vergangenheit mehrfach diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe und die Deutsche Diabetes-Hilfe – Menschen mit Diabetes (DDH-M) aufmerksam gemacht und gefordert, dass Medizingerätehersteller alle technischen Hilfsmittel für Diabetiker mit einem Akustikmodus ausstatten.
Auch für sehbehinderte Menschen mit Diabetes sei es wichtig, dass sie ihre tägliche Therapie selbständig durchführen können, um nicht auf eine 24-Stunden-Assistenz angewiesen zu sein. Würden alle Geräte Messwerte und Insulindosen akustisch übermitteln, wäre dies kein Problem: „Stattdessen stellen Gerätehersteller immer weniger barrierefreie Pens und Blutzuckermessgeräte her, die für Sehbehinderte nutzbar sind“, kritisiert Jan Twachtmann, Vorstandsvorsitzender der DDH-M. Eine Rundumbetreuung von blinden oder sehbehinderten Diabetikern liege weder im Interesse der Betroffenen, noch im Interesse der Gesellschaft, die die Kosten zu tragen habe.
DDH-M und diabetesDE richten sich aus diesem Grund mit einem unmissverständlichen Postulat an die Hersteller: „Alle medizintechnischen Hilfsmittel, die für die Diabetes-Selbsttherapie benötigt werden, müssen standardmäßig barrierefrei hergestellt werden.“
Zur Info: DDH-M und diabetesDE engagieren sich für die Rechte von Betroffenen und fordern in der Kampagne „Diabetes STOPPEN – jetzt!“ eine bestmögliche Versorgung von Menschen mit Diabetes, um eine ebenbürtige Lebensqualität sicherzustellen.